Nach Fund in Rees Herkunft der Giftspinne bleibt unklar

Rees · In welcher Bananenkiste das Tier bei Kaufland ursprünglich steckte, ist nicht mehr nachzuvollziehen. Die Spinne war bereits aus dem Karton herausgekrabbelt, als der Mitarbeiter sie fand. Wo es zuletzt besondere tierische Funde gab.

 Die Spinne wurde schnell zum TV-Star.

Die Spinne wurde schnell zum TV-Star.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Der ein oder andere, der am Freitag zum Einkaufen nach Kaufland kam, wird sicher mit einem etwas mulmigen Gefühl durch die Obst- und Gemüseabteilung gegangen sein. Denn am Donnerstag hatte genau dort ein Mitarbeiter am frühen Morgen eine Giftspinne entdeckt. Er war gerade dabei, Waren einzuräumen, als er das Tier sah und geistesgegenwärtig ein Glas darüber stülpte. Der Supermarkt verständigte die Polizei, der Bereich wurde gesperrt und die Spinne schließlich von einem Mitarbeiter des Terrazoos abgeholt. Die Verantwortlichen beim Supermarkt hätten umsichtig gehandelt, meinte die Stadt Rees.

Der Vorfall ereignete sich kurz nach Öffnung des Supermarktes gegen 7.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt seien noch kaum Kunden im Geschäft am Grüttweg gewesen, sagt Kaufland.

 Spinnen wie diese aus dem Reeser Kaufland tauchen nur sehr selten in Supermärkten auf.

Spinnen wie diese aus dem Reeser Kaufland tauchen nur sehr selten in Supermärkten auf.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Woher die Spinne kam, ist weiterhin offen. „Das Tier war bereits aus dem Bananenkarton herausgekrabbelt, daher war nicht mehr zu ermitteln, aus welcher Kiste die Spinne ursprünglich kam“, erläutert Annegret Adam von der Unternehmenskommunikation von Kaufland. Daher könne das Tier jetzt keiner bestimmten Kiste zugeordnet werden und damit wird es wohl auf immer ein Geheimnis bleiben, woher die Spinne genau kam. Ein solcher Vorfall sei „sehr, sehr selten“, sagt die Kaufland-Sprecherin. Wie berichtet, hatte es einen ähnlichen Vorfall in Krefeld am Montag gegeben. Auch da war eine Warmhaus-Riesenkrabbenspinne in einer Bananenkiste gefunden worden. Allerdings handelte es sich bei dem Fall nicht um eine Kaufland-Filiale. Ob die beiden Spinnen also in der gleichen Warenladung nach Deutschland gekommen sind, ist reine Spekulation.

Den Abtransport des Tieres organisierte das Ordnungsamt der Stadt Rees. Denn streng genommen handelt es sich auch bei einer Spinne erst einmal um ein Fundtier – und damit kommt die Stadt ins Spiel. Das Ordnungsamt hat einen Vertrag mit dem Tierheim Bocholt geschlossen. Darüber ist geregelt, dass die Stadt Hunde, Katzen, Kleintiere und Vögel an die Einrichtung abgeben kann. Erst vor kurzem kam so ein Meerschweinchen nach Bocholt. Zumeist sind es allerdings Hunde oder Katzen, die aufgegriffen werden. „Wir versuchen möglichst, die Eigentümer zu finden“, erläutert Stadtsprecher Jörn Franken. Ist der nicht zu ermitteln, springt die Stadt ein und übernimmt die Kosten für die Unterbringung. Etwa 10.000 Euro zahlt die Stadt dafür pro Jahr. Im Unterschied zu anderen Kommunen hat Rees mit dem Tierheim eine Pauschale vereinbart. Das heißt, es wird nur einmal pro Tier gezahlt und nicht jedes Jahr neu. In anderen Kommunen sorgen die fortlaufenden Ausgaben, etwa für gefährliche Hunde, über Jahre hinweg für erhebliche Kosten.

Der Terrazoo springt für Rees immer dann ein, wenn exotische Tiere gefunden werden. Das waren zuletzt ein Leguan und eine Schildkröte. Schlangen sind schon lange nicht mehr in Rees gefunden worden. Gezahlt wird dann nach dem jeweiligen Aufwand. Der Einsatz mit der Giftspinne etwa kostete nur eine geringe Gebühr für das Abholen und Unterbringen des Tieres.

Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Kleve ist in jedem Fall zuständig, wenn es sich um geschützte Arten handelt. „Die in diesem Fall gefundene Warmhaus-Riesenkrabbenspinne zählt nicht dazu“, erläutert Benedikt Giesbers von der Pressestelle des Kreises. Daher sei der erste Schritt auch, zu prüfen, um welches Tier es sich handelt, wenn der Kreis Kleve alarmiert wird. In den vergangenen Jahren habe es sich dabei dann häufig um harmlose Hausspinnen gehandelt. „Exotische Arten kommen rund alle drei Jahre mal vor. Außergewöhnlich war in der Vergangenheit einmal ein Gecko. Dieser wurde an den Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf übergeben.“

In Emmerich hatten vor einigen Jahren mal mehrere Funde von Schlangen für Aufregung gesorgt. Unter anderem waren auf einem Dachboden meterlange Pythonschlangen entdeckt worden, die einen erwachsenen Menschen töten könnten. Die Schlangen waren damals zu einem Zoohandel gekommen und später dort verkauft worden. Mit dem Erlös konnten Futter und Unterbringung der Tiere finanziert werden.

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