Euregio-Wettbewerb Schüler-Song für ein gemeinsames Europa

Goch · Europa ist ein Thema, das junge Leute besonders betrifft. Ein Wettbewerb der Euregio brachte viele gute Ergebnisse, die am Montag in der Viller Mühle in Goch vorgestellt wurden.

 In der Viller Mühle von Puppenspieler Heinz Bömler fand die Siegerehrung des Euregio-Schülerwettbewerbs statt. Moderatorin Sina Kuypers lobte alle Teilnehmenden für ihre kreativen Beiträge.

In der Viller Mühle von Puppenspieler Heinz Bömler fand die Siegerehrung des Euregio-Schülerwettbewerbs statt. Moderatorin Sina Kuypers lobte alle Teilnehmenden für ihre kreativen Beiträge.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Warum sie gern teilgenommen haben an einem Wettbewerb, bei dem es um die Bedeutung von Europa für die Jugend im hiesigen Grenzgebiet geht? Na, weil sie alle Europäer sind und jung genug, um noch lange Zeit die Entwicklung der Nationalstaaten zu einer Union von Menschen mit ähnlichen Erwartungen zu erleben. Im Sacklager der Viller Mühle bei Hommersum, sonst Ort für Kabarettveranstaltungen und Event-Location für viele andere Zwecke, wurde jetzt eine große Anzahl Schüler verschiedener Schulformen begrüßt, die sich alle intensiv mit dem Thema Europa beschäftigt hatten. In drei Kategorien wurden erste bis dritte Preise vergeben; für niederländische Teilnehmer, für deutsche und für kooperierende Gruppierungen.

Die Agentur mediamixx organisiert den Wettbewerb seit Jahren für die Euregio. Moderatorin Sina Kuypers, zweisprachig aufgewachsen, sprang locker zwischen Niederländisch und Deutsch hin und her, was für den Großteil der Schüler kein Problem war, schließlich lernen die meisten seit Jahren die Sprache des Nachbarlandes. Wenn sie als Kind bei der Oma nach Käse fragte und kaas bekam, war das ein sehr praktisches Lernen, erzählte sie. Was die Schüler im Wettbewerb ablieferten, ging allerdings über eine rein sprachliche Auseinandersetzung weit hinaus. Intensiv beschäftigten sie sich auch mit Umweltthemen, mit Migration, Flucht und dem Arbeitsmarkt. Es sei eine toll umgesetzte und „beindruckende thematische Vielfalt“, die die Wettbewerbsteilnehmer boten, lobte Susanne Herrnberger von „Europe direct“, die per Video zugeschaltet war. Sie ist Mitglied des von der Europäischen Kommission ins Leben gerufenen Informationsnetzwerks und betonte, „die Politiker müssen einen Input von euch haben, was eure Wünsche, Hoffnungen und Sorgen angeht.“

Von den 400 Schülern, die sich beworben hatten, war ein großer Teil anwesend, Sieger waren sie alle, wurde betont, denn die intensive Auseinandersetzung mit Europa habe ja jedem Einzelnen etwas gebracht. Und die Jury in jedem Fall überzeugt. Das betonten auch die Jurymitglieder vor der Preisverleihung: Die Entscheidung sei sehr schwer gefallen, zumal soviel Kreativität im Spiel gewesen sei und alle Beiträge von großer Individualität zeugten. Schön, dass viele soziale Aspekte berücksichtigt worden seien und die jungen Leute sich offensichtlich mit für sie wichtigen Werten beschäftigt haben. Auch was die technische Umsetzung anbelangte, wurde ein weites Spektrum abgedient: Videos, Brettspiel, Stop-Motion-Film, Nachrichtensendung oder selbst geschriebener Europa-Song.

Dieser Song bekam übrigens in der Kategorie Beiträge deutscher Schüler einen ersten Preis. Mitglieder einer Band aus Gasdoncker und Freiherr-vom-Stein-Schülern hatten miteinander komponiert, ihre Instrumente gespielt und einen anspruchsvollen Text eingesungen. Zur Preisverleihung wurde ihr Song als Video vorgestellt und heftig bejubelt.

Zunächst wurden jedoch die niederländischen Lerngruppen geehrt. Eine Klasse des Metameer College in Boxmeer erreichte Platz 3, das Lyceum Elst gewann die Plätze 1 und 2. Die mitgereisten Lehrer jubelten mit den Schülern um die Wette.

Bei den Schulen aus Deutschland erzielte die Gesamtschule Herzogenrath einen dritten und das Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium den zweiten Platz. Sieger sind drei Schüler der Gaesdonck und des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums, die sich aus eigenem Antrieb als Band beworben hatten: Jonas van den Heuvel und Lotte und Wessel Kleuters.

Und dann gab es noch den Preis für eine deutsch-niederländische Partnerschaft. Dabei überzeugten das städtische Gymnasium Straelen, das mit dem Jan van Brabant College in Helmond zusammengearbeitet hatte. Die Gruppe bekam für ihre außerordentlich kreative Leistung zudem den Sonderpreis der Jury.

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