Borussias Mittelfeldspieler Kramer setzt ein Statement für die nächste Saison

Mönchengladbach · Christoph Kramer zeigte gegen Hertha BSC eine starke Leistung. Damit sendete Borussias defensiver Mittelfeldspieler bereits wichtige Zeichen für die Zukunft. Seine Stärke entspannt die Situation um Denis Zakaria.

 Christoph Kramer war einer der besten bei Borussia, doch bei seiner Gelben Karte war er etwas übereifrig.

Christoph Kramer war einer der besten bei Borussia, doch bei seiner Gelben Karte war er etwas übereifrig.

Foto: Poolfotos/Dirk Päffgen

Nur in einer Situation war das, was Christoph Kramer gegen Hertha BSC (2:1) machte, nicht so gut. Als Borussia einen Freistoß am gegnerischen Strafraum hatte, wollte er den Gegner überraschen und schnell den Ball ins Tor bugsieren. Doch er traf Schiedsrichter Deniz Aytekin, der gerade auf dem Weg war, um das Freistoßspray auf den Platz zu sprühen, am Rücken. Kramer sah darauf die Gelbe Karte. Ansonsten viel Borussias defensiver Mittelfeldspieler nur positiv auf.

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Das ist Christoph Kramer

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Das 1:0 von Jonas Hofmann leitete Kramer ein, er spielte den langen Ball auf Breel Embolo, der sich dann toll durchsetzte. Dass dieser Vorsprung in der Folge den Borussen sehr sicher war, lag vor allem auch an ihm. Immer wieder fing Kramer die Pässe der Berliner ab oder gewann seine Zweikämpfe im Mittelfeld. 57 Prozent seiner Duelle konnte er gewinnen. Sein Stellungsspiel und das Gespür für die Bewegungen des Balles gehören ohnehin schon zu den großen Stärken des Weltmeisters von 2014, am Samstag zeigte er das nochmal nahezu in Perfektion.

In der Schlussphase war Kramer dann der Taktgeber. Er war Wortführer nach dem 2:0, als es darum ging, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. „Behalten“, rief er seinen Mitspielern immer wieder entgegen. Dem 29-Jährigen gelang das besonders gut, im gesamten Spiel kamen 96 Prozent seiner Pässe (69 von 72) an. Und mit diesem rundum gelungenen Auftritt hat Kramer einige wichtige Zeichen für die Zukunft gesetzt.

Denn was bei derart guten Leistungen etwas in Vergessenheit gerät, ist, dass mit Denis Zakaria schon seit langer Zeit der eigentliche Platzhalter im Gladbacher Mittelfeld-Zentrum fehlt. Kramer hat ihn in den vergangenen Wochen hervorragend ersetzt und gezeigt, dass er auch auf Dauer der Mann sein kann, der die Borussen in der Zentrale anführen kann.

Denn nach wie vor ist es möglich, dass Gladbach nach einem dauerhaften Ersatz für Zakaria suchen muss. Gerade sein kürzlicher Entschluss, sein persönliches Team zu erweitern und sich nun bei Transferthemen von der Agentur „LIAN Sports“ beraten zu lassen, erweckt den Eindruck, dass er im Sommer einen Vereinswechsel forcieren könnte. Mit diesem Szenario beschäftigen sich die Borussen natürlich schon lange, obwohl sie gerne mit Zakaria auch in die nächste Saison gehen wollen. Sportdirektor Max Eberl bereitet grundsätzlich schon langfristig mögliche Ersatzlösungen für seine begehrtesten Spieler vor – und das Zakaria ist momentan sogar einer der begehrtesten Spieler auf dem gesamten Markt.

Doch spätestens nach Kramers Statement gegen Hertha BSC und in den Wochen zuvor steht Borussia bei dieser Suche kaum unter Druck. Es muss nicht unbedingt ein Spieler her, der sofort die Zakaria-Rolle einnehmen kann, weil mit Kramer ein Spieler da ist, auf den sich Borussia immer verlassen kann. Das hat er auch schon im vorigen Verlauf der Saison gezeigt. Da musste Kramer (17 Startelf-Einsätze) oft auch auf seine Chance warten. Als sie kam, hat er sie genutzt.

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