Hilden Das passiert am Weltfrauentag

Hilden · Gleichstellungsbeauftragte Kirsten Max lädt zu drei Veranstaltungen ein: „Mit den drei Aktionen möchte ich Probleme sichtbar und Austausch möglich machen.“

 Um Auswege aus dieser „Mental Load“-Falle, dem „An-Alles-Denken-Müssen“, geht es bei dem digitalen Zoom-Vortrag der Autorin Johanna Fröhlich am 10. März 2022.

Um Auswege aus dieser „Mental Load“-Falle, dem „An-Alles-Denken-Müssen“, geht es bei dem digitalen Zoom-Vortrag der Autorin Johanna Fröhlich am 10. März 2022.

Foto: Stadt Hilden

Auf dem ganzen Globus kämpfen Frauen für Gleichberechtigung und gegen Gewalt. Daran erinnert der Weltfrauentag am 8. März. Auch in Hilden. Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Kirsten Max lädt zu drei Veranstaltungen ein: ein Digital-Vortrag zu gerechter Arbeitsteilung innerhalb der Familie, eine Ankreide-Aktion gegen sexuelle Belästigung und eine Filmvorführung über den Streik von 187 Ford-Arbeiterinnen.

Welche Kleidergröße braucht das Baby? Wann findet der Elternabend statt? Welche Nudelsorte geht aktuell „überhaupt gar nicht“? Und ist der Medizinschrank eigentlich noch vollständig? Die To Do-Listen rund um Kita, Schule, Pflege und Haushalt sind lang. In vielen Familien sind es die Frauen, die neben dem Job das Zusammenleben managen. Um Auswege aus dieser „Mental Load“-Falle, dem „An-Alles-Denken-Müssen“, geht es bei dem digitalen Zoom-Vortrag der Autorin Johanna Fröhlich am 10. März um 19.30 Uhr. Anmeldung über gleichstellung@hilden.de, die Teilnahme ist kostenfrei. „Der Vortrag von Johanna Fröhlich bietet zahlreiche Aha-Momente, für Frauen und für Männer“, verspricht Kirsten Max; „Er fördert das Verständnis füreinander, bietet gleichzeitig Tipps für die Praxis und macht Lust, einige Ideen direkt auszuprobieren.“

Weniger versöhnlich und mindestens genauso Augen-öffnend ist die Aktion „Wir kreiden an!“ am Dienstag, 8. März, von 13 bis 16 Uhr auf dem alten Markt. Mit der Auftaktveranstaltung in Hilden sagen die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Mettmann gemeinsam mit der Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt des SKFM-Mettmann  den sogenannten „Catcalls“ den Kampf an. Damit bezeichnet man verbale sexuelle Gewalt im öffentlichen Raum. Meist handelt es sich um offensive Anspielungen auf das Aussehen und den Körper einer Frau. Auch unangemessene Aufforderungen und Hinterherpfeifen gehören dazu.

„Für viele Frauen sind Kommentare wie ‚Geile Titten.‘ Dich würde ich auch gerne einmal …‘ bittere Realität“, weiß Kirsten Max. Mädchen und Frauen werden aufgefordert, ihre Catcalls zu veröffentlichen, sie können sie selbst mit Kreide auf die Straße schreiben oder auf einer Postkarte oder per E-Mail an den SKFM Mettmann senden. Die Calls werden bis 25. November gesammelt und dann veröffentlich. Mit dieser Aktion schließen sich die Veranstalterinnen Frauengruppen in ganz Deutschland an, die sich dafür einsetzen, dass diese Art der Belästigung strafrechtlich verfolgbar wird.  Unser Ziel ist es, mit Passierenden ins Gespräch zu kommen und für das Thema zu sensibilisieren“, erläutert Max. „Was von einigen Männern als ‚Spaß‘ oder gar als ‚Kompliment‘ abgetan wird, ist für viele Frauen mit Gefühlen der Unsicherheit, Angst und Bedrohung verbunden.“ Am Infostand finden Interessierte außerdem Broschüren und Flyer zum Thema sowie zu verschiedenen Hilfestellen.

Ergänzt wird die Veranstaltungsreihe am Mittwoch, 9. März, um 19.30 Uhr mit der Vorführung des Kinofilms „We want Sex“ im Lux Lichtspiele, Benrather Straße 20: Eintritt: 7,50 Euro einschließlich Begrüßungsgetränk. Außerdem zeigt das VHS Kino-Programm zum Weltfrauentag den Film „Respect“, ebenfalls in den Lux-Lichtspielen.aße 20. Regsseur Nigel Cole erzählt in „We want Sex“ die wahre Geschichte einer Gruppe britischer Arbeiterinnen, die sich 1968 nicht damit abfinden, weniger zu verdienen als ihre männlichen Kollegen.

„Mit den drei Aktionen möchte ich Probleme sichtbar und Austausch möglich machen“, erläutert Kirsten Max ihre Programmplanung. „Wenn wir den Mut haben, umzudenken, neue Wege zu erproben, finden wir auch gemeinsam Lösungen, kommen wir der Gleichberechtigung Schritt für Schritt näher.“

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