Fachkräftemangel in Kindertagesstätten Personalbedarf an Kitas in Kaarst „gerade so“ gedeckt

Kaarst · Während der Corona-Krise stehen die Erzieherinnen der Kindertagesstätten auf Abruf bereit. Sobald der Bedarf an Notgruppen steigt, werden sie in ihren Einrichtungen gebraucht

Doch wie sieht die Personaldecke an Kitas aus, wenn keine Corona-Krise da ist? „Im Moment können wir den Personalbedarf gerade noch so decken“, sagt der Erste Beigeordnete Sebastian Semmler. „Es scheint in unserer Stadt eine besondere Attraktivität zu geben, unsere Erzieherinnen arbeiten noch gerne hier“, sagt er. Und dennoch merkt auch die Stadt Kaarst, dass auf ausgeschriebene Stellen immer weniger Bewerbungen eingehen.

Im vergangenen Jugendhilfeausschuss kam das Thema durch einen SPD-Antrag ebenfalls auf den Tisch. Da hieß es, dass alle Kitas übereinstimmend von Problemen im Hinblick auf das Personal berichten. „Wir stehen vor dem Problem des Fachkräftemangels, so dass die freien Stellen nicht mehr ohne Probleme zu besetzen sind“, sagte Jugendamtsleiterin Ute Schnur. Teilweise würden die freien Stellen über Monate hinweg nicht besetzt werden. Dadurch müssten die Leiterinnen selbst in den Gruppen aushelfen. Auch die Anzahl der Erkrankungen nehme in den Kaarster Kitas aufgrund der steigenden Belastungen deutlich zu. Einige Kitas haben tageweise schließen müssen, weil sie ihrer Aufsichtspflicht nicht mehr nachkommen würden, hieß es. Und dennoch sei die Stadt Kaarst im Vergleich zu anderen Kommunen in einer „vergleichsweise guten Situation“, wie Semmler erklärt. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, lockt die Stadt seit knapp einem Jahr mit unbefristeten Verträgen. Zudem wurde in den städtischen Kitas eine „Springerstelle“ geschaffen, um die Not zumindest ein bisschen zu lindern.

Das Problem: Die Bezahlung ist schlecht, durch eine höhere Geburtenrate steigt seit Jahren auch die Nachfrage nach Kita-Plätzen. „Das dürfen wir nicht übersehen“, so Schnur.

(seeg)
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