Nachfolger von Sebastian Kaul steht fest  Jo Voß wird neuer Trainer der SGE Bedburg-Hau

Bedburg-Hau · Der 31-Jährige steht ab dem Sommer beim Fußball-Landesligisten an der Linie. Voß ist in der Szene ein unbeschriebenes Blatt, hat die Verantwortlichen des Klubs aber in den Gesprächen überzeugt.

 Der neue Trainer Jo Voß (Mitte) mit dem Sportlichen Leiter Dilek Özden (links) und dem stellvertretenden Vorsitzenden Ralf Peter Hölscher

Der neue Trainer Jo Voß (Mitte) mit dem Sportlichen Leiter Dilek Özden (links) und dem stellvertretenden Vorsitzenden Ralf Peter Hölscher

Foto: SGE

Die SGE Bedburg-Hau hat einen Nachfolger für Trainer Sebastian Kaul gefunden, der im Sommer nach dann neun Jahren beim Landesligisten aufhören wird, weil er erst einmal eine Auszeit vom Fußball nehmen möchte. Der 31-jährige Jo Voß wird neuer Coach der SGE. Das teilte der Verein am Mittwoch mit. Die Entscheidung mag auf den ersten Blick überraschen, weil Voß in der Szene ein eher unbeschriebenes Blatt ist. Doch Jo Voß habe, so SGE-Vorsitzender Björn Mende, die Verantwortlichen in den Gesprächen davon überzeugt, dass er der richtige Mann für den Job sei.

„Jo Voß ist keine Notlösung, sondern eine naheliegende Lösung, weil er in unser Profil passt. Und wenn wir stattdessen einen erfahrenen Trainer geholt hätten, dann hätten wir auch nicht die Garantie gehabt, dass er Erfolg hat und gut mit der Mannschaft zusammenarbeitet“, sagt Mende. Voß ist in Besitz der Trainer-B-Lizenz, die Voraussetzung ist, um bei einem Landesligisten als Coach zu arbeiten.

Der künftige Übungsleiter der SGE hat von 2016 bis 2018 mit Dilek Özden, dem Sportlichen Leiter des Landesligisten, die U-17-Mannschaft des 1. FC Kleve trainiert. Zum Kader gehörten damals unter anderem Leander Derksen und Luca Wiens, die mittlerweile für die SGE am Ball sind. Voß hat anschließend hauptberuflich für den spanischen Erstligisten FC Valencia in Deutschland und Estland Fußball-Camps für Kinder und Jugendliche organisiert.

Er beendete seine Tätigkeit, als der Profiklub die Camps 2021 wegen der Corona-Pandemie stoppen musste. Voß hatte seinen ersten Trainerjob schon mit 21 Jahren beim B-Kreisligisten SV Schottheide-Frasselt übernommen, weil er als Spieler nach seinem zweiten Kreuzbandriss erst einmal eine längere Pause einlegen musste.

„Ich habe sehr gute Gespräche mit der SGE gehabt und freue mich auf die Herausforderung und die Tatsache, dass ich bald wieder als Trainer arbeiten darf“, sagt Voß. Dass er noch keine Erfahrung als Coach einer höherklassigeren Mannschaft gesammelt habe, sieht er nicht als Nachteil an. „Ich traue mir den Job absolut zu – und die SGE tut das ja auch.“ Er kennt einige Akteure im Kader noch aus seiner Zeit beim 1. FC Kleve und hat sich mittlerweile auch Partien sowie Training der Mannschaft angeschaut. „Und ich habe auch schon erste Gespräche mit einigen Spielern geführt“, so der 31-Jährige.

Der Vorstand und die Sportliche Leitung der SGE Bedburg-Hau sind davon überzeugt, mit Jo Voß ähnlich kontinuierlich wie mit Sebastian Kaul arbeiten zu können. „Der Trend geht teilweise ja auch in der Bundesliga dahin, jüngere Trainer in den Mittelpunkt zu rücken. Wir haben nach einem Coach gesucht, der akribisch und strukturiert arbeitet, kommunikativ ist und für den Kameradschaft ein wichtiger Baustein für den Erfolg ist. Jo Voß passt in dieses Profil“, sagt der Sportliche Leiter Dilek Özden. Er hatte mit Teammanager Christian Klunder die Gespräche mit möglichen Kandidaten für die Nachfolge von Sebastian Kaul geführt. Das Duo hat dem Vorstand dann Jo Voß als seinen Favoriten vorgeschlagen. Für Sebastian Kaul passt diese Entscheidung zur Philosophie des Vereins. „Die SGE ist dafür bekannt, jungen Spielern eine Chance zu geben. Warum sollte sie das nicht auch bei einem jungen Trainer tun?“ so Kaul.

Der neue Coach wurde der Mannschaft am Dienstagabend vorgestellt. Seine Zusage gilt auch, wenn die SGE Bedburg-Hau den Klassenerhalt in der Landesliga nicht schaffen sollte. Sieben Spieltage vor Schluss hat die Mannschaft als Tabellenachter nur zwei Punkte Vorsprung vor einem Abstiegsplatz, nachdem sie am vergangenen Sonntag eine sehr unglückliche 2:3-Niederlage beim Spitzenreiter SV Scherpenberg kassiert hat.

Voß wird in der kommenden Saison auf ein eingespieltes Team setzen können – egal, in welcher Liga die SGE dann auflaufen wird Die meisten Spieler haben dem Verein bereits die Zusage für ein weiteres Jahr gegeben. Auch der Trainerstab wird bis auf Sebastian Kaul wohl bleiben. „Die restlichen Trainer haben jedenfalls bereits ihre Bereitschaft signalisiert, ihre Arbeit fortzusetzen“, sagt Vorsitzender Björn Mende. Der Verein schaut sich jetzt nach weiteren Verstärkungen um, nachdem er bereits die Zusage von Sezai Kezer (1. FC Kleve) erhalten hat.

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