Aus im Niederrheinpokal Negativserie des MSV hält weiter an

Oberhausen · Nach vier sieglosen Spielen in Folge wollte sich der MSV Duisburg im Niederrheinpokal bei Rot-Weiß Oberhausen Selbstvertrauen für den Alltag in der 3. Liga holen. Das Vorhaben misslang, der Regionalligist gewann am Ende mit 2:1. Auch, weil sich die Zebras im zweiten Durchgang zwei individuelle Aussetzer erlaubten.

MSV-Trainer Torsten Ziegner.

MSV-Trainer Torsten Ziegner.

Foto: Heiko van der Velden

Nach 14 Jahren war es Zeit für eine Veränderung. Passend zur zweiten Runde im Niederrheinpokal gegen den MSV Duisburg rollte Rot-Weiß Oberhausen den „grünen Teppich“ im heimischen Stadion Niederrhein aus. Ein nigelnagelneuer Rollrasen wurde in dieser Woche vor dem traditionsreichen Derby der beiden ehemaligen Bundesligisten verlegt. Aus Sicht der Oberhausener verlief die Premiere auf dem neuen Geläuf wie am Schnürchen. Nach einem intensiven Pokalfight gewannen die Hausherren mit 2:1 (0:0) und verlängerten damit den Negativlauf des MSV.

Vier Spiele ohne Sieg, dabei nur zwei Treffer erzielt und sieben kassiert – so lautete die ernüchternde Bilanz des Drittligisten vorm Duell beim Regionalligisten, der ebenfalls seit vier Partien auf einen Erfolg in der Liga wartet. Nicht die einzige Gemeinsamkeit übrigens, immerhin landeten beide Klubs ihr letztes Erfolgserlebnis bezeichnenderweise in der ersten Runde des Verbandspokals. Jener Wettbewerb, dessen Gewinn am Ende gleichbedeutend mit der Qualifikation für den DFB-Pokal ist und der Mehreinnahmen für die klammen Vereinskassen garantiert.

Entsprechend lautete auch die Losung von MSV-Trainer Torsten Ziegner im Vorfeld des Derbys. „Wir werden die bestmögliche Mannschaft ins Rennen schicken“, kündigte er an. „Rot-Weiß Oberhausen ist schon eine ordentliche Herausforderung, da gibt es sicherlich leichtere Gegner. Aber um den Pokal zu gewinnen – und das ist unser Ziel – müssen wir alle Herausforderungen annehmen.“

Die erste ergab sich für die Zebras bereits vor dem Anpfiff. Kapitän Moritz Stoppelkamp musste aufgrund von muskulären Problem ebenso passen wie Innenverteidiger Sebastian Mai (Erkältung). Für den Routinier rückte in Baran Mogultay ein Spieler aus der A-Jugend in die Startelf. Es war zugleich die Pflichtspielpremiere für den 18-Jährigen. Zudem bekam im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Verl Mittelstürmer Aziz Bouhaddouz den Vorzug vor Kolja Pusch.

Mutig wolle er mit seiner Mannschaft spielen, sagte Ziegner. Davon war in der Anfangsphase allerdings nichts zu sehen. Was auch an den Hausherren lag, die mit zwei dicht stehenden Viererketten das Zentrum verengten, wodurch das Aufbauspiel des MSV sehr statisch geriet. So war es auch nicht verwunderlich, dass die ersten Chancen des Spiels den Oberhausenern gehörten. Erst scheiterte Ex-MSV Akteur Leroy Mickels mit einem Schuss an Vincent Müller (6.), dann köpfte Michael Wentzel den Ball nach einer Ecke am Tor vorbei.

Gerade der quirlige Mickels bereitete im Verbund mit Kelvin Lunga Youngster Mogultay auf der linken MSV-Seite immer wieder Probleme. Doch der Teenager schwamm sich im Laufe der Hälfte immer mehr frei und spielte mutig und frech auf. Seine Flanke in der 24. Minute erreichte Bouhaddouz, der aber per Kopf verzog. Kurz darauf scheiterte Jonas Michelbrink an RWO-Keeper Daniel Davari (32.). Danach neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend, ehe Mickels kurz vor der Pause zweimal gefährlich vor Müller auftauchte, aber beide Male vergab.

Die zweiten 45 Minuten begannen aus Duisburger Sicht mit einem Schreckmoment. Marvin Ajani ging in einem Zweikampf mit Anton Heinz zu ungestüm zu Werke und kassierte, nachdem er in der ersten Halbzeit bereits Gelb gesehen hatte, folgerichtig die Gelb-Rote Karte. Nur wenig später nutzte Oberhausen die Überzahl in Person von Nils Winter aus, der mit einem satten Flachschuss zur 1:0-Führung traf.

Ziegner reagierte und brachte mit Marlon Frey und Julian Hettwer zwei frische Kräfte in die Partie und stellte auf ein 3-4-2-System um – mit Erfolg. Denn in Unterzahl agierte der MSV plötzlich viel mutiger und zielstrebiger. Umso bitterer, dass ein weiterer individueller Fehler das kurze Aufbäumen zunichtemachte. Müller ließ einen eigentlich harmlosen Fernschuss von Glody Ngyombo passieren (64.).

Die Vorentscheidung? Fast, denn Bouhaddouz brachte mit seinem Anschlusstreffer in der Schlussphase (82.) nochmal Pfeffer in die Partie. Der Ausgleich sollte aber trotz aller Bemühungen nicht mehr fallen. Damit verpasste der MSV auch die Chance auf das nächste Pokalderby gegen den KFC Uerdingen. Die Krefelder werden nun im Achtelfinale Mitte Oktober auf den RWO treffen.

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