75. Internationale Filmfestspiele Erneut Aktivistinnen auf dem Roten Teppich in Cannes

Cannes · Die Internationalen Filmfestspiele in Cannes sind im vollen Gange. Doch nicht nur die Filmkunst steht im Vordergrund, sondern auch politische Protestaktionen fanden auf dem Roten Teppich statt.

 Aktivistinnen präsentieren auf den Filmfestspielen in Cannes ein Banner mit den Namen von 129 Frauen.

Aktivistinnen präsentieren auf den Filmfestspielen in Cannes ein Banner mit den Namen von 129 Frauen.

Foto: AFP/LOIC VENANCE

Seit dem 17. Mai 2022 laufen die 75. Internationalen Filmfestspiele in Cannes und dauern bis zum 28. Mai an. Nachdem bereits der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der Eröffnungszeremonie per Video zugeschaltet wurde und eine zehnminütige Rede hielt und am Freitag eine unbekannte Frau halbnackt, vermutlich auf sexuelle Übergriffe russischer Soldaten gegenüber ukrainischen Frauen aufmerksam machen wollte, wurde der Rote Teppich in Cannes erneut Schauplatz politischer Proteste.

Eine Gruppe von Aktivistinnen entrollte am Sonntag ein langes Banner mit den Worten „In Frankreich“ (En France) und dann vielen weibliche Namen. Am Ende des Banners, das die Frauen mit gestreckten Fäusten und Rauchmaschinen in ihren Händen präsentierten, stand: „129 Femizide seit dem letzten Festival in Cannes.“ Mutmaßlich handelte es sich also um Namen von Frauen, die wegen ihres Geschlechts getötet wurden.

Die Security ließ die Aktivistinnen - anders als eine Frau, die am Freitag lautstark gegen Vergewaltigungen an ukrainischen Opfern protestierte - gewähren. Ob der Protest abgesprochen war, blieb unklar. Anschließend wurde die Premiere von „Holy Spider“ gezeigt: ein Thriller von Ali Abbasi, der von einem Mann erzählt, der Sexarbeiterinnen in der iranischen Stadt Maschhad ermordet und überzeugt ist, sich dabei auf einer göttlichen Mission zu befinden.

(dpa/joko)
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