Ihre Fortuna-Highlights des Jahres Als Jean Zimmer Angst vor imaginären Düsseldorfer Schlagstöcken hatte

Serie | Düsseldorf · Sportlich war es für Fortuna ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Zum Jahresausklang wollen wir den Fans noch einmal die Highlights von 2022 präsentieren. Das ist Ihre Top 10 des Fortuna-Jahres – heute geht es um Jean Zimmer, der zum Platzsturm einiger Düsseldorfer Fans eine ganz eigene Sichtweise hatte.

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Wie der Platzsturm von Thioune und Co. bewertet wird

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Im Fußball kann man heutzutage schrecklich viel messen. Nahezu kein Wert, keine Statistik bleibt mehr im Verborgenen. Der beliebteste Sport in Deutschland ist damit äußerst gläsern geworden. Das kann man gut finden oder auch nicht. Und natürlich ist das nicht nur im Fußball so.

Auch wir arbeiten mit vielen Daten und Fakten. Und in diesem Fall ist das definitiv ein Mehrwert. Denn dadurch erhalten wir auch die Gelegenheit, jederzeit zu wissen, welche Geschichten rund um Fortuna Düsseldorf gut bei unseren Leserinnen und Lesern ankommen. Und weil wir das so interessant fanden, haben wir eine Top 10 der besten Fortuna-Artikel erstellt.

Diese werden wir Ihnen nun bis zum Jahresabschluss am 31. Dezember präsentieren. Als Grundlage für die Berechnung dienten die gezählten Seitenaufrufe auf den jeweiligen Artikel. Der fünftbeste Artikel handelt von Jean Zimmer, der zum Platzsturm einiger Düsseldorfer Fans während des Heimspiels gegen den 1. FC Kaiserslautern eine ganz eigene Sichtweise hatte. Doch lesen Sie den Artikel von Pascal Biedenweg selbst. Denn hier ist sie nun endlich – Ihre Nummer 5 der besten Fortuna-Artikel des Jahres 2022:

Es waren einige Augenblicke, die durchaus das Potenzial in sich bargen, zu eskalieren. Nach dem Last-Second-Tor des 1. FC Kaiserslautern in Düsseldorf jubelten die Gäste demonstrativ vor der Fortuna-Kurve. Macht man nicht. Sich davon aber so provozieren zu lassen, in den Innenraum einzudringen und sich vor die Lauterer Spieler aufzustellen, geht genauso wenig. Glück im Unglück: Ein paar Synapsen schienen dann doch noch zu funktionieren. Und so beruhigte sich die Situation glücklicherweise recht schnell wieder.

„Das geht von beiden Seiten nicht. Es geht nicht, dass die Lauterer da vor unserer Kurve feiern. Das hat etwas mit Respekt und Anstand zu tun“, resümierte Fortunas Torhüter Florian Kastenmeier nach der Partie. „Das geht von unseren Jungs aber natürlich auch nicht, dass sie da plötzlich halb auf dem Platz stehen. Sie haben dann aber zum Glück selber gemerkt, dass sie uns damit nur schaden.“

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Foto: IMAGO/Christian Schroedter

Glücklich waren beide Vereine über die stattgefundenen Szenen nicht. Lautern-Kapitän und Ex-Fortune Jean Zimmer zeigte für die Aktion der Fans wenig Verständnis. „Ich stand beim Elfmeter an der Mittellinie und bin dann dazugekommen. Da standen schon vier, fünf Fans mit Schlagstöcken da. Jeder weiß, dass wir keine unfaire oder asoziale Mannschaft sind. Und dass wir dort nicht gejubelt haben, um jemanden zu provozieren“, schilderte er seine Sicht der Szene. „Wir standen dort, weil dort auch der Elfmeter ausgeführt wurde. Da muss man nicht so maßlos übertreiben. Das ist schade und ein unrühmliches Ende für ein faires Spiel. Aber die Stöcke sind ja alle an uns vorbeigeflogen – von daher passt das.“

Auf die Worte Zimmers angesprochen, muss Sportvorstand Klaus Allofs sich kurz sammeln. Ganz so dramatisch hatte er die Szenen dann doch nicht wahrgenommen. Dementsprechend tadelte er auch den gegnerischen Kapitän. „Jean sollte den Ball flach halten. Die Lauterer haben sich vor der Kurve aufgebaut. Sie haben bei der Situation zumindest das Streichholz in der Hand gehabt. Und wir müssen es auch nicht dramatischer machen, als es war“, sagte er. „Das ist aber natürlich keine Entschuldigung. Ich sage es ganz klar: Die Fans haben da nichts zu suchen. Dafür habe ich kein Verständnis.“

Etwas versöhnlicher waren da nach dem Abpfiff schon die beiden Trainer. „Ich habe es natürlich auch wahrgenommen. Wir als Fortuna haben eine Grenze überschritten. Das gehört sich nicht“, sagte Daniel Thioune. „Ich habe es aber auch als sehr positiv empfunden, dass alle versucht haben, die Situation schnell wieder zu beruhigen. Emotionen kochen hoch. Das waren zu viele Emotionen – nicht gut. Aber wenn alle gut aus der Nummer rausgekommen sind und sich niemand verletzt hat, dann darf man vielleicht auch mal zwei Augen zudrücken.“

Und auch Lautern-Trainer Dirk Schuster wollte die Nummer am Ende des Tages nicht allzu hoch hängen. Ihm hatte auch das Verhalten seiner eigenen Spieler nicht sonderlich gut gefallen. „Meine Spieler hätten den Torjubel in der 95. Minute anders lösen können“, sagte er. „Aber Emotionen gehören beim Fußball dazu. Beide Seiten haben da grenzwertig gehandelt.“

Hier können Sie die weiteren Platzierungen lesen:

(pab)
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