Bildende Kunst Turmstipendium – Blick auf eine Erfolgsstory

Geldern · In diesem Jahr gibt es im alten Wasserturm einen runden Geburtstag zu feiern. Zum 20. Mal wird die Förderung für Künstler vergeben.

 Peter Busch freut sich auf die drei Teilnehmer des 20. Turmstipendiums. Sie kommen im August.

Peter Busch freut sich auf die drei Teilnehmer des 20. Turmstipendiums. Sie kommen im August.

Foto: Spütz

Das Gelderner Turm­stipendium im Wasserturm am Bahnhof hat sich längst zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Die Stipendienvergabe hat sich in der Kunst- und Künstlerszene herumgesprochen, was zur Folge hat, dass sich Künstler aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem benachbarten Ausland um einen Platz bewerben. „Das Stipendium dient der Vermittlung von Entstehung von Kunst und der Kunstförderung. Wir machen den Turm als Ort für Kunst und Kommunikation erfahrbar und zu einem Raum der Begegnung“, erläutert Initiator Peter Busch vom Verein „KUHnstturm Niederrhein“.

Was nichts anderes meint, als dass sich bereits während der Schaffensphase Kunstinteressierte mit den Werken auseinandersetzen und mit den Künstlern den Dialog suchen und diskutieren können. „Das ist nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht“, meint Peter Busch dazu.

„Kunst soll dem Menschen nahe gebracht werden und unter den Blicken der Menschen entstehen. Dafür steht Jahr für Jahr das Gelderner Turmstipendium. Schließlich sei Kunst nicht einfach Kunst, die an der Wand hänge oder irgendwo rumstehe – Kunst sei was Nachgedachtes. Jede Art von Kunst habe eine Vorgeschichte.

Als Motivation geben die Stipendiaten vielfach an, die Zeit des Kunstmachens zur Besinnung oder zum Überdenken des eigenen Standpunkts zu nutzen. Sie zeigen sich beeindruckt von der besonderen Aura des Turms und schwärmen von seiner kreativen Atmosphäre. Themen werden nicht vorgegeben. Eine Tatsache, die von den Künstlern sehr geschätzt wird. „Natürlich achten wir bei der Auswahl auf die Qualität der Arbeiten“, erzählt Busch weiter, „aber ein ganz wichtiger Aspekt ist die Bereitschaft zur Kommunikation.“

Das Turmstipendium ist eine Gemeinschafts-Veranstaltung der drei Kunstvereine in Geldern: KUHnstturm Niederrhein, Kunstverein Gelderland und Freizeitkünstler Geldern. Die Stadtwerke Geldern, die Sparkasse Krefeld und die Stadt Geldern schaffen seit Jahren durch ihre Unterstützung die finanziellen Rahmenbedingungen für das Stipendium. „Aber ohne die zuverlässigen und treuen Helfer, die sich um die Probleme und Wünsche der Künstler kümmern, könnte diese Veranstaltung kaum bewerkstelligt werden.

Das ist alles keine Selbstverständlichkeit und deshalb möchte ich an dieser Stelle den verlässlichen Helfern und Sponsoren ein Dankeschön aussprechen“, so Peter Busch. Das Turmstipendium hat unter anderem mit dazu geführt, dass der Wasserturm und sein Umfeld nach nunmehr 20 Jahren nicht mehr aus dem kulturellen Leben der Stadt Geldern wegzudenken ist.

Es werden drei Plätze vergeben. „Das ist so eine besondere Sache“, meinte Busch. „Die drei Künstler müssen vier Wochen auf engem Raum zusammenleben und arbeiten. Da entscheidet auch oft das Bauchgefühl, ob die Bewerber zueinander passen, zumal ich die Stipendiaten meistens nur von Telefonaten kenne.“

In diesem Jahr haben ihm bei der Auswahl der einzuladenden Künstler Nina Schulze, Kunsthistorikerin aus Geldern, und Christian Krieter, Turmstipendiat 2018 aus Alpen, beratend zur Seite gestanden. Im August werden Nell Berger aus Amsterdam, Patrick Fauck aus Leipzig und Sabine Schellhorn aus Bremen ein weiteres Kapitel der „Erfolgsgeschichte Turmstipendium“ hinzufügen.

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