Tiny-Houses für Hückeswagen? Keine Flächen für die Mini-Häuser

Hückeswagen · Die FDP-Fraktion hatte im Stadtrat angefragt, ob es in Hückeswagen Bauland für Tiny-Houses gibt. Was die Leiter von Bauamt und Gebäudemanagement dazu sagen.

 Ein Tiny-House kann bei Bedarf auch auf eine Anhänger geladen und umgesetzt werden.

Ein Tiny-House kann bei Bedarf auch auf eine Anhänger geladen und umgesetzt werden.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Bewegung ist längst aus den USA nach Deutschland übergeschwappt: Tiny-Houses liegen im Trend. „Tiny“ bedeutet übersetzt so viel wie winzig. Genau definiert ist nicht, was „winzig“, bezogen auf ein Wohngebäude, konkret heißt. Im Regelfall liegt die Wohnfläche der Mini-Häuser aber bei deutlich unter 50 Quadratmetern. Wer sich „kleiner setzen“ will oder angesichts horrend steigender Baupreise nur ein Mini-Haus finanzieren kann, findet im Tiny-House die Alternative zum teuren Wohnen im klassischen Einfamilienhaus oder in ebenfalls teuren Mietwohnungen.

Die Stadt Hückeswagen hat auf den neuen Trend noch nicht reagiert: Das wurde jetzt in der Ratssitzung deutlich. Die FDP hatte dazu eine Anfrage gestellt vor dem Hintergrund, dass bezahlbarer Wohnraum auch in Kleinstädten wie Hückeswagen knapp geworden ist. Viele Bürger könnten sich Wohneigentum nicht mehr leisten. Die Forderung der FDP: „Diesem Problem sollte die Schloss-Stadt mit innovativen Lösungen begegnen.“ Tiny-Houses seien eine innovative Lösung, in vielen deutschen Städten seien deshalb Siedlungen mit kleinen Bauplätzen speziell für die Mini-Häuser in Planung oder bereits zur Bebauung ausgewiesen. Die Erfahrungen dort zeigten, dass das Interesse an Tiny-Houses bei jungen Menschen, Senioren aber auch jungen Familien groß sei.

Die Stadt sieht in diesem Punkt aber keinen Handlungsbedarf. Bauamtsleiter Andreas Schröder begründete es im Rat so: „Tiny-Houses können grundsätzlich überall dort aufgestellt werden, wo auch andere Häuser gebaut werden dürfen, also sowohl in Baulücken als auch in Siedlungsbereichen, für die Baurecht besteht.“ Bedarf an eigenen Flächen speziell für die Mini-Häuser bestehe nicht. Die Stadt hege jedenfalls nicht die Absicht, im Stadtgebiet eine Tiny-House-Siedlung zu entwickeln.

Dafür sei in Hückeswagen auch keine Nachfrage erkennbar, ergänzte Dieter Klewinghaus von der Stadtentwicklungsgesellschaft HEG, die Neubaugebiete wie aktuell den Eschelbsberg entwickelt und vermarktet. Auch dort gebe es kleinere Grundstücke, auf denen Tiny-Houses denkbar wären, sagte Klewinghaus. Konkrete Anfragen lägen aber nicht vor.

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