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Fußball-Regionalliga SV Straelen verschenkt wichtige Punkte

Straelen · Der Gastgeber knüpft vor rund 600 Zuschauern gegen RW Oberhausen zwar nahtlos an die guten Leistungen der vergangenen Wochen an, verliert aber 1:2. Nur noch vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.

 Dacain-Dacruz Baraza durfte seinen ersten Treffer im Straelener Trikot bejubeln, doch seine Mannschaft verlor unnötig.

Dacain-Dacruz Baraza durfte seinen ersten Treffer im Straelener Trikot bejubeln, doch seine Mannschaft verlor unnötig.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Als Schiedsrichter Martin Tietze die Partie mit dem Schlusspfiff beendete, herrschte im Lager des SV Straelen eine Stimmung wie auf einem Beerdigungskaffee. Verständlich, denn die 1:2 (1:1)-Niederlage gegen den Tabellenfünften Rot-Weiß Oberhausen war ebenso bitter wie schmerzhaft. Straelens Interimstrainer Rudi Zedi brachte in seiner Analyse den Spielverlauf auf den Punkt: „Ich habe heute nur eine starke Mannschaft gesehen. Ich kann mich spontan nicht daran erinnern, dass wir in der bisherigen Saison einen Gegner in der ersten Halbzeit so dominiert haben. Da wir unsere Chancen nicht genutzt haben, stehen wir jetzt mit leeren Händen da.“

Die rund 600 Zuschauer im Stadion an der Römerstraße sahen eine Partie, die keine Anlaufphase benötigte. Der Gastgeber war am Drücker und hätte frühzeitig in Führung gehen müssen. Bereits nach fünf Minuten scheiterte SVS-Torjäger Cagatay Kader nach einem Zuspiel von Tobias Peitz unbedrängt am Oberhausener Torhüter Justin Heekeren. Gute fünf Minuten später machte er es besser, doch der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben.

Die Grün-Gelben brannten ein Offensivfeuerwerk ab. Zunächst verlor Kader wiederum das Duell mit dem Oberhausener Schlussmann. Minute 25: Kelvin Lunga setzte sich am rechten Flügel durch, spielte den Ball zurück auf Gianluca Rizzo, der überhastet abschloss und den Ball in Richtung Umkleidekabinen jagte.

Und wie es das Phrasenschwein will, nutzten die Gäste ihre erste Torgelegenheit zum Erfolg, als Nils Winter von halbrechts das Leder im langen Eck unterbrachte (33.). Unbeirrt von diesem Treffer spielten die Hausherren weiter nach vorne. Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff vergab Jannik Stevens einen weiteren Hochkaräter, als er aus acht Metern Distanz nur noch Heekeren vor sich hatte. Der Nachschuss von Lunga wurde im letzten Moment geklärt. Der folgende Eckball landete am kurzen Pfosten auf dem Lockenkopf von Dacain-Dacruz Baraza, der seine Körperlänge von 2,02 Meter ausspielte und den Ausgleich herstellte. Mit einem für die Kleeblätter mehr als schmeichelhaften 1:1 ging es in die Kabinen.

Die zweite Hälfte begann verhalten. Mit der ersten Offensivaktion ging RW Oberhausen durch Jan-Lucas Dorow erneut in Führung (55.). Zwei Chancen, zwei Tore – diese gnadenlose Effektivität ist vielleicht die Erklärung dafür, weshalb die Oberhausener so weit oben in der Tabelle stehen. RWO-Trainer Mike Terranova hatte in der Halbzeit seine Abwehr umgestellt, einen zusätzlichen Defensivspieler gebracht und seinen „Sechser“ Jerome Propheter in die Innenverteidigung beordert. Eine Maßnahme, die ihre Wirkung nicht verfehlte. In der Folgezeit flachte das Spiel deutlich ab. Gefährliche Torszenen fanden auf beiden Seiten nicht mehr statt.

Nach 73 Spielminuten läutete Zedi mit der Einwechslung von drei frischen Kräften die heiße Schlussphase ein. Der Druck auf die Defensivreihe der Gäste wurde höher, die Torchancen häuften sich, der verdiente Ausgleich lag in der Luft. Lunga (86.) verzog aus halbrechter Position, einen Schuss von Rizzo (88.) konnte Heekeren noch so eben zur Ecke abwehren, der letzte Versuch von Arlind Shoshi (90.) verfehlte um Zentimeter das Ziel. So blieb für den Gastgeber nur das trostlose Fazit, dass Leistung und Einstellung gestimmt hatten, aber man sich am Ende nicht über das Ergebnis beschweren kann, wenn man so fahrlässig mit seinen Chancen umgeht.

Und zu allem Überfluss steckt der SV Straelen auch noch plötzlich wieder mitten im Abstiegskampf. Der Tabellenkeller hat das Licht angeknipst: Stark gefährdete Mannschaften wie der Bonner SC, Rot-Weiß Ahlen und Alemannia Aachen konnten dreifach punkten. Die Mannschaften ab Platz neun müssen sich nach unten orientieren – darunter beispielsweise Borussia Mönchengladbach II, Alemannia Aachen und Schalke 04 II. Der SV Straelen belegt mit 35 Punkten Rang elf und hat nur noch vier Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den Alemannia Aachen einnimmt. Am Samstag ist die Mannschaft in Velbert beim designierten Absteiger KFC Uerdingen gefordert. „Das Ergebnis ist ärgerlich, aber diese Niederlage wirft uns nicht zurück“, sagte Routinier Jannik Stevens.

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