Save-the-Koala-Day Zoo Duisburg pflanzt Eukalyptusbäume in Australien

Duisburg · Puschelige Ohren, kleine Knopfaugen und ein graues, flauschiges Fell: Koalas üben eine besondere Faszination aus. Für den Save-the-Koala-Day hat sich der Zoo Duisburg eine ganz besondere Aktion ausgedacht.

Seit 1994 leben Koalas im Duisburger Zoo.

Seit 1994 leben Koalas im Duisburger Zoo.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Am Sonntag, 2. Oktober, von 10 bis 16 Uhr bietet das bunte Programm am Duisburger Kaiserberg spannende Einblicke in die Lebenswelt der Koalas und soll für ihren Schutz motivieren. Im Rahmen des öffentlichen Wiegens der Koalas um 11 Uhr im Koalahaus erzählen die betreuenden Tierpfleger allerhand wissenswertes über Pflege, Haltung und Ernährung der schläfrig wirkenden Beuteltiere. Um 14 und 15 Uhr steht das Team des Koalahauses interessierten Gästen während der Tierpflegergespräche zur Verfügung.

Im Rahmen des Aktionstages können Kinder außerdem auf Expedition nach Down Under gehen. Sind die Rätsel und Mitmach-Aktionen rund um Koala, Känguru, Beutelteufel und Wombat erfolgreich gelöst, wartet auf alle Teilnehmer ein eigenes Expeditionszertifikat sowie eine kleine Überraschung. Verschiedene Informationsstände runden das Programm ab.

Den diesjährigen Save-the-Koala-Day nutzt der Zoo Duisburg insbesondere, um auf die prekäre Situation der Koalas aufmerksam zu machen. Deswegen wird an diesem Tag für jede verkaufte Zoo-Jahreskarte ein Eukalyptusbaum in Australien gepflanzt.

Die Aufforstung des australischen Buschlandes mit Eukalyptusbäumen ist wichtig, denn die Pflanzen dienen den Beuteltieren als Lebensraum und Nahrung. Anderes Futter als Eukalyptusblätter fressen die Tiere nicht. Das Fehlen intakter Eukalyptuswälder ist daher ein Grund, wieso der Koala auf der sogenannten Roten Liste als gefährdete Tierart aufgeführt ist.

Seit 1994 leben Koalas im Zoo Duisburg. In der Fachwelt anfangs mit Skepsis beäugt, hat sich die Haltung der sympathischen Beuteltiere am Kaiserberg über die Jahre zu einer wahren Erfolgsgeschichte entwickelt. Europaweit gilt der Zoo heute als Zucht- und Kompetenzzentrum, zog bereits über 40 Koalas erfolgreich auf und führt das Europäische Erhaltungszuchtprogramm für die bedrohte Beuteltier-Art. Insbesondere die komplizierte Futterlogistik zur Ernährung der Tiere ist eine Herausforderung.

„Koalas sind Futterspezialisten, sie fressen nichts anderes als Eukalyptus“, weiß Revierleiter Mario Chindemi. „Rund zehn Prozent des eigenen Körpergewichtes frisst ein Koala täglich. Unser großer Zuchtmann Irwin wiegt etwa zehn Kilogramm – und vertilgt somit jeden Tag ein Kilogramm Eukalyptusblätter.“

Nicht viel, wie man auf den ersten Blick meint. Koalas sind aber wahre Gourmets. „Nur die frischen, jungen, zarten Blatttriebe werden gefressen“, so der Revierleiter.

Für die flauschigen Feinschmecker benötigt der Zoo daher jährlich rund zehn Tonnen frischen Eukalyptus. Nur in den Sommermonaten kann benötigtes Futter auf der zooeigenen Plantage geerntet werden, in der übrigen Zeit importiert der Zoo das saftige Grün aus den USA.

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