2:0-Sieg im Testspiel Fortuna setzt in Bochum ein Ausrufezeichen
Bochum · Der stark angeschlagene Zweitligist aus Düsseldorf hat sich ein wenig Selbstvertrauen zurückgeholt. Dank eines Doppelpacks des eingewechselten Kristoffer Peterson gewann das Team von Christian Preußer das Testspiel beim Bundesligisten VfL Bochum mit 2:0.
Zuschauer waren zum Testspiel der Fortuna beim Bundesliga-Aufsteiger VfL Bochum nicht zugelassen. Wäre das anders gewesen, hätte es an diesem Nachmittag allerdings schon besonders hartgesottener Fans bedurft: Permanenter Regen und eiskalter Wind machten die Partie auf dem ohnehin schon tristen und absolut schmucklosen Leichtathletikplatz des VfL zu einem Vergnügen der ganz speziellen Art.
Bei weitem maßgeblicher war indes der sportliche Gehalt des Testkicks, zumindest für die in der Zweiten Liga als Tabellenfünfzehnter stark angeschlagene Fortuna. Diese dürfte durchaus einigen Rückenwind aus dieser Begegnung mitnehmen, denn nach einer deutlichen Steigerung etwa ab der 55. Minute setzte sich die Mannschaft von Trainer Christian Preußer bei den favorisierten Blau-Weißen sehr überraschend mit 2:0 durch. Zur ganzen Wahrheit gehört aber natürlich, dass VfL-Coach Thomas Reis nur drei Spieler einsetzte, die auch am vergangenen Wochenende in der Bundesliga begonnen hatten.
Preußer versuchte es in Bochum mit einer Startelf, die weitgehend frei von Experimenten war. Sieht man einmal von Stürmer Rouwen Hennings ab, so schickte der 38-Jährige alles an vermeintlichen Stammspielern ins Rennen, was die Gesundheitslage hergab. Matthias Zimmermann durfte sich allerdings in einer noch nicht allzu oft erprobten Rolle probieren: Der etatmäßige Rechtsverteidiger spielte neben Jakub Piotrowski im zentralen Mittelfeld.
Diese Nominierung war allerdings auch dem Faktum geschuldet, dass Adam Bodzek noch verletzt und Ao Tanaka bei der japanischen Nationalmannschaft ist, mit der er am Vormittag das WM-Qualifikationsspiel gegen China 2:0 gewonnen hatte. Zudem fehlen derzeit Marcel Sobottka, der im Individualtraining seine Rückstände aus der verpassten Wintervorbereitung nachholt, sowie die verletzten und angeschlagenen Emmanuel Iyoha, Nicolas Gavory, Christoph Klarer, Edgar Prib und Lex-Tyger Lobinger.
Da zusätzlich zu den Personalproblemen die jüngsten Niederlagen tiefe Risse ins Selbstvertrauen gesetzt hatten, verlegte sich Fortuna beim Erstligisten erst einmal auf Stabilität. Die Mannschaft versuchte, den VfL an seinem gefürchteten Tempospiel zu hindern, und das gelang in der ersten Spielhälfte ganz ordentlich. Gefahr kam im Grunde nur einmal auf, als Andre Hoffmann nach einem langen Ball von seinem Gegenspieler Jürgen Locadia versetzt wurde; Torhüter Florian Kastenmeier griff jedoch entschlossen ein.
Auf der anderen Seite konnte aber auch Fortuna so gut wie keine offensiven Akzente setzen. Das Sturmduo Robert Bozenik/Dawid Kownacki hing weitgehend in der Luft, zu gefährlichen Abschlüssen kam es in den ersten 45 Minuten nicht.
Nach dem Wechsel brachte Preußer dann Raphael Wolf für Kastenmeier und Thomas Pledl für Shinta Appelkamp. Und Wolf hätte beinahe gleich den Ball aus dem Netz holen müssen: Nach einem Kopfball von Luis Hartwig köpfte Tim Oberdorf den Ball von der Torlinie, zudem vergab Bochum bis zur 52. Minute noch zwei weitere klare Chancen.
Nach knapp einer Stunde hätte Fortuna dann jedoch selbst für die Führung sorgen können. Nach einem Steilpass von Bozenik sprintete Kownacki davon und traf mit seinem Schuss den rechten Pfosten. Offenbar ein Signal für die Gäste, denn schon wenig später klingelte es tatsächlich. Wieder behauptete Kownacki sehr gut den Ball, der dann über Pledl weiter auf dem Fuß des eingewechselten Kristoffer Peterson landete – und der Schwede schloss trocken zum 0:1 ab.
Als der in der Liga rotgesperrte Angreifer dann zehn Minuten später das 0:2 nachlegte, wurde die Überraschung greifbar. Fortuna nutzte nun einfach die Räume gegen den VfL besser, der nach einigen Auswechslungen doch Unzulänglichkeiten offenbarte. So fuhr der Zweitligist den am Ende verdienten Sieg nach Hause.