Gladbachs Trainer So erklärt Adi Hütter das „aufregende“ 3:3 in Freiburg

Freiburg · Am Ende konnte Adi Hütter doch noch mal jubeln. Das späte 3:3 der Borussen war der Schlusspunkt eines emotionalen Spiels, mit dem Gladbachs Trainer nur zum Teil zufrieden war. Doch er lobte auch den SC Freiburg – und hatte zu den Elfmeterszenen eine klare Meinung.

Borussia Mönchengladbach: Noten und Einzelkritik gegen SC Freiburg
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Freiburg - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Für beide Trainer war es gar nicht so einfach, die eigene Gemütslage nach dem 3:3 im Bundesligaspiel zwischen dem SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach einzuordnen. Dafür hatte die Partie letztlich eine Wendung zu viel parat. „Ich habe eine Mannschaft gesehen, die am Ende alles versucht und noch einen Punkt geholt hat. Aber wir ärgern uns auch, dass wir nach einem 2:0-Vorsprung nicht mehr mitgenommen haben“, sagte Gladbachs Coach Adi Hütter, während sein Gegenüber Christian Streich konstatierte: „Meine Spieler sind extrem enttäuscht und wissen nicht so richtig, warum sie dieses Spiel nicht gewonnen haben. Das hört sich etwas komisch an, wenn man zunächst 0:2 hinten liegt.“

Gladbachs Kapitän Lars Stindl hatte mit seinem Tor zum 3:3 in der Nachspielzeit für dieses Gefühlschaos und den Schlusspunkt einer ereignisreichen Partie gesorgt. „Es war ein sehr aufregendes und vor allem auch sehr gutes Bundesligaspiel“, befand Hütter, dessen Mannschaft einen glänzenden Start erwischte. Ramy Bensebaini verwandelte bereits nach zwei Minuten einen Handelfmeter.

Diesen allerdings hätte Hütter nicht gegeben. „Für so etwas hätte man früher keinen Strafstoß bekommen. Es war eine normale Abwehraktion von Nicolas Höfler“, sagte Hütter, der indes auch kurz nach der Pause keinen Elfmeter gesehen hatte, als Stefan Lainer bei einer Ecke Höfler touchierte: „Das sind für mich beides keine.“ Doch Schiedsrichter Benjamin Brand entschied jeweils nach Sichtung der TV-Bilder auf Strafstoß – sodass Freiburg schnell zum Anschlusstreffer kam.

Die gute Gladbacher Anfangsphase, die Breel Embolo mit dem 2:0 gekrönt hatte, war da bereits wieder in weiter Ferne. Da war aufgegangen, was sich die Borussen vorgenommen hatten: Im 5-3-2 etwas tiefer zu stehen und Freiburg wenig Räume zu gewähren.

„Nach dem Anschluss kurz nach der Pause war es natürlich schwer für uns. Man muss auch Freiburg loben, diese Mannschaft ist absolut im Flow und hat mit ihrer Mentalität und den Zuschauern im Rücken das Spiel gedreht“, sagte Hütter, der gleichwohl mit der Leistung seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte nicht zufrieden war. „Wir haben es nicht mehr geschafft für Entlastung zu sorgen. Wir hätten ruhiger weiterspielen müssen. Doch wir lassen uns zu oft und zu schnell aus der Bahn werfen. So konnten wir dem Druck nicht standhalten.“

Borussia Mönchengladbach: Adi Hütter sieht "aufregendes 3:3" in Freiburg
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Am Ende durfte Hütter aber doch noch jubeln – dank seiner beiden spät eingewechselten Routiniers: Patrick Herrmann flankte, Lars Stindl köpfte ein. „Die beiden Einwechslungen haben uns nochmals gut getan“, sagte Hütter. Sie bescherten Borussia noch einen Glücksmoment beim SC Freiburg – nachdem es eigentlich schon wieder nach einer herben Enttäuschung ausgesehen hatte. Doch der Nachmittag im Breisgau verlief eben für alle Protagonisten sehr aufregend und aufwühlend.

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