Umworbener Borusse Die Zukunft von Thorgan Hazard scheint geklärt

Mönchengladbach · Borussia wird mit einem neuen Trainer in die kommende Spielzeit gehen. Auch das Gesicht der Mannschaft wird sich verändern. Erste Entscheidungen deuten sich an.

 Thorgan Hazard im Spiel gegen Hertha BSC.

Thorgan Hazard im Spiel gegen Hertha BSC.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Der im Sommer bevorstehende Trainerwechsel – nach unseren Informationen wird Marco Rose (RB Salzburg) der Nachfolger von Dieter Hecking – war die erste von vielen Personalentscheidungen, die Max Eberl in den kommenden Wochen und Monaten fällen wird. Auch im Kader wird es Veränderungen geben, das hat der Sportdirektor bereits angekündigt. Bei einigen Personalien stehen die Entscheidungen kurz bevor, nicht alle sind erfreulich.

Bei Patrick Herrmann sieht mittlerweile sehr vieles nach einer Verlängerung seines zum Saisonende auslaufenden Kontraktes aus. „Es gab ein Gespräch mit seinem Berater, auf dessen Feedback ich nun warte, und dann werden wir gemeinsam mit dem neuen Trainer entscheiden. Denn Patrick wird auch gerne wissen, wer das sein wird“, sagt Eberl im Gespräch mit unserer Redaktion. Herrmann und sein Berater müssen nun also entscheiden, ob sie den Vorschlag von Borussias Sportdirektor annehmen. Das Urgestein, das seit 2008 im Klub ist, hatte bereits betont, in Gladbach bleiben zu wollen. Seine Leistungen in den vergangenen Wochen haben nun auch endgültig den Klub überzeugt. „Wenn ich mit einem Spieler verlängere, muss er seine Qualität bringen und zu dem passen, was wir uns vorstellen. Wenn das so ist, und bei Patrick ist seine sportliche Leistung derzeit so, dass man darüber nachdenken muss, dann werden wir es auch tun“, sagt Eberl. „Wir verlängern keinen Vertrag, um Geschenke zu verteilen. Wir haben nicht den Luxus, uns Geld für einen Spieler leisten zu können, nur weil er verdient ist. Solche Entscheidungen treffen wir aus sportlicher Natur, um den Kader besser zu machen.“

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Foto: dpa/Marius Becker

Herrmann hat sich seine wohl bevorstehende Vertragsverlängerung auf dem Platz verdient. Er war sogar beim desolaten Auftritt in Düsseldorf (1:3) ein Lichtblick. Anders war es bei Thorgan Hazard. Er wurde am vergangenen Wochenende bereits nach 40 Minuten ausgewechselt. Dieser Auftritt wird wohl einer seiner letzten für Borussia gewesen sein – zumindest geht Eberl davon aus. „Es gibt für mich schon eine Tendenz und entsprechend dieser arbeite ich auch. Und wenn ich sage, dass ich mit dieser Tendenz arbeite, sagt das ja schon einiges aus“, sagt der Sportdirektor unserer Redaktion und deutet damit an, dass er künftig ohne Hazard plant.

Der Belgier betont zwar, erst nach der Saison eine Entscheidung zu fällen, die Gespräche mit ihm und seinem Vater, der ihn auch berät, haben Eberl jedoch eindeutige Signale gegeben. Der Vertrag läuft 2020 aus, und Borussias Sportdirektor hatte bereits vor Monaten angekündigt, Hazard im Sommer verkaufen zu wollen, sollte er zu einer Verlängerung nicht bereit sein. Nun wird Eberl versuchen, möglichst viel Geld für Borussias wertvollsten Spieler, der laut transfermarkt.de einen Marktwert von 45 Millionen Euro hat, herauszuholen. Borussia Dortmund und Atletico Madrid gelten als aussichtsreichste Interessenten.

Jonas Hofmann konnte Eberl dagegen von einer Vertragsverlängerung überzeugen. Nachdem der Spieler eine Einigung bereits bestätigte, sagt nun auch der Manager: „Wir haben mit ihm und seinem Berater eine große Übereinkunft über einen Vertrag, sodass nur noch das Formelle geregelt werden muss. Es würde mich überraschen, wenn es nicht klappen sollte.“

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Foto: Dirk Päffgen
 Thorgan Hazard scheint Eberl dagegen nicht von einer Vertragsverlängerung überzeugen zu können. Tendenz negativ. 

Thorgan Hazard scheint Eberl dagegen nicht von einer Vertragsverlängerung überzeugen zu können. Tendenz negativ. 

Foto: www.imago-images.de/Moritz Müller/Imago

Bei Hofmann fehlt wie bei Rose nur noch die Unterschrift. Bei Herrmann wäre es verwunderlich, wenn beide Parteien sich nicht einigen würden. Die Zukunft der Borussen nimmt Formen an. Hazard wird dann zwar nicht mehr mitwirken, will sein Team aber noch zum Erreichen der Champions League verhelfen – und so auch dazu beitragen, dass dem Klub rosige Zeiten bevorstehen.

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