Neuer Sportdirektor erhält Vertrag bis 2024 Rolfes soll Bayers Zukunft gestalten

Leverkusen · Simon Rolfes erhält als neuer Sportdirektor und Nachfolger von Jonas Boldt einen Vertrag bis 2024 bei Bayer 04. Die Klubverantwortlichen sind sich sicher, im ehemaligen Profi die Idealbesetzung für die Position gefunden zu haben.

Das ist Jonas Boldt
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Foto: KSMediaNet

Nicht selten kam es in den vergangenen Monaten vor, dass sich Rudi Völler und Simon Rolfes auf einen Kaffee in der BayArena getroffen haben. Dabei haben der Sportgeschäftsführer und der Leiter für Jugend und Entwicklung freilich viel über die Zukunft der Werkself diskutiert. In ihren Einschätzungen zur künftigen Ausrichtung des Vereins dürften die beiden dabei sicher ähnlich gelegen haben. Denn Völler sieht in Rolfes nicht nur den geeigneten Nachfolger für den scheidenden Sportdirektor Jonas Boldt, sondern auf Sicht auch einen Kandidaten, der ihn eines Tages selbst ablösen könnte. „Wir wollen Menschen, die die DNA von Bayer Leverkusen in sich haben“, erklärte Völler. „Bei Simon war schnell klar, dass er das Zeug und den Ehrgeiz hat, um eine so wichtige Rolle einzunehmen“, sagte Völler bei der Vorstellung des Sportdirektors.

Rolfes erhält beim Werksklub einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. Somit ist klar, dass er die Zukunft von Bayer 04 entscheidend mitgestalten soll. Erst im Sommer war der ehemalige Bayer-Profi, der zwischen 2005 und 2015 insgesamt 288 Partien für Leverkusen bestritt, als Karriereplaner nach Leverkusen zurückgekehrt.

Geschäftsführer Fernando Carro habe in den vergangenen Monaten imponiert, „wie schnell und wie gut“ Rolfes sich in alle Themen eingearbeitet habe „und wie er Veränderungen vorangetrieben hat“. Rolfes sei zudem gut vernetzt, besitze fußballerischen Sachverstand und Verhandlungsgeschick. Durch seine Kommunikationsfähigkeiten werde es darüber hinaus „einfacher sein, als Team zu arbeiten“, erklärte Carro.

Der 36-jährige Rolfes, der selbst noch mit einigen aktuellen Bayer-Profis wie Julian Brandt und Lars Bender auf dem Platz stand, betonte bei seiner Antrittsrede die Wichtigkeit der Nachwuchsförderung. Kurzfristig sei nun das Ziel, die aktuelle sportliche Situation zu verbessern. Als Sportdirektor benötige er aber auch Weitblick. „Das ist eine spannende Aufgabe“, sagte Rolfes, der laut Völler „totalen Freiraum“ für seine Ideen erhalte.

Das ist Simon Rolfes
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Foto: dpa, Daniel Naupold

Auch zu Boldts Abgang äußerten sich die Verantwortlichen. Der langjährige Manager war erst vor kurzer Zeit zum Sportdirektor aufgestiegen, wird den Verein nun aber nach der Saison mit noch unbekanntem Ziel verlassen. „Ich hatte mir das anders vorgestellt“, sagte Völler. Auch er wisse, dass der Zeitpunkt der Personalrochade ungewöhnlich sei. Eine genaue Erklärung für den Abschied des 36-Jährigen blieb der Sportgeschäftsführer indes schuldig. Allerdings ließ er durchblicken, dass es Reibereien gab. „Am Ende war es ein bisschen schwierig. Aber es gibt keinen Scherbenhaufen. Jonas ist weiter dabei.“

Dem Vernehmen nach waren sich beide Klubverantwortlichen vor allem in der Trainerfrage uneins: Während Völler den in die Kritik geratenen Coach Heiko Herrlich konsequent den Rücken stärkte, soll das Verhältnis zwischen Boldt und Herrlich nicht das Beste gewesen sein.

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