„Aufstieg in Gefahr“ Drittligist Dynamo Dresden beurlaubt Trainer Markus Kauczinski

Dresden · Einen Tag nach dem 0:3 im Ostduell gegen den Halleschen FC hat sich Drittligist Dynamo Dresden von Coach Markus Kauczinski getrennt. Man wolle „noch mal einen neuen Impuls setzen“, um das Ziel Aufstieg zu erreichen.

 Dresdens Ex-Trainer Markus Kauczinski

Dresdens Ex-Trainer Markus Kauczinski

Foto: dpa/Uwe Anspach

Vier Spiele ohne Sieg und der Absturz auf Rang vier: Bei Dynamo Dresden war man nach dem trostlosen 0:3 (0:1) am Samstag im Heimspiel gegen den Halleschen FC mit der Geduld am Ende. Der Klub fürchtet um das Saisonziel Wiederaufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga und entließ am Sonntagmorgen Trainer Markus Kauczinski.

"Diese Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen", sagte Geschäftsführer Ralf Becker in einer Pressemitteilung, "aber wir wollten in der wichtigsten Phase der Saison noch mal einen neuen Impuls setzen, um unser Ziel zu erreichen." Dynamo hat sechs Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Hansa Rostock, muss aber auch noch zwei Spiele nachholen.

Am Samstag zeichnete sich die Trennung bereits ab. Nach der blutleeren Vorstellung beim 0:3 wirkte Kauczinski in der Pressekonferenz äußerst ratlos. Sein Team ließ Mut und Leidenschaft vermissen. "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass man so keine Punkte holen wird", sagte der Coach nach dem enttäuschenden Auftritt.

Kauczinski war seit Dezember 2019 im Amt und hatte immer wieder mit coronabedingten Rückschlägen zu kämpfen. Zum Ende der vergangenen Saison musste das Team nach mehreren COVID-19-Erkrankungen im Spielerkreis für 14 Tage in häusliche Quarantäne. Dies hatte zur Folge, dass die Dresdner innerhalb von 19 Tagen sieben Punktspiele bestreiten musste - am Ende stand der Abstieg in Liga drei.

Auch in der Schlussphase der laufenden Saison erwischte es Dynamo wieder. Nach positiven Tests bei den Spielern Ransford Königsdörffer und Pascal Sohm wurde das Team am 16. April wieder in die Quarantäne geschickt, die Spiele gegen den MSV Duisburg und beim KFC Uerdingen mussten neu angesetzt werden.

Wer Nachfolger von Kauczinski werden soll, war am Sonntag noch offen. Die Trainingseinheiten leiteten zunächst die Co-Trainer Heiko Scholz und Ferydoon Zandi. Nach Informationen von Sport1 sollen Torsten Ziegner (Hallescher FC) und Alexander Schmidt (zuletzt Türkgücü München) heiße Kandidaten auf den Trainerjob sein.

Die Entscheidung sollte rasch fallen, denn in der kommenden Woche stehen für den achtmaligen DDR-Meister gleich zwei Nachholspiele auf dem Programm. Am Mittwoch empfangen die Schwarz-Gelben zunächst den MSV Duisburg im Rudolf-Harbig-Stadion, ehe es am Samstag nach Lotte geht, wo Dynamo auf den KFC Uerdingen trifft.

"Es sind für uns jetzt noch sechs Spiele, in denen wir unbedingt unser Ziel, den Zweitliga-Aufstieg, erreichen wollen", sagte Geschäftsführer Becker und appellierte an alle Beteiligten: "Wir müssen so schnell wie möglich wieder Spiele gewinnen. Dafür werden wir jetzt noch mal alle Kräfte mobilisieren."

(kron/SID(dpa)
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