Straelen Kevin ist weiter in Straelen zu Haus

Straelen · Das Torwart-Talent aus Thüringen muss sich zwar momentan mit einem Platz auf der Bank begnügen. Doch der 19-Jährige, der an RW Oberhausen gute Erinnerungen hat, bleibt dem SV Straelen erhalten.

 Zurzeit demonstriert Kevin Kratzsch seine Fangkünste nur auf dem Trainingsgelände.

Zurzeit demonstriert Kevin Kratzsch seine Fangkünste nur auf dem Trainingsgelände.

Foto: Heinz Spütz

Wenn am Samstag die Elf von Rot-Weiß Oberhausen im Stadion an der Römerstraße aufläuft, scheinen die Rollen klar verteilt zu sein. Die Mannschaft des ehemaligen Bundesligisten ist Tabellenfünfter und reist als Favorit an. Doch die positive Entwicklung des SV Straelen in den vergangenen Spielen hat sich mit Sicherheit bis ins Lager der Oberhausener herumgesprochen. RWO-Trainer Mike Terranova wird nicht so naiv sein, die Begegnung auf die leichte Schulter zu nehmen.

Zwei Siege aus den vergangenen drei Spielen in der Regionalliga, dazu der Einzug ins Viertelfinale des Niederrhein-Pokals – so lautet die erfreuliche Bilanz der Grün-Gelben der vergangenen zweieinhalb Wochen. An der kleinen Erfolgsstory hat auch die Mannschaft hinter der Mannschaft mitgewirkt, vom einzelnen Betreuer über die Physiotherapeuten bis hin zu Rudi Zedi und seinen Kollegen. Der Interimstrainer geht durchaus zuversichlich in das Duell mit dem Traditionsverein: „Wir werden unsere Haut teuer zu verkaufen wissen und gehen nicht chancenlos in die Partie.“

Besonders gute Erinnerungen an das Hinspiel im Niederrhein-Stadion hat Ersatztorhüter Kevin Kratzsch, der am 9. Oktober für den werdenden Vater Robin Udegbe einsprang und prompt die Null festhielt. Vor kurzem hat das Torwart-Talent aus Thüringen seinen Vertrag beim SV Straelen um ein Jahr verlängert. Die Verhandlungen gingen recht schnell über die Bühne. „Rudi Zedi ist in seiner Funktion als Sportlicher Leiter auf mich zugekommen und hat mir das Angebot gemacht, in Straelen zu bleiben“, sagt der 19-jährige Schlussmann. „Mein Torwarttrainer Manfred Gloger und er haben mir eine stetige Entwicklung bescheinigt.“

Die Entscheidung, seinen Aufenthalt am Niederrhein zu verlängern, fiel Kevin Kratzsch leicht. „Ich kann gar nicht sagen, ob Anfragen von anderen Vereinen vorlagen. Ich hatte meinen Berater gebeten, mich damit nicht zu konfrontieren, weil ich meine volle Konzentration auf meine sportliche Weiterentwicklung gelegt habe und dabei nicht abgelenkt werden wollte“, so der Keeper.

Mit der Rolle der Nummer zwei hat er sich mehr oder weniger angefreundet, oder besser anfreunden müssen, weil im Augenblick kaum ein Weg an Robin Udegbe vorbeiführt. Das soll aber nicht bedeuten, dass er sich auf lange Sicht mit einem Platz auf der Bank begnügt. „Natürlich will ich spielen, ist doch klar. Und ich gehe mal davon aus, dass das spätestens in der nächsten Saison auch häufiger der Fall sein wird“, meint der junge Mann selbstbewusst. Bei seiner Entscheidung für den SV Straelen dürfte auch Manfred Gloger eine große Rolle gespielt haben, von dem er eine hohe Meinung hat.

Wie die Konstellation zwischen den Pfosten in der nächsten Saison an der Römerstraße aussieht, hängt auch davon ab, ob Udegbe seinen auslaufenden Vertrag verlängert. Kratzsch ist bewusst, dass er wegen seines jungen Alters zwangsläufig bislang noch wenig Gelegenheit hatte, im Seniorenbereich auf sich aufmerksam zu machen. Am nötigen Selbstvertrauen mangelt es dem Teenager nicht: „Warum sollte es nicht möglich sein, aus einem jungen Torwart einen teuren Torwart zu machen ?“

Vor dem Spiel gegen RWO gibt sich Kratzsch zuversichtlich: „Es herrscht mittlerweile eine ganz andere Stimmung in der Mannschaft. Warum sollen wir gegen Oberhausen nichts holen, warum sollen wir gegen die nicht gewinnen können? Und eine Woche später noch ein Sieg gegen Uerdingen, dann sollten wir fast schon durch sein.“

Das Lazarett beim SV Straelen hat sich rechtzeitig vor dem Saison-Endspurt stark gelichtet. Kranke, verletzte oder angeschlagene Spieler standen am Donnerstag wieder auf dem Trainingsplatz, so dass Interimstrainer Rudi Zedi fast aus dem Vollem schöpfen kann. „Ich sehe allerdings keinen Grund, im Vergleich zum Lippstadt-Spiel großartige personelle Veränderungen vorzunehmen.“

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