Ausgerechnet ein Ex-Düsseldorfer Dieser Spieler soll den Fan-Eklat bei Fortuna provoziert haben

Düsseldorf · Der Fan-Eklat nach der bitteren Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern – offenbar fühlten sich die Düsseldorfer Ultras von einem Spieler der Pfälzer derart angestachelt, dass sie auf das Feld gekommen sind, um die gegnerischen Spieler zu vertreiben. Was der vermeintliche Provokateur zu der Szene sagt.

Fortuna Düsseldorf: Stimmen zum Spiel gegen 1. FC Kaiserslautern
29 Bilder

Wie der Platzsturm von Thioune und Co. bewertet wird

29 Bilder
Foto: dpa/Roland Weihrauch

Es war der Aufreger nach dem Aufreger. Erst die Niederlage in letzter Sekunde gegen den 1. FC Kaiserslautern – das 1:2 (90.+6) nach einem Elfmeter in der Nachspielzeit der Nachspielzeit. Und dann auch noch Szenen, über die am Tag danach in der ganzen Republik gesprochen werden. Eine Handvoll Düsseldorfer Ultras fühlten sich nach dem Siegtreffer der Pfälzer vom anschließenden Jubel vor ihrer Kurve derart provoziert, dass sie auf den Platz stürmten.

Dabei soll vor allem ein Spieler aus Lautern die Ultras erzürnt haben – und der ist ausgerechnet auch noch ein Ex-Düsseldorfer: Marlon Ritter. Als vielversprechendes Talent war er 2016 von Borussia Mönchengladbach zur Fortuna gewechselt. Einer seiner Mitspieler im Fohlenstall damals: Sinan Kurt. In der Landeshauptstadt konnte er sich indes nicht richtig durchsetzen. Am Ende seiner Dienstzeit standen fünf Einsätze bei den Profis, 15 Mal lief er für die Zwote auf. Danach kam er über den SC Paderborn zum FCK. Dort ist er seit 2020 aktiv und eine feste Größe mit 70 Einsätzen und bislang zehn Toren.

„Wenn man mit der letzten Aktion das 2:1 macht, ist es klar, dass man sich freut. Klar ist auch, dass sich die Fortuna-Fans sicher etwas Anderes vorgestellt hatten. Das möchte kein Verein gerne sehen“, sagt Ritter. „Ich würde es aber auch nicht zu hochhängen. Es herrschte 90 Minuten lang eine geile Stimmung im Stadion. In der ersten Halbzeit hat man die Düsseldorfer Fans mehr gehört, in der zweiten Halbzeit dann gar nicht mehr. Das zeichnet unsere Fans aus.“

Fortuna Düsseldorf: Gegen den 1. FC Kaiserslautern haben wir diese Noten gegeben
61 Bilder

Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

61 Bilder
Foto: Frederic Scheidemann

Kritik zur Aktion von Ritter kommt von seinem eigenen Trainer. „Meine Spieler hätten den Torjubel in der 95. Minute anders lösen können“, sagte er. „Aber Emotionen gehören beim Fußball dazu. Beide Seiten haben da grenzwertig gehandelt.“

Fortuna-Trainer Daniel Thioune sagt: „Ich habe es natürlich auch wahrgenommen. Wir als Fortuna haben eine Grenze überschritten. Das gehört sich nicht. Ich habe es aber auch als sehr positiv empfunden, dass alle versucht haben, die Situation schnell wieder zu beruhigen. Emotionen kochen hoch. Das waren zu viele Emotionen – nicht gut. Aber wenn alle gut aus der Nummer rausgekommen sind und sich niemand verletzt hat, dann darf man vielleicht auch mal zwei Augen zudrücken.“

Fortuna Düsseldorf: So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus​ in der 1. und 2. und Dritten Liga aus
56 Bilder

So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus

56 Bilder
Foto: Christof Wolff

Jean Zimmer, auch ein Ex-Fortune, hatte eine ganz andere Wahrnehmung. „Ich stand beim Elfmeter an der Mittellinie und bin dann dazugekommen. Da standen schon vier, fünf Fans mit Schlagstöcken da. Jeder weiß, dass wir keine unfaire oder asoziale Mannschaft sind. Und dass wir dort nicht gejubelt haben, um jemanden zu provozieren“, schilderte er seine Sicht der Szene. „Wir standen dort, weil dort auch der Elfmeter ausgeführt wurde. Da muss man nicht so maßlos übertreiben. Das ist schade und ein unrühmliches Ende für ein faires Spiel. Aber die Stöcke sind ja alle an uns vorbeigeflogen – von daher passt das.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort