Hückeswagener Grüne Spende an Islandtafel statt Weihnachtsfeier

Hückeswagen · Der Ortsverband der Grünen stifteten dem christlichen Verein jetzt 500 Euro. Die Ehrenamtler können davon Lebensmittel für Bedürftige kaufen.

 Hanni Turck (2. v. l.) und Christa Schmitz (r.) vom Vorstand der Islandtafel freuten sich über die Spende der Grünen, die Utz Geßner (l.) und Egbert Sabelek überreichten.

Hanni Turck (2. v. l.) und Christa Schmitz (r.) vom Vorstand der Islandtafel freuten sich über die Spende der Grünen, die Utz Geßner (l.) und Egbert Sabelek überreichten.

Foto: Grüne

Die Weihnachtsfeier des Ortsverbands von Bündnis 90 / Die Grünen fällt in diesem Jahr aus. Denn das dafür vorgesehene Budget von 500 Euro spendete er an die Islandtafel, die dafür Lebensmittel kaufen kann. Ratsherr Utz Geßner, der mit seiner Familie beim Foodsharing (Lebensmittelretten) mitarbeitet, hatte den Vorschlag unterbreitet. Zusammen mit Egbert Sabelek überbrachte er jetzt den Scheck an die stellvertretende Vorsitzende Christa Schmitz und Kassiererin Hanni Turck.

30 Ehrenamtler arbeiten aktuell für den christlichen Verein, darunter sind acht Fahrer, die zweimal in der Woche die nicht mehr zum Verkauf bestimmten Lebensmittel bei Supermärkten, einem Bäcker und Tankstellen einsammeln. Zu den Öffnungszeiten der Lebensmittelausgabe dienstags, 11.30 bis 13 Uhr, und donnerstags, 11.30 bis 13.30 Uhr, sowie donnerstags in der angeschlossenen Kleiderkammer, 10 bis 13 Uhr, wechseln sich die helfenden Hände regelmäßig ab, teilte Shirley Finster mit. Früher sei für die Bedürftigen gekocht worden, berichtete die Ortssprecherin der Grünen. Doch sei das seit der Corona-Pandemie nicht mehr möglich. Auch wurde anfangs noch versucht, Essen „to go“ an die Menschen auszugeben, inzwischen werden jedoch nur noch Lebensmittel verteilt. Zu den Ausgabezeiten erscheinen durchschnittlich 40 Menschen, „Tendenz eher leider steigend“. Darunter seien bekannte Gesichter – ältere Hückeswagener, Flüchtlinge aus Afghanistan und Syrien – und seit einiger Zeit mit Flüchtlingen aus der Ukraine neue Bedürftige. „Die Menschen bringen selbst Behälter, Mehrweg-Tragetaschen oder Einkaufsroller mit. Damit verläuft die Ausgabe der Lebensmittel praktisch plastikfrei“, versicherte Hanni Turck.

Egbert Sabelek wollte wissen, was die örtliche Politik tun kann, um diese Arbeit zu unterstützen. Christa Schmitz möchte aus Gründen der Fairness, dass sich die Menschen, die in die Islandtafel kommen, ausweisen können – dass sie zum einen aus Hückeswagen kommen und zum anderen wirklich bedürftig sind. Es habe sich wohl schon herumgesprochen, dass bei der Tafel an der Bachstraße nicht kontrolliert werde. Das hätte zur Folge, dass nun auch Autos aus den Nachbarstädten vorfahren. „Hier wird die Stadtverwaltung helfen können, indem sie denjenigen den ,Oberberg-Pass‘ zur Verfügung stellt, die bedürftig sind“, betonte Shirley Finster. Dieser Nachweis im Scheckkartenformat wäre dann in Verbindung mit dem eigenen Ausweispapier die Legitimation für die Tafel-Besucher.

(büba)
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