Hückeswagen Arbeitsplatz Bever ade

Hückeswagen · In einer Woche beginnt für Ulrich Kann (60) ein neuer Lebensabschnitt. Dann wechselt der Geschäftsführer der IG Zeltplätze in die passive Altersteilzeit. Die 31 Jahre beim Wupperverband haben ihm Freude gemacht, sagt er.

 Lässig lehnt Ulrich Kann am Geländer der „Beverklause“. Der Geschäftsführer der IG Zeltplätze wechselt in einer Woche in die passive Altersteilzeit und kehrt dann den Campern und der Talsperre den Rücken.

Lässig lehnt Ulrich Kann am Geländer der „Beverklause“. Der Geschäftsführer der IG Zeltplätze wechselt in einer Woche in die passive Altersteilzeit und kehrt dann den Campern und der Talsperre den Rücken.

Foto: Dörner, Hans

Vom Konsum an die Bever: So lässt sich der berufliche Lebenslauf des gebürtigen Würzburgers Ulrich Kann beschreiben. Nach der Volksschule hatte er am 1.Dezember 1966 beim Konsum, dem späteren Koop, eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann begonnen. Später verpflichtete er sich bei der Bundeswehr, die er mit der Verwaltungsprüfung verließ. Dann hatte er Glück.

"Über die Zeitung suchte der Wupperverband jemanden fürs Personalwesen, und ich habe mich auf die Stelle beworben", blickt Kann zurück. Er erhielt auch eine Zusage, doch arbeitete er nie auf der ausgeschriebenen Stelle. Denn gleichzeitig war bei der Interessengemeinschaft (IG) Zeltplätze Bever-Talsperre, die der Wupperverband zwei Jahre zuvor von der Stadt übernommen hatte, eine Stelle frei geworden. Und so arbeitet er dort seit fast 31 Jahren.

Diese Zeit sei rückblickend "einfach klasse" gewesen, versichert Kann. Spaß habe ihm nicht nur der Kontakt zu vielen Menschen, hauptsächlich den Campern, gemacht. Auch und vor allem habe es ein "klasse Verhältnis" unter den Kollegen bei der IGZ gegeben. Damit schließt Kann seinen Kollegen Axel Konsen, mit dem er seit mehr als 25 Jahren zusammenarbeitet, ebenso ein wie etwa die Betriebshandwerker. "Die Kollegen haben meine Arbeit einfacher gemacht", lobt er. "Ohne deren Unterstützung hätte ich nicht arbeiten können."

Der kommende Dienstag ist sein letzter offizieller Arbeitstag. "Der 16. Mai ist der erste Tag der Freizeit", sagt Kann mit einem Lächeln. Die passive Altersteilzeit dauert zweieinhalb Jahre, so dass er den Wupperverband endgültig zum 31. Dezember 2014 verlassen wird.

Die Arbeit lässt den 60-Jährigen aber auch in der nächsten Zeit nicht los. "Der Wupperverband betreibt sieben Fischerei-Genossenschaften — bei vieren bin ich Vorsitzender, bei den anderen Geschäftsführer." Diese Aufgaben werde er auch weiterhin ausüben. Darüber hinaus "muss ich jetzt leider in unserem großen Garten mitmachen", bemerkt er mit einem Schmunzeln, und er will sich verstärkt um sein dreieinhalbjähriges Enkelchen kümmern.

Das Reisen wird der Wuppertaler, der auch mal in Hückeswagen und Wipperfürth gelebt hat, auch zukünftig nicht einschränken. Seine bevorzugten Destinationen sind die Kanaren, Mallorca und die Türkei. Von seinem jüngsten Urlaub auf Gran Canaria im Februar zeugt noch die braune Gesichtsfarbe.

Doch obwohl Kann gerne Urlaub macht und die Bever gewissermaßen sein Arbeitsplatz war, hat er sich nie auf die Freizeitaktivitäten eingelassen, die dort angeboten werden: "Ich campe nicht, ich angele nicht, ich tauche nicht, und ich segle nicht", sagt Kann. Den Umgang mit den Menschen und die Natur des Bergischen Landes werde er aber definitiv vermissen.

(RP/rl)
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