Eklat nach 1:2-Niederlage gegen FCK Fortuna-Chaoten versauen Fußballfest

Meinung | Düsseldorf · Die Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern wird überschattet von dem Fehlverhalten einer Handvoll Düsseldorfer Anhänger, die völlig die Nerven verloren haben. Einmal mehr präsentiert sich die Fanszene von Fortuna nicht in einem guten Licht. Provokationen hin. Provokationen her.

Fortuna Düsseldorf: Gegen den 1. FC Kaiserslautern haben wir diese Noten gegeben
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: Frederic Scheidemann

Zum sportlichen Wettstreit gehört auch das Verlieren. 44.422 in der Arena – so viele wie schon lange nicht mehr. Eine beeindruckende Kulisse vor allem durch die Unterstützung der Anhängerschaft des 1. FC Kaiserslautern, mehr als 10.000 sind aus der Pfalz an den Rhein gereist. Doch einige Fortuna-Anhänger konnten mit so vielen Emotionen nicht umgehen und haben Grenzen deutlich überschritten.

Nach dem späten Siegtreffer der Lauterer sind einige Düsseldorfer Ultras komplett durchgedreht. Ja, der Jubel der Gästespieler war provozierend. Völlig unnötig, sich so vor dem Block der Fortuna-Fans aufzubauen. Doch das rechtfertigt nicht mal im Ansatz, dass sich eben jene Ultras dazu auserkoren sahen, ihr Revier zu verteidigen, in dem sie auf den Platz gerannt sind und die FCK-Spieler nicht nur anschrien, sondern auch tatsächlich berührten.

Da ist noch gar nicht mit eingerechnet, dass wohl auch Stöcke (!) und andere Gegenstände auf die Spieler geworfen wurden. Da ist nicht mitgezählt, dass immer wieder Bengalos gezündet wurden. Der sehr weiche Kurs der Klubführung um Alexander Jobst zahlt sich nur für den DFB aus, der immer neue Rechnungen an Fortuna schicken wird. Jammerschade, dass eine kleine Gruppe es geschafft, das Bild von Fortuna so negativ zu prägen.

Fortuna Düsseldorf: Stimmen zum Spiel gegen 1. FC Kaiserslautern
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Wie der Platzsturm von Thioune und Co. bewertet wird

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Foto: dpa/Roland Weihrauch

Es spricht für Gäste-Trainer Dirk Schuster, dass er sanfte Töne wählt bei der Einordnung der Szenen. „Den Torjubel hätten wir anders lösen können“, sagte er in seiner Bewertung. Daniel Thioune sprach Klartext: „Wir haben heute als Fortuna eine Grenze überschritten. Wir alle sind emotional, es ist niemand zu schaden gekommen, deshalb kann man vielleicht noch einmal beide Augen zudrücken.“

Für was allerdings blieb offen. Der DFB wird sich sehr sicher einschalten. Viele offene Fragen bleiben. Zum Beispiel die, warum fast kein Ordner dort unten für Sicherheit sorgt, mal unabhängig von der Frage, ob es ratsam ist, sich diesem Klientel gegenüberzustellen. Gleichwohl wird jeder Familienblock mit mehr Ordnern besetzt.

Fortuna Düsseldorf: So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus​ in der 1. und 2. und Dritten Liga aus
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So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus

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Foto: Christof Wolff

So geht es jedenfalls nicht. Es ist dringend notwendig, dass nicht nur dieser Eklat aufgearbeitet wird, sondern ganz generell das Thema Fans auf den Tisch kommt. Ein Hexenkessel war die Arena vor allem, weil die Pfälzer in der zweiten Halbzeit fast durchgängig Alarm gemacht haben. Was bei Fortuna fehlt ist die Einheit unter den Anhängern.

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