Hückeswagen Islandtafel bekommt noch genügend Waren

Hückeswagen · Trotz vieler Hamsterkäufe wegen des Coronavirus’ kann die Suppenküche an der Bachstraße noch aus dem Vollen schöpfen.

 Peter Turck im gut gefüllt Warenlager der Islandtafel.

Peter Turck im gut gefüllt Warenlager der Islandtafel.

Foto: Stephan Büllesbach

96 Konservendosen unterschiedlichster Art hatte eine Seniorin vor zwei Wochen im Wiehagener Edeka-Markt in ihren Einkaufswagen gestapelt, weil sie aus Angst vor der Verbreitung des Coronoavirus’ einen Lebensmittel-Vorrat anlegen wollte. Sie war beileibe nicht die einzige, die hamsterte – in allen Hückeswagener Supermärkten waren die Regale gerade in den ersten Tagen, als das Virus auch in Deutschland für Schlagzeilen sorgte, bei Konserven. Nudeln, Desinfektionsmitteln und Klopapier wie leer gefegt. Diese Hamsterkäufe sind jedoch keine lokale Besonderheit, sondern ereigneten sich bundesweit. Entsprechend klagen seither viele Tafeln, dass sie nicht mehr genügend Lebensmittel für ihre Bedürftige erhalten. Für die Islandtafel in Hückeswagen gibt Peter Turck vom Vorstand jedoch Entwarnung: „Uns trifft das bislang nicht. Wir haben noch keine Schwierigkeiten.“

In der Tat: Die Regale des Kellerraums hinter dem Essbereich, in dem jeden Dienstag und Donnerstag Bedürftige aus Hückeswagen eine warme Mahlzeit bekommen können, sind noch gut gefüllt. Vor allem mit Konserven, Reis und Nudeln. Die Mitarbeiter der Islandtafel haben nun nicht ihrerseits gehamstert, vielmehr ist das noch der Rest aus der Adventsaktion des Rewe-Markts „Gemeinsam Teller füllen“ für die Tafel. In der Vorweihnachtszeit konnten Kunden fünf Euro spenden, wofür der Supermarkt jeweils eine Tüte mit Lebensmitteln der Islandtafel spendete. Das waren insgesamt 373, so dass die Verantwortlichen der Islandtafel an der Bachstraße noch jetzt im März davon zehren können.

Aber auch an frischen Waren fehlt es nicht. Gerade erst hatten Ehrenamtler wieder an verschiedenen Stellen Kisten mit Lebensmittel abgeholt, gefüllt mit allerlei Obst und Gemüse. Auch Milcherzeugnisse gibt es immer wieder, wie Turck versichert und zum Beweis auf die beiden gut gefüllten Kühlschränke zeigt. Wobei es immer unterschiedlich ist, wie viel die Islandtafel erhält: „Das ist mal mehr, mal weniger“, sagt Turck.

In diesem Zusammenhang verweist er auf die Foodsaver – die Initiative kümmert sich in Hückeswagen seit 2017 darum, dass Lebensmittel nicht weggeworfen werden und holt, wie die Islandtafel, die in den Supermärkten aus optischen Gründen oder wegen des abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatums aussortierten Lebensmittel ab. „Die Zusammenarbeit ist sehr gut“, bestätigt Turck. Immer wieder erhalte die Tafel Lebensmittel von den Foodsaver, im Gegenzug würden diese von den Ehrenamtlichen der Islandtafel beliefert. „Etwa, wenn wir ein große Kiste mit Apfelsinen bekommen – die können wir alle gar nicht an unsere Gäste verteilen“, sagt das Vorstandsmitglied. In anderen Städten sei die Zusammenarbeit zwischen Lebensmittelrettern und Tafeln nicht so gut, hat Turck festgestellt.

Die Spender der Islandtafel Rewe, Bäckerei von Polheim, Aldi Nord, Aldi Süd, Penny, die beiden Hückeswagener Tankstellen und Steinhaus aus Lennep.

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