Hilden Tagespapa erfindet Bodobert, den Drachen

Hilden · Der Hildener Sven Lembrecht schreibt das Buch für seine Kinder. Darin geht es um die Namensfindung des kleinen grünen Tieres.

 Sven Lembrecht hat ein Kinderbilderbuch über den kleinen Drachen Bodobert geschrieben.  RP-Foto: teph

Sven Lembrecht hat ein Kinderbilderbuch über den kleinen Drachen Bodobert geschrieben. RP-Foto: teph

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Begonnen hat alles mit einem kleinen grünen Stoffdrachen, den Anton geschenkt bekam. „Ich habe ihn dann gefragt, wie der Drache denn heißen soll. Und Anton sagte, er soll Bodobert heißen“, erzählt Antons Vater Sven Lembrecht.

Als er diesen Namen hörte, hatte er sofort eine Geschichte im Kopf, warum dieser Drache ausgerechnet den Namen „Bodobert“ bekommen hat. Und diese Geschichte hat er niedergeschrieben, liebevoll erzählt in Reimform.

So begab es sich nämlich, dass der kleine grüne Drache nicht gut fliegen und Feuer speien konnte, so dass seine Drachenkameraden nichts mit ihm zu tun haben wollten. Der arme einsame Drache war sehr traurig. Doch dann fand er einen Ritter, der vom Pferd gefallen war und – entgegen des Ritters Befürchtungen, als Drachenmahl zu enden – half er dem Ritter auf und die beiden stellten fest, dass sie trotz der gravierenden Unterschiede vieles gemeinsam hatten. Und so bekam Bodobert seinen Namen und gleich noch einen Freund dazu.

Diese wunderschöne Geschichte wollte Sven Lembrecht seinen beiden Kindern Anton und Emily widmen, und deshalb sollte sie in Buchform gebracht werden. Kein einfaches Unterfangen, „wenn man nicht zeichnen kann“, gibt der Autor zu. Aber eine Freundin stellte den Kontakt zu einer Illustratorin „aus dem östlichsten Osten“ Deutschlands her, und Andrea Reichmann war begeistert von der Idee, das Kinderbuch zu illustrieren.

„Sie hat stundenlang an einer Zeichnung gesessen“, erzählt der 39-Jährige, „und unheimlich viel Aufwand betrieben.“ Das sieht man den Zeichnungen an. Sie sind detailreich und äußerst bezaubernd geworden. „Es hat drei Jahre gedauert, bis wir beide zufrieden waren“, verrät Lembrecht. Als nächstes musste der Autor eine Druckerei finden, die das Buch so hochwertig, wie er es sich vorstellte, umsetzen konnte. „Das war nicht einfach, weil es nur 24 Seiten hat.“

In Köln fand er schließlich eine Druckerei, die das Buch als Hardcover-Version in Handarbeit gebunden hat. Am Ende ist ein wunderschönes Kinderbuch daraus geworden, hochwertig verarbeitet, das nicht im regulären Handel erhältlich ist, sondern in einer kleinen Auflage nur beim Autor selbst bestellt werden kann. Seine Kinder hat er damit überrascht. „Sie haben das gleich in der Schule erzählt“, meint er schmunzelnd.

Eigentlich stammt Sven Lembrecht aus dem hohen Norden. „Aber ich lebe schon seit 20 Jahren in Hilden.“ In seinem ersten Leben hat er Zimmermann gelernt. Doch dann, nachdem er Elternzeit genommen hatte, sattelte er um und machte eine Ausbildung zur Kindertagespflegeperson.

„Mittlerweile waren über 20 Kinder bei mir“, sagt er. Natürlich liegt es da nah, ein Kinderbuch zu verfassen. „Ich habe so viel mit Kindern zu tun, bekomme mit, was sie begeistert“, erklärt Sven Lembrecht. Und so rennen auch „seine“ Tageskinder durch die Wohnung und rufen „Bodobert“, weil sie die Geschichte hören möchten.

Sven Lembrecht hat schon öfter Geschichten aufgeschrieben. Außerdem singt er in einer Rockband und schreibt auch hier die Texte. Und natürlich würde er gerne weitere Kinderbücher schreiben. „Wenn die Geschichten aus meinem Kopf fließen“, meint er, „und sich ein Verlag finden würde, der Interesse daran hat …“

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