Tennis Blau-Weiss kämpft vergebens um dritten Sieg

Neuss · Nach zwei Siegen in Folge muss sich der Tennis-Bundesligist nach hochdramatischem Spiel mit 2:4 gegen Mannheim geschlagen geben.

 Spielte egstern ein bisschen unglücklich: An Kampfkraft und Einstellung lag es nicht, dass Filippo Volandri im Einzel und im Doppel den Kürzeren zog. Nach dem 2:4 gegen GW Mannheim muss Blau-Weiss Neuss weiter um den Ligaverbleib zittern.

Spielte egstern ein bisschen unglücklich: An Kampfkraft und Einstellung lag es nicht, dass Filippo Volandri im Einzel und im Doppel den Kürzeren zog. Nach dem 2:4 gegen GW Mannheim muss Blau-Weiss Neuss weiter um den Ligaverbleib zittern.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Es war ein großer Tennisnachmittag gestern an der Neusser Jahnstraße, dem aus Sicht des gastgebenden TC Blau-Weiss Neuss nur eines fehlte: das Happy-End. Nach zwei Siegen in Folge musste sich der Bundesliga-Rekordmeister dem bislang sieglosen TK Grün-Weiss Mannheim mit 2:4 geschlagen geben und muss nun wieder verstärkt um den Verbleib im Tennis-Oberhaus zittern.

Das um so mehr, als dem Lokalrivalen BW Krefeld gestern mit dem 4:2 über Aufsteiger TC Bruckmühl-Feldkirchen der erste Saisonsieg gelang, mit dem er bis auf zwei Punkte an die Neusser heranrückte. Während sich der Düsseldorfer Rochusclub mit seinem 4:2-Erfolg über Wacker Burghausen wohl endgültig aus dem Abstiegskampf verabschiedete, ist die Zone der gefährdeten mannschaften dadurch noch enger zusammen gerückt.

Vier Spieltage vor Schluss trennen Neuss auf Platz fünf nur zwei Punkte vom letzten Tabellenrang, den Neuling Bruckmühl innehat. "So spannend war der Abstiegskampf noch nie", meinte Mannheims Teamchef Gerald Marzenell, der um 19.43 Uhr hörbar aufatmete: Da sorgten Martin Fischer und Marc Lopez mit ihrem 6:2, 7:6-Erfolg über die blau-weissen Italiener Filippo Volandri und Gianluca Naso für den vierten Punkt und damit den ersten Saisonsieg der eigentlich als Mitfavorit auf den Titel gestarteten Gäste.

Die "Squadra Azzurra" wurde so zur Achillesferse der Neusser, denn Volandri und Naso hatten zuvor auch ihre Einzel in den Sand gesetzt. Während Volandris 4:6,4:6 gegen Benjamin Becker nicht völlig unerwartet kam, enttäuschte Naso wie schon am Sonntag bei seinem ersten Einsatz in Bruckmühl auch gestern beim 4:6, 2:6 gegen Martin Fischer, leistete sich teilweise haarsträubende Fehler und ließ auch den nötigen Biss vermissen.

Den zeigte er dann, wohl motiviert und inspiriert von seinem älteren und wesentlich prominenteren Landsmann, im Doppel. Im ersten Satz gegen die vom ehemaligen Doppel-Weltmeister Marc Lopez bestimmte mannheimer Paarung chancenlos, kämpften sich Volandri und Naso plötzlich ins Spiel und hatten zumindest die Chance, den Champions-Tiebreak zu erreichen.

In den waren wenige Minuten zuvor auf dem Center-Court Léonardo Mayer und André Begemann eingebogen. Nachdem sie den ersten Satz gegen Benjamin Becker und Simon Stadler mit 3:6 mehr oder weniger "abgeschenkt" hatten, schienen sie mit einem klar beherrschten zweiten Satz (6:3) und einer Führung im Champions-Tiebreak auf die Siegerstraße einzubiegen. Doch ausgerechnet Begemann, der sonst so starke Doppelspezialist, wirkte zu fahrig, um die Sache nach Hause zu bringen und Neuss wenigstens einen, vielleicht im Kampf um den Liga-Verbleib vorentscheidenden Punkt zu sichern.

Dabei hatte der 0:2-Rückstand nach den Einzeln noch Erinnerungen an die Partie im Rochusclub geweckt, die die Neusser noch in ein 4:2 gedreht hatten. Das um so mehr, als die Blau-Weissen in beiden folgenden Einzeln eindeutig dominierten: Ein kampfstarker Antonio Veic zermürbte Björn Phau so sehr, dass der sich nach 3:6 und 1:3 regelrecht in sein Schicksal ergab. Und Leonardo Mayer spielte gegen Tobias Kamke vor allem im zweiten Satz richtig gutes Tennis, was sich in einem 6:4, 6:4 über den Ex-Neusser niederschlug. Allein zum Happy-End fehlte ein Quäntchen — tragisch, wenn das am Ende auch zur weiteren Bundesliga-Zugehörigkeit des Rekordmeisters fehlen sollte.

(NGZ)
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