Mini-Kraftwerke auf eigenem Balkon Hückelhoven plant Förderung von PV-Anlagen für Mietshäuser

Hückelhoven · Erneuerbare Energien hatten infolge der Energiekrise eine erhöhte Nachfrage erlebt. Auslöser der Krise war der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Was jetzt die Stadt Hückelhoven plant.

Bis zu 600 Watt können Photovoltaik-Anlagen am Balkon leisten, die den Strom direkt in das Netz des Haushaltes einspeisen (Symbolfoto).

Bis zu 600 Watt können Photovoltaik-Anlagen am Balkon leisten, die den Strom direkt in das Netz des Haushaltes einspeisen (Symbolfoto).

Foto: dpa/Sven Hoppe

Viele Menschen schauen, wo sie in ihrem Alltag Energiesparpotenziale haben und sind auf der Suche nach Möglichkeiten, den Verbrauch anderweitig zu decken – etwa durch eine Photovoltaikanlage. Doch wer sich jetzt entschließt, eine PV-Anlage auf das Dach zu setzen, muss mitunter lange warten. Und nicht jeder hat die Möglichkeit dazu. Für Menschen, die in Mehrfamilienhäusern wohnen, kommt so etwas schließlich nicht infrage.

In den vergangenen Wochen seien daher einige Menschen auf die Verwaltung der Stadt Hückelhoven zugegangen und haben nach einer Förderung für Photovoltaik-Balkonkraftwerke gefragt, teilt die Stadt mit. Doch was genau steckt eigentlich dahinter? Stecker-Solargeräte beziehungsweise Balkon-Solaranlagen sind Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mindestens 300 Watt bis maximal 600 Watt. Sie lassen sich unter anderem an der Balkonbrüstung, der Fassade oder am Dach anbringen und speisen den produzierten Strom direkt in das eigene Haushaltsnetz ein. Die Geräte erzeugen aus dem Sonnenlicht Strom, den der Wechselrichter in Haushaltsstrom umwandelt und der dann zum Betrieb der in der Wohneinheit angeschlossenen Geräte, wie zum Beispiel Fernseher, Waschmaschine oder Kühlschrank, genutzt werden kann. So könne zum einen jährliche Stromkosten reduziert und zum anderen zum Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden.

Aufgrund dieses Interesses der Bürger hat die Verwaltung im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Mobilität jüngst mitgeteilt, in den kommenden Wochen einen Vorschlag für ein solches Förderprogramm zu erarbeiten. Wie genau dies aussehen könnte, steht allerdings noch nicht fest. In einer der nächsten Ausschusssitzungen soll dieses Programm dann schließlich vorgestellt werden.

Damit schlägt die Stadt Hückelhoven wohl gleiche Wege ein wie bereits andere Städte aus der Region. Kostenpflichtiger Inhalt Die Stadt Wassenberg etwa teilte Anfang des Jahres mit, ab März einmalig die Anschaffung und Installation von Stecker-Solargeräten und Balkon-Solaranlagen mit einem Zuschuss von 100 Euro pro Wohneinheit zu fördern. Insgesamt 50 Anträge können berücksichtigt werden, wer zuerst seinen Antrag einreicht, wird die Förderung auch erhalten. Zudem behielt sich die Verwaltung vor, die Förderung auszuweiten, je nachdem, wie viele Anträge eingehen werden. Auch die Stadt Düsseldorf hatte Ende des vergangenen Jahres mitgeteilt, ein Vorreiter bei den Mini-Solaranlagen für den Hausgebrauch werden zu wollen.

(mwi)
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