Tsv Bayer Dormagen "Spieltag der Vielfalt" mit einem Sieg krönen

Dormagen · Die Partie gegen OHV Aurich hat Handball-Drittligist TSV Bayer zum "Spieltag der Vielfalt" ausgerufen. Dormagener haben freien Eintritt.

Das Ziel ist hoch gesteckt: "Vielleicht gelingt es uns sogar, den bisherigen Zuschauerrekord in der Dritten Liga West zu knacken", sagt Jobst Wierich vom "Handball-Projekt 3. Liga". Den hält ausgerechnet der Gegner am Samstag: 1740 Zuschauer sahen am Samstag die 30:32-Niederlage des OHV Aurich im Lokalduell gegen den Wilhelmshavener HV. Sogar 1900 waren es beim gleichen Aufeinandertreffen in der vergangenen Saison — was den OHV, der selten weniger als 1000 Besucher hat, zum "Zuschauerkrösus" im Westen macht.

Noch. Denn mit 5778 Besuchern in seinen bisherigen fünf Heimspielen (im Schnitt 1155) sind die Dormagener dem OHV Aurich (6561, im Schnitt 1312) hart auf den Fersen, dicht gefolgt vom Wilhelmshavener HV (1153) — alle anderen, auch die "Spitzenklubs" aus Wermelskirchen und Leichlingen, dümpeln jenseits der 500er-Marke. Der Westen steht allerdings klar im Schatten der Dritten Liga Ost, wo die "Wölfe" der DJK Rimpar am zweiten Spieltag eine neue bundesweite Drittliga-Bestmarke aufstellten: Das Lokalduell gegen den HSC Bad Neustadt sahen 2690 Fans, Ex-Zweitligist HSC Coburg brachte es in dieser Saison auch schon auf 2547 Besucher. Zahlen, von denen die Dormagener (noch) weit entfernt sind.

Mit Blick auf die Partie am Samstag (Anwurf um 19 Uhr) haben sie freilich alles dafür getan, dass "die Hütte voll wird", wie sich Trainer Jörg Bohrmann wünscht. Organisatorisch, denn gemeinsam mit dem Integrationsrat der Stadt Dormagen haben sie den Samstagabend zum "Spieltag der Vielfalt" erklärt und ein entsprechendes Rahmenprogramm auf die Beine gestellt (siehe Infokasten). Und wer als Dormagener Bürger an der Kasse seinen Personalausweis vorzeigt, hat freien Eintritt — dafür sorgt unter anderem Chempark-Betreiber Currenta als Sponsor des Spieltags.

Und sportlich auch. Denn die Schützlinge von Jörg Bohrmann sind seit sieben Spieltagen unbesiegt, die letzte Niederlage datiert vom 15. September (28:29 gegen TV Korschenbroich). Dass damit und mit dem 19:19 gegen die HSG Varel bereits anderthalb Flecke die Dormagener Heimweste "zieren", wurmt den Trainer ein bisschen: "Schließlich wollen wir unserem fantastischen Publikum gerade zu Hause etwas bieten."

Dass das Samstag nicht so einfach wird, weiß er aber auch: "Aurich zählt für mich zu den stärksten Teams der Liga. Die sind körperlich stark und haben unheimlich viel Erfahrung." Dafür bürgt schon allein Ex-Nationalspieler Jan-Henrik Behrends (33), der von der HSG Düsseldorf den Weg nach Ostfriesland fand, wo sein jüngerer Bruder Jan-Uwe (28) schon seit 2001 spielt. "Da können wir nur gegenhalten, wenn alle hochkonzentriert bleiben", sagt Bohrmann, der bei diesem Unterfangen nur auf Alex Kübler verzichten muss.

(NGZ/ac)
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