Fußball Der FCR bangt um die Fusion mit dem MSV Duisburg

Duisburg · Dem Frauenfußball-Bundesligist fehlen 120.000 Euro, um dem Deutschen Fußball-Bund seine Liquidität nachzuweisen. Eine letzte Frist läuft Mittwochmorgen ab.

Am Samstag gab es schon mal ein Bild der Einheit: Der Frauenfußball-Bundesligist FCR 2001 Duisburg war beim MSV Duisburg zu Gast. In der Halbzeit der Partie gegen Wacker Burghausen (1:1) durften die Spielerinnen mal beim Elfmeterschießen gegen Fans des Männer-Drittligisten ran, und auch nach der Partie fühlte sich der FCR geborgen beim MSV: Beim Adventssingen mit den Fans standen Bundesliga-Frauen und Drittliga-Kicker Seite an Seite und schmetterten "Alle Jahre wieder" und "Oh Tannenbaum".

Der MSV kennt die Probleme

Ob die Fußball-Frauen im Schoß des MSV nicht nur einen weihnachtlichen Abend, sondern ihre nähere Zukunft verbringen können, war gestern das große Thema. Der von der Insolvenz bedrohte FCR sucht seit Monaten den Kontakt zu den Meiderichern — ihnen will sich der Klub angliedern, dasselbe Konstrukt mit dem Oberligisten VfB Homberg ist lediglich Plan B. Doch bevor es zu einer Liaison zwischen "Zebras" und "Löwinnen" kommen kann, muss der FCR erst einmal seine eigene Wirtschaftlichkeit nachweisen. Dazu lief gestern die Frist beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) ab. Dem MSV ist ein solcher Zeitdruck alles andere als fremd, immerhin hat auch er finanzielle Sorgen und musste dem Verband ebenfalls immer wieder seine Liquidität nachweisen.

Dem FCR ist das bis gestern Abend nicht gelungen. Der DFB räumt den Duisburgern aber eine weitere Fristverlängerung ein. Allerdings bewegt sich diese nur in sehr kurzem Rahmen. Denn ein Insolvenzverfahren lässt sich nicht ewig durchziehen. Nur bis Mittwochmorgen haben die Verantwortlichen Zeit, die vorhandene Etat-Lücke zu schließen. In einer knappen Mitteilung des Vereins hieß es gestern Abend wie folgt: "Die intensiven Bemühungen, den Spielbetrieb der zwei Frauen- und drei Mädchen-Mannschaften des FCR 2001 Duisburg aufrechtzuerhalten, sind noch nicht abgeschlossen. Der DFB hat dem FCR 2001 Duisburg eine letzte Fristverlängerung bis Mittwochmorgen eingeräumt. Bis zu diesem Zeitpunkt wird der Verein noch einmal alles versuchen, diese vorhandene Etat-Lücke zu schließen."

Reichen die positiven Signale aus?

Die Tatsache der erneuten Fristverlängerung deutet zumindest daraufhin, dass es seitens der FCR-Führung positive Signale in Richtung DFB-Zentrale gegeben haben muss. Fest steht aber auch, dass es dem FCR erneut nicht gelungen ist, die Lücke im Etat zu schließen. Den FCR holt demnach die bereits im Sommer prognostizierte Etatlücke ein. Diese konnte nach eigenen Aussagen um 80.000 Euro auf 120 000 Euro gesenkt werden, für diese Unterdeckung wurden die im Sommer gegeben Zusagen aber bisher nicht honoriert.

Einmal mehr zeigt sich der DFB im Fall seines "Sorgenkinds" gnädig. Der Verband hat kein Interesse, einen seiner Vereine im laufenden Wettbewerb zu verlieren und ist deshalb erneut gnädig. Als gute Nachricht geht das für den FCR aber mit Sicherheit nicht durch.

(knue)
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