Immobilien Grundstückspreise in Hilden und Haan steigen weiter

Hilden/Haan · Der Gutachterausschuss stellt den neuen Grundstücksmarktbericht vor: Das Angebot sinkt weiter, die Nachfrage steigt.

 Baugrundstücke werden in Hilden und Haan immer teurer – wenn es sie überhaupt auf dem Markt gibt.

Baugrundstücke werden in Hilden und Haan immer teurer – wenn es sie überhaupt auf dem Markt gibt.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Preise für Immobilien in Hilden, Haan und dem restlichen Kreis Mettmann sind deutlich gestiegen. Das offenbart der Grundstücksmarktbericht 2019, den jetzt der Gutachterausschuss vorlegt. Der neue Vorsitzende des Ausschusses, Axel Willinghöfer, stellte den Bericht gemeinsam mit Geschäftsführer Ulrich Neuhaus nun vor.

Wie ist die Lage? 2018 wurden zwar mit 3220 Grundstücken zwei Prozent weniger verkauft als im Vorjahr. Doch der Gesamtwert dieser Grundstücke ist um zehn Prozent auf 1,12 Milliarden Euro gestiegen. Damit reißt dieser Wert zum zweiten Mal in Folge die Marke von einer Milliarde. Das zeigt: Das Angebot wird immer knapper (Willinghöfer: „Der Kreis Mettmann ist zugebaut“), aber die Nachfrage größer (Willinghöfer: „Wir sind da ganz stark im Einflussbereich Düsseldorfs“). Und weil das so ist, steigt der Preis.

Wie reagiert der Markt? In Folge sieht sich der Gutachterausschuss dazu gezwungen, die Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen zu erhöhen. In Hilden steigen sie um 40 Euro je Quadratmeter, in Haan und Langenfeld um 20 Euro, in Erkrath, Mettmann und Monheim um zehn Euro pro Quadratmeter. In Heiligenhaus und Wülfrath werden sie nicht erhöht, da der Nachfragedruck dort offenbar nicht so groß ist, als dass er die Richtwerte beeinflussen könnte.

Wie sehen die Bodenrichtwerte für Citygrundstücke aus? Spitzenreiter ist die Mittelstraße in Hilden mit bis zu 1150 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Langenfeld (bis 910), Monheim, Haan und Mettmann (jeweils bis zu 550), Erkrath (bis 520), Heiligenhaus (bis 500) und Wülfrath (bis 420).

Welches sind die beliebtesten Städte? 67 Prozent des Marktgeschehens spielten sich denn auch im Südkreis ab. In Monheim wurde mit 249,4 Millionen Euro der größte Geldumsatz bei Transaktionen von Immobilien erzielt, 22,2 Prozent mehr als im Vorjahr. In Langenfeld waren es 234,4 Millionen Euro (plus 20,9 Prozent), während es in Mettmann „nur“ noch 113,6 Millionen Euro waren (plus 10,1 Prozent), in Erkrath 112,5 Millionen (plus zehn Prozent) und in Wülfrath 41,9 (plus 3,7 Prozent).

Wie viel Geld gibt’s für bebaute Grundstücke? 80 Prozent aller Immobilien, die den Eigentümer wechselten, waren Ein- und Zweifamilienhäuser. Ihre Preise lagen zwischen 162.000 (erzielt für ein Reihenendhaus, Baujahr zwischen 1970 und 1979) und 786.000 Euro (erzielt für ein frei stehendes Haus, Baujahr zwischen 2000 und 2016).

Wie viel kosten Neubauten? Bauträger errichteten überwiegend Doppelhaushälften und verkauften sie dann weiter. Die niedrigsten Preise wurden in Wülfrath erzielt (413.000 Euro für eine Doppelhaushälfte), die höchsten in Haan (600.000 Euro für ein frei stehendes Einfamilienhaus). Derlei Geschäfte haben in einigen Städten jedoch mittlerweile Seltenheitswert: In Erkrath, Hilden und Mettmann erhielt der Ausschuss keine Meldungen zum Verkauf von Neubauten.

Welche Preise werden für unbebaute Grundstücke verlangt? Für eine gute Lage ist der Preis in Hilden mit 530 Euro am höchsten, gefolgt von Haan (490), Langenfeld (485), Mettmann (405), Monheim (390), Heiligenhaus (335), Erkrath (323) und Wülfrath (280).

Wie sieht’s bei den Eigentumswohnungen aus? Auch sie werden immer teurer, während das Angebot sinkt. Das hat zur Folge, dass die nachgefragte Wohnfläche schrumpft. Eigentumswohnungen kosten im Wiederverkauf durchschnittlich 1870 pro Quadratmeter, elf Prozent mehr als 2017. Die Preise für seniorengerechte Wohnungen liegen im Weiterverkauf zwischen 1900 und 3240 Euro – pro Quadratmeter. Eine weitere Folge steigenden Nachfragedrucks: Schnäppchen können bei Zwangsversteigerungen – 2018 gab es lediglich 31 Fälle – nicht mehr gemacht werden. Denn die Auktionen erzielen Preise, die von denen regulärer Kaufgeschäfte kaum noch abweichen.

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