Düsseldorfer Filmemacher vertreten Das müssen Sie über die Internationalen Filmfestspiele von Cannes 2023 wissen

Paris · Jedes Jahr im Mai werden die berühmten Internationalen Filmfestspiele in Cannes abgehalten. Dieses Jahr gibt es gleich mehrere Besonderheiten. Unter anderem ist ein Düsseldorfer Filmemacher bei dem Wettbewerb vertreten.

 Der Düsseldorfer Regisseur und Fotograf Wim Wenders kommt zum Fototermin des Films „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“ der im Rahmen des 71. Filmfestivals in Cannes gezeigt wurde (Archivfoto).

Der Düsseldorfer Regisseur und Fotograf Wim Wenders kommt zum Fototermin des Films „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“ der im Rahmen des 71. Filmfestivals in Cannes gezeigt wurde (Archivfoto).

Foto: dpa/Vianney Le Caer

Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes zählen zu den weltweit bedeutendsten Filmfestivals. Neben vielen jungen Filmemachern sind dises Jahr auch viele bekannte Namen vertreten – auch aus Deutschland. Das ist aber nicht die einzige Besonderheit dieses Jahr. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wann finden die Internationalen Filmfestspiele statt?

Das Festival findet vom 16. bis zum 27. Mai 2023 statt.

Wer ist aus Deutschland vertreten?

Der Düsseldorfer Filmemacher Wim Wenders und die Schauspielerin Sandra Hüller sind jeweils mit zwei Filmen in Cannes vertreten. Wenders, der 1984 in Cannes die Goldene Palme für „Paris, Texas“ gewonnen hatte, wird im offiziellen Wettbewerb seinen in Japan gedrehten Film „Perfect Days“ vorstellen. In einer Sondervorstellung wird außerdem der 3-D-Dokumentarfilm „Anselm - Das Rauschen der Zeit“ gezeigt. Er handelt von dem in Frankreich lebenden deutschen Künstler Anselm Kiefer.

Wenders sei „ein großer Ästhet“, sagte Festivalchef Thierry Frémaux. Der 77-jährige Regisseur hatte zuletzt 2018 seinen Film „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“ in Cannes gezeigt.

Regisseur Wim Wenders bekommt Auszeichnung „Düsseldorfer des Jahres“
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Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller, die für ihre Rolle in „Toni Erdmann“ 2016 mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden war, spielt in zwei Filmen des offiziellen Wettbewerbs mit. „Anatomie d'une chute“ der französischen Filmemacherin Justine Triet erzählt die Geschichte einer Mutter, die verdächtigt wird, ihren behinderten Sohn getötet zu haben.

Hüller ist außerdem im Film „Zone of interest“ des britischen Regisseurs Jonathan Glazer zu sehen. Er schildert den Alltag einer deutschen Familie, die während des Kriegs in der Nähe des Vernichtungslagers Auschwitz lebt.

Wer ist sonst dabei?

„Die Auswahl ist eine gute Mischung aus jungen Filmemachern und Veteranen“, sagte Frémaux. Zu den bekannten Namen zählen der britische Filmemacher Ken Loach mit seinem Film „The Old Oak“, der Italiener Marco Bellocchio mit „Rapito“, US-Filmemacher Wes Anderson mit „Asteroid City“ und der Finne Aki Kaurismäki mit „Fallen Leaves“.

Dieses Jahr sind sechs Filmemacherinnen im offiziellen Wettbewerb, eine mehr als im vergangenen Jahr und damit so viele wie nie zuvor. Zu ihnen gehören die Österreicherin Jessica Hausner mit „Club Zero“, die Französinnen Triet sowie Catherine Breillat mit „L'été dernier“, die Italienerin Alice Rohracher mit „La chimera“, die Senegalesin Ramata-Toulaye Sy und die Tunesierin Kaouther Ben Hania. Der Eröffnungsfilm „Jeanne du Barry“ stammt dieses Jahr ebenfalls aus weiblicher Hand, von der Französin Maïwenn.

Wer ist die Präsidentin der Internationalen Filmfestspiele und was ist das Besondere an ihr?

Die ungewöhnlich starke deutsche Präsenz geht möglicherweise auch auf das Konto der neuen Festival-Präsidentin Iris Knobloch. Die in Paris lebende deutsche Managerin ist die Tochter von Charlotte Knobloch, der ehemaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, und hatte zuvor das Europa-Geschäft des US-Filmkonzerns Warner Bros. geleitet.

Knoblauch zeigte sich erfreut über die „Rückkehr des Films in die Kinosäle“. Nichts könne das kulturelle Ereignis einer Filmvorführung in einem Kino ersetzen. „Die zahlreichen individuellen Bildschirme, auf denen man Filme sehen kann, haben das Bedürfnis nach dem Gemeinschaftserlebnis in einem dunklen Kinosaal vielleicht noch verstärkt“, sagte Knobloch. Das Festival von Cannes sei zudem „ein gutes Sprungbrett für Filme aus aller Welt“, betonte sie.

Wie viele Filme sind im Wettbewerb?

Bislang sind 19 Filme im offiziellen Wettbewerb. Möglicherweise kommt der Film „Killers of the Flower Moon“ von Martin Scorsese noch hinzu, der bislang außerhalb des Wettbewerbs gezeigt werden soll. Das Festival habe bei Apple und Paramount angefragt, sagte Frémaux.

Welche Promis könnten bei den Internationalen Fimfestspielen auflaufen?

An Prominenz auf dem roten Teppich dürfte es nicht fehlen. In Scoreseses Film spielen Leonardo DiCaprio und Robert de Niro mit, im Eröffnungsfilm hat Johnny Depp die Hauptrolle des alternden Ludwigs XV. inne, und im fünften „Indiana Jones“-Film ist der 80 Jahre alte Harrison Ford zu sehen. Die australische Schauspielerin Cate Blanchett spielt in einem Film ihres Landsmanns Warwick Thornton in der Nebenreihe „Un certain regard“ mit.

US-Regisseur Anderson hat laut Frémaux angekündigt, mit einer 100-köpfigen Filmcrew auf dem roten Teppich zu erscheinen. Zu seiner Starbesetzung zählen Tom Hanks, Tilda Swinton, Adrien Brody und Scarlett Johansson. Der Film „Asteroid City“ sei „eben ein Wes-Anderson-Film“, bemerkte Frémaux.

(mzu/AFP)
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