„Es darf keine Kompromisse mehr geben“ Bayers Talfahrt bereitet Baumgartlinger Sorgen

Leverkusen · Lange war Julian Baumgartlinger verletzt - nun kann er seine Qualitäten wieder auf dem Platz einbringen. Wie kaum ein anderer steht der Österreicher für die zuletzt oft vermisste Ernsthaftigkeit in der Werkself.

 Julian Baumgartlinger nach der 1:4-Niederlage gegen Hoffenheim.

Julian Baumgartlinger nach der 1:4-Niederlage gegen Hoffenheim.

Foto: imago/Uwe Kraft/Imago/Uwe Kraft

In den vergangenen Monaten war es ruhig um Julian Baumgartlinger. Ein Innenbandriss hatte den 30-jährigen Profi von Bayer Leverkusen außer Gefecht gesetzt. Reden wollte der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft in dieser Zeit nicht. Fernab der lärmenden Betriebsamkeit rund um das strauchelnde Team von Trainer Heiko Herrlich bereitete er sich auf sein Comeback vor, wurde zudem zum zweiten Mal Vater einer Tochter. Seit Anfang des Monats ist Baumgartlinger nun zurück auf dem Fußballplatz. Während das private Glück des gebürtigen Salzburgers perfekt scheint, bereitet ihm die sportliche Talfahrt seines Arbeitgebers Sorgen. Nur ein Sieg am Freitag (20.30 Uhr) gegen das Tabellenschlusslicht aus Stuttgart könnte etwas Abhilfe schaffen.

„Wenn wir die Mannschaft sind, die wir sein wollen, dann müssen wir das Heimspiel gewinnen“, sagt Baumgartlinger. Bislang hat Leverkusen erst eine Partie in der heimischen Arena für sich entscheiden können. Am vierten Spieltag schlug Bayer Mainz mit 1:0. Nun soll der ersehnte zweite Heimsieg folgen. „Es darf keine Kompromisse mehr geben“, betont der defensive Mittelfeldspieler. Nach der Rückkehr von Karim Bellarabi, der zuletzt wegen Oberschenkelproblemen ausfiel, ist der Kader mit Ausnahme des Langzeitverletzten Joel Pohjanpalo komplett. Ausreden oder Alibis gebe es nicht mehr, mahnt Baumgartlinger.

Der Führungsspieler, der wie kaum ein zweiter Profi des Werksklubs für solide Arbeit und dringend benötigte Ernsthaftigkeit steht, fordert von sich und seinen Teamkollegen „Konzentration, Effizienz, Verantwortungsbewusstsein, Emotionen und Leidenschaft“ für das Flutlicht-Spiel gegen die  Schwaben. Die von Markus Weinzierl trainierte Mannschaft feierte vor der Länderspielpause einen 2:0-Sieg in Nürnberg. „Den Sieg erzwingen zu wollen, muss unser Anspruch sein.“

Sollte das nicht gelingen, droht Herrlich und den Klubverantwortlichen die Saison endgültig zu entgleiten. Das selbstgesteckte Ziel, bis zur Winterpause zu den Top Sechs der Liga aufzuschließen, müsste bei einem Remis oder einer Niederlage gegen den Letzten wohl als gescheitert betrachtet werden.

(sb)
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