Trotz Klopapier-Mangel in Kaarst Erftverband verzeichnet keine Störungen im Klärwerk

Kaarst · Toilettenpapier ist gefragt wie nie und oftmals ausverkauft. Dennoch kann der Erftverband, Betreiber des Klärwerks am Nordkanal, kein erhöhtes Aufkommen an Feuchttüchern oder Störstoffen feststellen.

Täglich gibt es auf Facebook neue Videos zum Kampf um das Toilettenpapier. Am Montag postete ein User Fotos von einem Geschäft in Kaarst, das gerade frisch ein paar Paletten des begehrten Hygieneartikels in die Regale geräumt hat – zwei Stunden später war das gesamte Toilettenpapier schon wieder ausverkauft. Warum die Menschen ausgerechnet Klopapier hamstern, ist nicht bekannt. Dennoch herrschen in den Supermärkten Ausnahmezustände. Mittlerweile haben Rewe und Edeka den Toilettenpapier-Verkauf pro Person eingeschränkt, dennoch sind die Regale immer leer.

 Toilettenpapier ist begehrt und derzeit nicht leicht zu bekommen (Symbol-Bild).

Toilettenpapier ist begehrt und derzeit nicht leicht zu bekommen (Symbol-Bild).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Der Erftverband, Betreiber des Klärwerks am Nordkanal, erklärt nun auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es keine Störungen gibt und der Betrieb normal weiter läuft. „Derzeit können wir kein erhöhtes Aufkommen an Feuchttüchern oder anderen Störstoffen auf unseren Anlagen feststellen, weder auf den Kläranlagen wie in Kaarst noch in den Kanälen, die wir betreiben. Derzeit ist also alles in Ordnung“, erklärt eine Sprecherin gegenüber unserer Redaktion. In anderen Teilen Deutschlands – beispielsweise in Niedersachsen oder Bayern – führen die Toilettenpapier-Alternativen zu Problemen in den Klärwerken. Feuchttücher, Papiertaschentücher oder Küchenpapier, die gerne als Ersatz für richtiges Klopapier genutzt werden, verstopfen dort die Pumpen und müssen per Hand herausgezogen werden.

Damit sich die Lage in Kaarst nicht verschärft, appelliert der Erftverband an die Verbraucher, weiterhin ausschließlich Toilettenpapier für das große Geschäft zu benutzen. „Feuchttücher, Küchenrolle, Waschlappen oder andere Materialien gehören grundsätzlich nicht in die Toilette. Auch keine Essensreste“, heißt es. Diese Dinge sollen über den Hausmüll entsorgt werden.

Auch im Hinblick auf den Wasserverbrauch stellt der Erftverband keine signifikanten Veränderungen fest – obwohl der Großteil der Bevölkerung während der Krise im Homeoffice arbeitet. „Jeder Bürger verbraucht durchschnittlich 120 Liter Wasser pro Tag““, schreibt der Erftverband – und zwar beim Duschen, dem Toilettengang oder beim Händewaschen. Stichwort Händewaschen: Auch, wenn sich die Menschen jetzt in der Krise vermehrt die Hände waschen, wird sich der durchschnittliche Wasserverbrauch vermutlich nicht ändern, meint der Erftverband.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort