Wie ist Michelle Müntefering Abgeordnete geworden?
Nachdem die dritte Ehefrau des SPD-Politikers Franz Müntefering bereits viele Jahre politisch aktiv war, wurde sie 2012 von den Delegierten der SPD für den Bundeswahlkreis Herne-Bochum II zur Kandidatin für die Bundestagswahl 2013 nominiert. Mit 48,9 Prozent der Erststimmen wählten sie die Bürger und Bürgerinnen direkt in den Deutschen Bundestag. Müntefering trat die Nachfolge von SPD-Politiker Gerd-Friedrich Bollmann an. Bei der Bundestagswahl 2017 gelang ihr der Wiedereinzug in den Bundestag erneut durch ein Direktmandat (41,9 Prozent der Erststimmen - zugleich übrigens das beste Erststimmenergebnis in NRW). 2021 erreichte sie 43,4 Prozent und bleibt damit bis auf Weiteres MdB.
Wann und wo wurde sie geboren?
Michelle Müntefering wurde am 9. April 1980 in Herne als Michelle-Jasmin Schumann als ältestes von drei Geschwistern geboren.
Mit wem ist Michelle Müntefering verheiratet?
Die engagierte und zielstrebige SPD-Politikerin ist seit dem 12. Dezember 2009 mit dem 40 Jahre älteren ehemaligen SPD-Bundesminister und Vizekanzler Franz Müntefering verheiratet. Die Hochzeit fand in Essen in der zum Weltkulturerbe gehörenden Zeche Zollverein im engsten Familienkreis statt. Kennengelernt hatten sich beide über die Partei, Michelle Müntefering war Mitarbeiterin im Bundestagsbüro von Franz Müntefering. Im Mai 2009 war die Beziehung bekannt geworden. Die zweite Ehefrau von Franz Müntefering, Ankepetra Müntefering, geborene Rettich, war am 31. Juli 2008 an einem Krebsleiden verstorben. Seine dritte Ehe hatte Müntefering nach der tiefen Trauer um seine verstorbene Ehefrau als einen "Fünfer im Lotto" bezeichnet. Das Paar lebt in Berlin-Kreuzberg.
Wie ist der bisherige Werdegang von Michelle Müntefering?
Nach ihrer Ausbildung zur Kinderpflegerin von 1997 bis 1998 und ihrem Abitur im Jahr 2000 hat Michelle von 2002 bis 2007 "Journalismus und PR" mit dem Schwerpunkt Wirtschaft an der Hochschule Gelsenkirchen studiert. Zuvor hatte sie bereits Erfahrungen als freie Journalistin in Lokalredaktionen gesammelt. Sie arbeitete von 2003 bis 2008 selbstständig in den Bereichen Presse und PR, etwa als Referentin für soziale Organisationen und Verbände.
Von 2008 bis 2010 absolvierte Müntefering ein Volontariat bei der Berliner „vorwärts-Verlagsgesellschaft mbH“. Zeitgleich war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Bundestag tätig. Neben verschiedenen Ämtern und Aufgaben – unter anderem Mitglied im Polizeibeirat Bochum, Herne und Witten, Sprecherin der SPD-Ratsfraktion für Schulpolitik der Stadt Herne – arbeitete sie von 2010 bis 2013 erneut als freie Journalistin. 2013 wurde die Politikerin der NRW-SPD in den Deutschen Bundestag gewählt.
Wo liegen die Schwerpunkte in Michelle Münteferings politischer Arbeit?
Nach eigenen Angaben setzt sich Michelle Müntefering seit Beginn ihres politischen Engagements für die Schaffung gleichwertiger Lebensräume in den Städten und Gemeinden ein. Als ehemalige Staatsministerin im Auswärtigen Amt für internationale Kulturpolitik hat sie sich unter anderem für den zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt, für Bildung und Wissenschaft starkgemacht und unterstützt Schutzprogramme für Künstler, Journalisten, Menschenrechtler und Studierende. Zudem legt Müntefering einen Fokus auf mehr kulturellen Austausch - etwa durch internationale Programme für Jugendliche. So unterstützt sie aktuell auf ihrer Homepage www.michelle-muentefering.de die Suche nach Gastfamilien für junge Schüler zwischen 15 und 18 Jahren aus den USA.
Außerdem war sie beim Auswärtigen Amt auch für die Beziehungen zu den südlich der Sahara gelegenen afrikanischen Ländern zuständig und fordert nach wie vor eine Begegnung mit diesen auf Augenhöhe und eine Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte.
Michelle Müntefering macht sich stark für eine grundsätzliche Gleichstellung der Geschlechter und eine stärkere Frauenpolitik. "Wir können es uns nicht leisten, das Potenzial von Frauen für Sicherheit, Stabilität und nachhaltigen Frieden zu vernachlässigen", hatte die SPD-Politikerin 2018 in einer Rede vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen betont.