Letztes Spiel der Hinrunde Woraus Fortuna gegen Lautern Energie ziehen will

Düsseldorf · Nach einer kräftezehrenden Hinrunde muss Fortunas ausgedünnter Kader noch einmal ran. Und das gegen den starken Aufsteiger Kaiserslautern, der auswärts in dieser Saison noch nicht verloren hat. Mindestens 7000 der 40.000 Zuschauer kommen aus der Pfalz, aber darum schert sich Daniel Thioune nicht.

Fortuna Düsseldorf - Die Noten für das Spiel gegen Hannover 96
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Diese Noten haben die Fans und wir den Fortuna-Profis gegeben

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Foto: dpa/Michael Matthey

Letztes Pflichtspiel des alten Jahres, dazu eine Saisonrekordkulisse von mehr als 40.000 Zuschauern. Da gönnt sich Daniel Thioune auch mal einen kleinen Schuss Pathos. „Ich habe schon ein bisschen Glänzen in den Augen“, sagt Fortunas Cheftrainer vor der Partie am Freitag (18.30 Uhr, Arena) gegen den 1. FC Kaiserslautern. „Bei einem solchen Spiel ist es ein Privileg, am Spielfeldrand stehen zu dürfen und Trainer von Fortuna Düsseldorf zu sein.“

Es ist keine einstudierte Rede, die der 48-Jährige da hält, er spielt kein Theater. Thioune beschreibt einfach die Gefühle eines Vollblut-Fußballers, der lange Zeit vor Geisterkulissen oder zumindest zahlenmäßig stark beschränktem Publikum spielen musste. „Wenn ich mich da jetzt nicht auf so ein Ding wie am Freitag freuen würde, dann hätte ich meinen Beruf verfehlt.“

Fortuna Düsseldorf - St. Martinszug mit Laternen durch die Arena
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Laterne, Laterne, Fortuna, Mond und Sterne

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Foto: Frederic Scheidemann

Müdigkeit, so Thioune weiter, werde deshalb vor diesem Spiel kein Thema werden, so stark belastet Fortunas immer noch ausgedünnter Kader in den zurückliegenden Monaten auch war. „40.000 Leute? Da würde ich als Spieler von alleine rennen, egal wie müde ich wäre“, versichert er und ist zugleich überzeugt, dass seine Truppe ebenso denkt.

Gleichwohl muss der Coach sich überlegen, wer diese letzten 90 Pflichtspielminuten des Jahres noch im Tank hat. Andre Hoffmann wohl nicht nach seiner langen Verletzungspause, „da bin ich nicht überzeugt, dass er mehr als 45 schafft, und das wäre dann in der Startelf schon ein großes Risiko“. Deshalb wird es im Wesentlichen beim Kader des Hannover-Spiels (0:2) bleiben. „Dieses Spiel haben Details gegen uns entschieden“, meint er, „und ich habe bei den Jungs eine Fehlertoleranz. Weil bei ihnen eine Entwicklung da ist.“

Fortuna Düsseldorf: So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus​ in der 1. und 2. und Dritten Liga aus
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So sieht die Auswärtsfahrer-Tabelle aus

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Foto: Christof Wolff

Wie beim Gegner, den er nicht nur wegen der Aufstiegseuphorie so erfolgreich sieht: „Euphorie schießt keine Tore, in Lautern steckt viel mehr.“ Nicht zuletzt wegen der gleich fünf Ex-Fortunen im Kader der „Roten Teufel“: Robin Bormuth, Boris Tomiak, Jean Zimmer, Marlon Ritter und Lex-Tyger Lobinger. „Die Jungs kommen ganz sicher gern hierher“, meint Thioune. „Schließlich haben sie bei Fortuna sehr gute Zeiten oder sogar ihre besten erlebt.“ Eine Sonderbehandlung für das Quintett plane er indes nicht: „Vor dem Spiel gibt’s ein Händeschütteln, nach dem Spiel gibt’s ein Händeschütteln, dazwischen aber eher Kampf.“

Es werde „eine Riesenaufgabe“ gegen den starken Aufsteiger, der in der Tabelle punktgleich mit Fortuna nur vier Zähler hinter Relegationsplatz drei steht. „Lautern hat auswärts überhaupt noch nicht verloren in dieser Saison“, erinnert der Trainer. „Es geht also um Kompaktheit. Darum, ihr Umschaltspiel nicht zuzulassen.“

Eine wichtige Rolle werde in diesem Hinrundenschlussspurt das Publikum spielen. Sicher, mindestens 7000, nach Schätzungen Jean Zimmers sogar rund 10.000 Besucher werden Lautern-Fans sein. „Aber das heißt zugleich, dass die anderen 30.000 für uns sind“, rechnet Thioune hoch. „Daraus ziehen wir Energie. Es ist angerichtet!“

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