Derby am Sonntag Für Leverkusens Florian Wirtz wird es heiß in Köln

Leverkusen · Am Sonntag (15.30 Uhr) ist Bayer Leverkusens Top-Talent Florian Wirtz mit der Werkself bei seinem Ex-Klub 1. FC Köln im Einsatz. Für den 18-Jährigen ist es das erste Spiel vor Zuschauern bei seiner Rückkehr in die Domstadt.

Auf Florian Wirtz wartet ein emotionales Derby.

Auf Florian Wirtz wartet ein emotionales Derby.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Wenn zwischen Köln und Leverkusen verbale Giftpfeile über den Rhein fliegen, ist klar: Das Derby steht vor der Tür. Diesmal machte FC-Trainer Steffen Baumgart den Aufschlag und sagte, dass die Domstädter angesichts ihrer zahlenmäßig klar überlegenen Anhängerschaft auch in der Nachbarstadt ein Heimspiel hätten, Bayers Sportgeschäftsführer Rudi Völler konterte, dass sich der Coach des Erzrivalen wohl bei den eigenen Fans einschmeicheln müsse – als wäre die Stimmung vor dem Aufeinandertreffen am Sonntag (15.30/Dazn) nicht schon aufgeheizt genug.

50.000 Zuschauer sind für das Duell der Nachbarn genehmigt, rund 3000 werden aus Leverkusen erwartet. Beide Teams gehen mit einer Hypothek in die Partie. Der stark in die Saison gestartete FC unterlag am vergangenen Spieltag in Hoffenheim mit 0:5, Leverkusen ließ sich beim 1:5 gegen den FC Bayern phasenweise vorführen, konnte aber am Donnerstag mit einem 1:1 bei Betis Sevilla in der Europa League frisches Selbstvertrauen tanken. Robert Andrich glich den späten Rückstand durch einen von Borja Iglesias verwandelten Handelfmeter (75.) per abgefälschtem Distanzschus aus (82.) und sorgte für bessere Stimmung unter dem Bayer-Kreuz. Das moralstärkende Remis zeigte, dass die Werkself das Debakel gegen München verarbeitet hat. Ein Sieg im Derby käme gerade recht, um es komplett abzuschütteln.

Florian Wirtz dürfte dabei eine zentrale Rolle spielen. Der gebürtige Pulheimer wechselte im Januar 2020 aus der Jugend des FC in Bayers U19 und wurde in Leverkusen zügig Profi, Leistungsträger sowie Nationalspieler. Ihn ausgerechnet an den Nachbarn verloren zu haben, wurmt in Köln wohl jeden, der sich für Fußball interessiert. Die Fans werden den 18-Jährigen bei seinem ersten Derby im vollen Stadion nicht herzlich willkommen heißen.

„Er braucht keine spezielle Vorbereitung“, sagt Bayers Trainer Gerardo Seoane. „Wir wissen, dass in diesem Business Emotionen dazugehören und dass der Zuschauer das Recht hat, kundzutun, wie er sich fühlt. Das gehört zu einer sportlichen Rivalität und diese Rivalität soll auch gelebt werden.“ Sein Gegenüber Baumgart würde das Thema Wirtz in Köln indes gerne abhaken. „Erstmal hat er eine gute Ausbildung genossen und außergewöhnliches Talent“, sagt der 49-Jährige. „Klar hätten wir ihn lieber bei uns gesehen. Aber wir sollten jetzt auch aufhören, deshalb weiter zu weinen.“

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