Last-Minute-Krimi gegen Kaiserslautern MSV erkämpft sich einen Punkt

Duisburg · Der MSV Duisburg beweist gegen den 1. FC Kaiserslautern erneut Moral und sichert sich einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Wilson Kamavuaka trifft in einer spektakulären Schlussphase zum Ausgleich für die Zebras.

 Duisburgs WIlson Kamavuak, hier im Spiel gegen Mannheim, traf gegen Kaiserslautern der Schlussphase zum 2:2.

Duisburgs WIlson Kamavuak, hier im Spiel gegen Mannheim, traf gegen Kaiserslautern der Schlussphase zum 2:2.

Foto: Alfio Marino HBM Media/firosportphoto

Das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern hatte sich MSV-Trainer Pavel Dotchev ein wenig anders vorgestellt. Wegen der coronabedingten Absage der Auswärtspartie in Dresden hatte sich die Gelbsperre des 65-Jährigen auf das Spiel gegen die Pfälzer verschoben. Dadurch konnte Dotchev sein Team am Dienstagabend nicht an der Seitenlinie betreuen, sondern musste auf der Tribüne Platz nehmen. Von dort aus sah er mit an, wie sich seine Mannschaft einen Punkt erkämpfte.

Am Ende trennten sich Duisburg und der 1. FC Kaiserslautern mit 2:2 (0:1). Dabei sicherte ein Last-Minute-Kopfball von Wilson Kamavuaka den Zebras einen Zähler, die die Pfälzer durch das Remis weiter auf Distanz halten konnten. Der Abstand auf den Tabellensiebzehnten aus Kaiserslautern beträgt weiterhin vier Punkte.

MSV Duisburg: Moritz Stoppelkamp im Porträt
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Das ist Moritz Stoppelkamp

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Foto: dpa/Marius Becker

Wie schon bei den vergangenen sechs Heimspielen konnten sich die Zebras dabei erneut auch auf die Unterstützung ihrer Anhänger verlassen, die ihnen mit lautem Hupen und Fahnenschwenken bei der Ankunft am Stadion die letzte Motivation mit auf den Weg gaben – und auch während der Begegnung für eine beeindruckende Geräuschkulisse sorgten. Mit Erfolg. Keines der letzte sechs Heimspiele ging verloren.

Im Vergleich zum 1:1-Remis im letzten Liga-Auftritt der Duisburger nahm Dotchev, der ein „brutal intensives“ Spiel erwartete, zwei Veränderung in der Startaufstellung vor. Für Lukas Scepanik rückte Arne Sicker zurück ins Team, in der Innenverteidigung ersetzte Joshua Bitter Dominik Schmidt, dessen Sperre sich ebenfalls verschoben hatte.

Beide Teams setzten früh erste Akzente. Bereits in der zweiten Minute kam Kaiserslauterns Angreifer Marvin Pourie zum ersten Mal im Strafraum zum Abschluss. Auf der Gegenseite jagte Wilson Kamavuaka die Kugel im Anschluss an eine Ecke volley knapp über das Tor (6.).

In der elften Minute schlugen die Gäste, die genau wie der MSV zuletzt acht Punkte aus vier Spielen geholt hatten, dann zu. Nach einer schönen Kombination mit dem ehemaligen Fortunen Jean Zimmer flankte Philipp Hercher von der rechten Seite in die Mitte, wo Daniel Hanslik (11.) nur noch einschieben musste. Schon beim 2:1-Sieg der Pfälzer gegen Saarbrücken hatte der Angreifer doppelt getroffen.

Von diesem Zeitpunkt an übernahm der FCK mehr und mehr die Kontrolle. Vor allem Duisburgs Außenverteidiger Sicker und Maximilian Sauer waren gefordert. Trotz Überlegenheit und zahlreicher Flankenversuche schafften es die Gäste jedoch nicht, einen weiteren Treffer nachzulegen. Die Duisburger fanden in dieser Phase kein Mittel gegen zweikampfstarke Gäste. Als es doch endlich mal gelang, wurde es sofort gefährlich: Ein abgefälschter Schuss von Aziz Bouhaddouz klatschte an den Außenpfosten (30.). Die Hausherren waren nun bemühter, zwingende Chancen blieben aber Mangelware.

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es noch einmal hektisch: Nach einem Hanslik-Schuss forderten die Roten Teufel Handelfmeter, Innenverteidiger Vincent Gemablies sollte mit dem Arm drangewesen sein. Die Pfeife von Schiedsrichter Jonas Weickenmeier blieb aber stumm.

Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang gehörte dem MSV. Der Schuss aus der Distanz von MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp erwies sich aber als harmlos (46.). Eine kuriose Szene sorgte dann schließlich für den Ausgleich: Ein Kopfball von Bouhaddouz konnte Lautern-Keeper Avdo Spahic parieren, der Abpraller landete am Knie von Felix Götze – und trudelte von dort zum 1:1 ins Tor (55.).

Der MSV übernahm nun das Kommando, spielte nach vorne und wurde gefährlich. Zunächst traf Ahmet Engin nur das Außennetz (61.), nur zwei Minuten später war Spahic nach einem Bouhaddouz-Schuss zur Stelle.

In der 70. Minute brachte Co-Trainer Philipp Klug Stürmer Orhan Ademi für Connor Krempicki und setzte damit das Signal, dass er mit dem Unentschieden keineswegs zufrieden war. Anschließend kamen auch noch David Tomic und Vincent Vermeij für Ahmet Engin und Bouhaddouz in die Partie.

Doch der Schuss ging zunächst nach hinten los. Einen Distanzschuss faustete MSV-Keeper Leo Weinkauf weg. Der Ball fiel genau vor die Füße von Marvin Senger, der aus der Drehung zum 2:1 abstaubte. Bei der Abwehraktion wurde Duisburgs Keeper jedoch stark angegangen. Trotz lautstarkem Protest des MSV gab der Unparteiische den Treffer.

Die Partie war damit aber noch nicht zu Ende. Eine Flanke von Stoppelkamp wuchtete Kamavuaku in der Schlussminute mit dem Kopf zum Ausgleich ins Tor - und belohnte den MSV so in einem Nervenkrimi mit einem Punkt.

Weiter geht es für den MSV Duisburg am Sonntag, 25 April, mit der Auswärtspartie beim SV Wehen Wiesbaden (14 Uhr).

Statistik:

Duisburg: Weinkauf - Sauer, Bitter, Gembalies, Sicker - Kamavuaka, Frey - Engin (78. Tomic), Krempicki (70. Ademi), Stoppelkamp - Bouhaddouz (78. Vermeij). - Trainer: Klug

Kaiserslautern: Spahic - Hercher, Rieder, Senger, Zuck - Götze (66. Bakhat), Sickinger (57. Sessa) - Zimmer (57. Redondo), Ouahim, Hanslik - Pourie (66. Huth). - Trainer: Antwerpen

Schiedsrichter: Jonas Weickenmeier (Frankfurt/Main)

Tore: 0:1 Hanslik (11.), 1:1 Götze (55., Eigentor), 1:2 Senger (79.), 2:2 Kamavuaka (90.+1)

Zuschauer: keine

Gelbe Karten: Bitter, Stoppelkamp, Weinkauf, Engin, Ademi - Ouahim, Bakhat

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