0:3 an der Hafenstraße KFC Uerdingen kann Rot-Weiss Essen nicht stoppen

Essen · Der KFC Uerdingen hat verloren, sich aber nicht blamiert. Die Mannschaft von Trainer Alexander Voigt zeigte eine ihren Möglichkeiten entsprechend ordentliche Leistung und verlor beim Meisterschaftsfavoriten Rot-Weiss Essen mit 0:3.

 Die entscheidende Szene: Uerdingens Torjäger Shun Terada scheitert an Essens Torhüter Daniel Davari, Verteidiger Daniel Heber kommt zu spät.

Die entscheidende Szene: Uerdingens Torjäger Shun Terada scheitert an Essens Torhüter Daniel Davari, Verteidiger Daniel Heber kommt zu spät.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Auf den Tag genau vor 36 Jahren hatte es das „Wunder von Uerdingen“ gegeben, als der damalige Europacup-Teilnehmer nach einer 0:2-Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel bei Dynamo Dresden und einem 1:3-Pausenrückstand im Rückspiel noch 7:3 gewann und damit ins Halbfinale einzog. Es hätte schon beinahe eines ähnlichen Wunders bedurft, hätte der designierte Regionalliga-Absteiger beim Drittliga-Aspiranten Rot-Weiss Essen gepunktet, der das Hinspiel in Velbert 11:0 gewonnen und den Uerdingern die höchste Niederlage der Vereinsgeschichte in einem Meisterschaftsspiel zugefügt hatte. Das Wunder blieb diesmal aus: RWE setzte sich an der Hafenstraße vor 9.457 Zuschauern standesgemäß mit 3:0 (2:0) durch. Dabei erzielte Torjäger Simon Engelmann seine Saisontreffer 15, 16 und 17.

Trainer Alexander Voigt hatte seine Anfangsformation auf zwei Positionen ändern müssen. Für die verletzten Erdinc Karakas (Kreuzbandriss) und Leon Auguto (Einblutung in der Wade) standen Noe Baba und Abdul Fesenmeyer beim Anpfiff auf dem Rasen. Zudem fehlten den Uerdingern die Stammspieler Tom Fladung (Innenbandriss), Luca Jensen (Corona) und Levan Kenia (gesperrt). „Bei Shun Terada hoffen wir auf eine Wunderheilung über Nacht“, hatte Voigt am Freitag gesagt. „Aber Wunder gibt es bekanntlich nicht so oft.“ Doch es gab diesmal eins: Der angeschlagene Shun Terada lief auf, während der ebenfalls körperlich noch nicht wieder hergestellte Charles Atsina auf der Bank Platz nahm.

23 Minuten hielten sich die Gäste wacker und ließen nichts zu, doch dann klingelte es. Torjäger Simon Engelmann hatte keine Mühe, den Ball ins bereits verwaiste Tor zu schießen. Doch auch nach dem Rückstand brach der KFC nicht ein, er wackelte nicht einmal. Im Gegenteil, ein Ball von Jonathan Canto ging nur knapp am Tor vorbei und Shun Terada scheiterte fünf Minuten vor der Pause an Torhüter Daniel Davari. Engelmann machte es im Gegenzug besser und erhöhte auf 2:0. Das war bitter und schmerzte so sehr, dass der angeschlagene Terada noch vor der Pause das Feld verließ, für ihn kam Marcel Kretschmer.

Was Voigt bei der Kabinenansprache gesagt hat, war nach der Pause deutlich zu sehen: Die Uerdinger waren mutiger suchten ihre Chance, die Abdul Fesenmeyer bekam, aber vergab. Als Simon Engelmann in der 61. Minute völlig frei stand und lehrbuchmäßig gegen die Laufrichtung des Torhüters zum 3:0 einköpfte, war die Partie natürlich entschieden. Auch zehn Minuten vor Schluss blieb Fesenmeyer das Ehrentor verwehrt, der Ball ging knapp am Pfosten vorbei.

Trotz der klaren Niederlage haben die Uerdinger, die in der Hinrunde nicht ligatauglich waren, ihren Aufwärtstrend bestätigt. „Nächste Woche haben wir ein Heimspiel, da müssen wir wieder gewinnen“, sagte Voigt. Dann erwartet der KFC in Velbert den noch abstiegsbedrohten SV Straelen.

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