Zweitligist setzt Zeichen gegen Rechts Fortuna mit Gladbach und Köln gemeinsam gegen Antisemitismus

Düsseldorf · Fortuna und viele weitere Vereine der Deutschen Fußball-Liga positionieren sich im Rahmen der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken gegen Antisemitismus. Die Klubs wollen unter anderem konsequent gegen entsprechende Parolen vorgehen.

Klaus Allofs.

Klaus Allofs.

Foto: Christof Wolff

Für Klaus Allofs ist es eine Selbstverständlichkeit. „Die Fortuna tritt rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen sowie diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegen. So steht es in unserer Satzung. Mit der Übernahme der IHRA-Definition möchten wir ein weiteres Zeichen im Kampf gegen den Antisemitismus setzen.“

Fortuna ist einer von vier Profiklubs, die nun die Arbeitsdefinition der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken (IHRA) zur Bekämpfung von Antisemitismus übernehmen. Neben Borussia Mönchengladbach sind das noch der 1. FC Köln und der VfL Bochum. „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen“, so lautet die IHRA-Definition.

„Der Fußball hat mit seinen zig Millionen Mitgliedern, Abermillionen Fans und großer Emotionalität eine große Strahlkraft. Darum ist es wichtig, dass der Fußball klar sagt: Ja, wir haben vor, gegen Antisemitismus vorzugehen“, sagt die Antisemitismus-Beauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die das virtuelle Treffen initiiert hatte. „Es geht darum, ein wichtiges, aber leider auch notwendiges Zeichen zu setzen“, sagt Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik des Auswärtigen Amts.

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Die Deutsche Fußball Liga (DFL) will die Antisemitismus-Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) ebenfalls übernehmen. Dies habe das Präsidium einstimmig beschlossen. Antisemitismus dürfe in der Gesellschaft und damit auch im Fußball keinen Platz haben. Ein gemeinsames Verständnis von Antisemitismus sei dabei eine Voraussetzung für eine wirksame Bekämpfung, heißt es weiter in einer Mitteilung. Der entsprechende Antrag soll auf der nächsten ordentlichen DFL-Mitgliederversammlung im März zur Abstimmung gestellt werden.

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Für Fortuna ist es mehr als nur ein Bekenntnis auf einem Blatt Papier. Der Verein will nicht wegschauen, wenn Grenzen überschritten werden. „Wir dulden keine Anhänger in unseren Reihen, die sich nicht an diese Regeln halten“, sagt Tom Koster,CSR-Manager bei der Fortuna. „Es gibt mittlerweile einige Möglichkeiten für uns, solche Leute auszuschließen. Sie werden bei uns keine Plattform bekommen.“

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