Großraumbüro an der Glockengasse Das Büro für 70 Euro im Monat

GELDERN · In das Großraumbüro an der Glockengasse kann man sich einmieten. Es ist rund um die Uhr zugänglich. Schnelles Internet und ansprechende Einrichtung sind wichtig. „Coworkingspace“ nennt sich das Projekt.

 Endspurt für den Umbau: Das Gelderner Gründungszentrum bietet einen Coworkingspace an.

Endspurt für den Umbau: Das Gelderner Gründungszentrum bietet einen Coworkingspace an.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die Arbeitswelt verändert sich rasant: Auch Geldern bekommt nun einen Coworkingspace – ein technisch gut ausgestattet und ansprechend eingerichtetes Großräumbüro in guter Lage, in das man sich einmieten kann, um dort zu arbeiten, aber auch, um sich mit anderen auszutauschen und zu netzwerken. Möglich macht das Ganze das Gelderner Gründerzentrum, das dafür die früheren Räumlichkeiten von Links Kochschule in der Glockengasse 7 angemietet hat. Freitag ist die Voreröffnung, die standesgemäß Pre-Opening heißt, ab Montag soll dort gearbeitet werden können.

In Großstädten ist Coworking bereits seit langem ein Trend. Nun zieht Geldern nach. Aus Sicht von Tim van-Hees-Clanzett, Wirtschaftsförderer und Geschäftsführer des Gründerzentrums, ein notwendiger Schritt, denn Veränderungen in Arbeitsweise und –umgebung seien auch auf dem Land deutlich zu spüren. „Ich bin davon überzeugt, dass Coworking auch in Geldern funktioniert. Und mit unserem Angebot beleben wir auch ein Ladenleerstand in der Innenstadt.“ Das hebt auch Janine Segref von der Wirtschaftsförderung hervor. Wenn man junge Unternehmer in der Glockengasse ansiedele, könne der ganze Bereich neue Dynamik entwickeln.

Einer der ersten Nutzer des Büros wird Jan Roest sein, Student, Gründer und Geschäftsführer der Curv Reach Rocket UG. Er ist vom Trend zum Coworking überzeugt. „Coworking bedeutet für mich Community, Innovation und Austausch. Gerade für kreatives Arbeiten schätze ich einen solchen Ort, wo immer Bewegung ist und Dinge sich stetig verändern. Ich glaube, ein solcher Ort, an dem viele Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen, hat das Potenzial, tolle Ideen hervorzubringen.“ Susanne Kunath (Studio S & Co Interieurdesign), selbst Coworking erfahren, half bei der Einrichtung. „Bei der Arbeit im Büro spielt neben der Funktionalität auch ein schönes Ambiente eine immer größere Rolle. Viele Menschen verbringen die meiste Zeit des Tages in ihrem Büro. Warum nicht auch dem Lebensbereich Arbeit Charme und eine schöne Atmosphäre verleihen?“ Die wird in Geldern zu finden sein – bis zum Strandkorb, der im Innenhof Gelegenheit zum Ausspannen bietet. Wer sich einmietet, kommt an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr in „sein“ Büro. Möglich macht das ein spezielles Schließsystem. Will man Sachen dort verstauen, kann man Schließfächer anmieten. Tim van-Hees-Clanzett hofft auf gut zehn Nutzer des Angebots. Da der Trend derzeit weg von der Großstadt zum Land gehe, ist er vom Erfolg überzeugt. Es gebe jetzt schon Unternehmen aus Düsseldorf, die ihren Mitarbeitern lieber ein Büro in Geldern anbieten, als mit anzusehen, wie Tag für Tag ein Stück Lebenszeit im Stau auf der Autobahn verbracht wird.

Seinen Arbeitsplatz wird im Gelderner Coworkingspace auch der neue Citymanager haben. Sobald feststeht, wer Nachfolger von Tim van-Hees-Clanzett als Wirtschaftsförderer wird, soll auch diese Stelle besetzt werden. Das soll noch in diesem Jahr passieren.

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