3:0-Sieg bei Wehen Wiesbaden MSV setzt dickes Ausrufezeichen im Kampf um Klassenerhalt

Düsseldorf · Der MSV Duisburg macht einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die Zebras setzten sich am Sonntagnachmittag verdient mit 3:0 beim SV Wehen Wiesbaden durch. Die Elf von Trainer Pavel Dotchev überzeugte spielerisch und kämpferisch.

 Ein Fan hält einen MSV-Schal in die Höhe.

Ein Fan hält einen MSV-Schal in die Höhe.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die Reisen zum SV Wehen Wiesbaden hätte sich der MSV Duisburg in der Vergangenheit getrost sparen können. Drei Liga-Spiele in Serie hatten die Meidericher vor dem erneuten Auswärtsspiel am Sonntagnachmittag bei den Hessen verloren, ein Treffer gelang ihnen dabei nicht. Die Serie wurde eindrucksvoll beendet: Der MSV gewann beim Tabellensechsten mit 3:0 (0:0) und setzte ein deutliches Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt.

Aziz Bouhaddouz brachte die Duisburger kurz nach Seitenwechsel verdient in Führung (46.), Wilson Kamavuaka (65.) und Moritz Stoppelkamp (72.) erzielten die weiteren Treffer für die Duisburger, die damit seit nunmehr sechs Spielen in Folge ungeschlagen sind. Mit nun 42 Punkten liegt der MSV sechs Punkt vor dem ersten Abstiegsrang, den der KFC Uerdingen belegt. Der Sieg war umso wichtiger, weil auch die MSV-Konkurrenten Kaiserslautern (3:2-Sieg gegen Unterhaching) und der KFC (2:0-Erfolg bei Türkgücü München) ebenfalls dreifach punkteten.

„Wir verfolgen, was die Konkurrenz macht, konzentrieren uns aber auf uns“, sagte Duisburgs Trainer Pavel Dotchev vor der Partie bei Magenta-Sport. Schließlich habe man noch alles „in der eigenen Hand“. Im Vergleich zum Unentschieden gegen Kaiserslautern hatte der 55-Jährige seine Startelf auf drei Positionen verändert: Der zuletzt gesperrte Dominik Schmidt und Lukas Scepanik ersetzten Vincent Gembalies und Joshua Bitter in der Defensive. Für Ahmet Engin, der nicht im Kader stand, rückte Leroy Mickels in die Anfangsformation.

Die Anfangsminuten gehörten jedoch den Gastgebern. Bereits nach wenigen Sekunden musste MSV-Keeper Leo Weinkauf zum ersten Mal eingreifen. Auffällig viel lief bei den Hessen zunächst über die Außenbahnen, bei den Flanken zeigte sich die Defensive der Zebras aber aufmerksam. So blieb ein Kopfball von Paterson Chato ans Außennetz die beste Möglichkeit (9.). Auf der anderen Seite probierte es MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp mit einem direkten Freistoß (15.).

Im Anschluss an die erste zaghafte Torannäherung übernahm die Dotchev-Elf mehr und mehr die Initiative, ohne jedoch wirklich gefährlich zu werden. Bei Marlon Freys (30.) Schussversuch war bereits fast eine halbe Stunde vergangen. Bis zum Seitenwechsel wurde es dann aber doch wieder etwas munterer. Das lag vor allem am MSV. Zunächst sah Wilson Kamavuaka nach einem Foul seine zehnte Gelbe Karte, dann vergab Connor Kremicki die Riesenchance zum Führungstreffer (37.). Nach einer Flanke von Mickels scheiterte der Mittelfeldspieler aus kurzer Distanz am gut reagierenden SVWW-Torhüter Timo Boss. Kurz danach versuchte es Scepanik noch einmal aus der Distanz.

Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff belohnte sich der MSV für den mutigen Auftritt: Einen Doppelpass mit Krempicki vollendete Bouhaddouz zur verdienten 1:0-Führung. Für den Zugang war es der 4. Saisontor. Der MSV blieb dran, verpasste es aber den zweiten Treffer nachzulegen. Mickels Schuss wurde im letzten Moment abgeblockt (50.).

 Von den Hausherren war im zweiten Abschnitt lange kaum etwas zu sehen. Erst nach einer knappen Stunde musste Weinkauf bei einem Versuch von Johannes Wurtz eingreifen. Kamavuaka stand nach einem Abpraller schließlich goldrichtig und staubte zum 2:0 ab. Für die endgültige Entscheidung zugunsten der Zebras, die sowohl spielerisch als auch kämpferisch zu überzeugen wussten, sorgte dann Stoppelkamp, der nach einem Doppelpass mit dem kurz zuvor eingewechselten Vincent Vermeij zum 3:0 einschob.

Weiter geht es für den MSV bereits am Mittwoch, 28. April, mit der Auswärtspartie bei Dynamo Dresden (19 Uhr). Die Partie war aufgrund von Corona-Fällen bei den Sachsen verschoben worden. Im ersten Spiel nach der Zwangspause musste Dynamo den nächsten heftigen Rückschlag verkraften. Nach dem trostlosen 0:3 am Samstag im Heimspiel gegen den Halleschen FC, dem vierten Spiel ohne Sieg, war die Klubführung mit der Geduld am Ende. Am Sonntagmorgen entließ der Drittligist Trainer Markus Kauczinski. Wer Nachfolger von Kauczinski werden soll, ist noch offen.

Statistik:

Wiesbaden: Boss - Ajani (58. Brumme), Mockenhaupt, Carstens, Chato (46. Niemeyer) - Walbrecht (78. Kuhn) - Lankford (78. Lais), Medic, Korte, Maurice Malone - Wurtz (78. Guthörl). - Trainer: Rehm

Duisburg: Weinkauf - Sauer, Schmidt, Sicker - Kamavuaka, Frey (84. Fleckstein) - Leroy Mickels (70. Bitter), Krempicki (83. Ademi), Stoppelkamp, Scepanik - Bouhaddouz (70. Vermeij). - Trainer: Dotchev

Schiedsrichter: Patrick Hanslbauer (Fürth)

Tore: 0:1 Bouhaddouz (46.), 0:2 Kamavuaka (65.), 0:3 Stoppelkamp (72.)

Zuschauer: keine

Gelbe Karten: Carstens - Kamavuaka

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