„Das darf uns nie wieder passieren“ Leverkusens Profis zeigen sich nach dem 0:3 in Frankfurt selbstkritisch

Frankfurt · Nach der deutlichen 0:3-Niederlage bei Eintracht Frankfurt steht für die Profis von Bayer Leverkusen Aufarbeitung auf dem Plan. In Hessen ließ sich die Werkself überrumpeln - das soll nie wieder passieren.

Bundesliga 2019/20: Frankfurt - Bayer 04 - die Bilder des Spiels
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Frankfurt - Bayer 04: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Uwe Anspach

Frustriert, geknickt und weitgehend ratlos ob der eigenen Leistung präsentierten sich die Profis von Bayer 04 am späten Freitagabend in den Katakomben der Frankfurter Arena. In den 90 Minuten zuvor ließ sich die Werkself von der heimstarken Eintracht überrumpeln und kassierte unter dem Strich ein verdientes 0:3 (0:2) – die zweite Saisonniederlage. Sie alle waren sich nach dem Schlusspfiff einig: Nie wieder darf Bayer so in ein Spiel starten, wie in Frankfurt.

Denn den Grundstein für den Sieg legten die von Adi Hütter trainierten Hausherren in den ersten 20 Minuten. Trotz der Warnung ihres Trainers Peter Bosz ließ die Werkself zu Beginn jeglichen Willen in den Zweikämpfen vermissen, stand schlecht, wirkte unkonzentriert und fahrig. Für Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger ein nicht hinzunehmender Zustand. „Das ist ja das Traurige und Enttäuschende, dass wir wussten, was auf uns zukommt. Das war keine Überraschung, wie Frankfurt zuhause in ein Spiel startet“, sagte er. „Das hatten wir analysiert.“ Umso ärgerlicherer sei es gewesen, wie „passiv und inaktiv“ Bayer begonnen habe. Baumgartlingers Fazit: „Das war von vorne bis hinten kein gutes Spiel von uns, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit unsere Situationen hatten.“

Ein Doppelschlag (4./17., Handelfmeter) durch Goncalo Paciencia bescherte den Hausherren einen Traumstart. Der Stürmer der Eintracht war neben Filip Kostic, der mit den bemitleidenswerten Bayer-Verteidigern bisweilen Katz und Maus spielte, der beste Spieler auf dem Platz. In der zweiten Halbzeit reihte sich dann auch noch Frankfurts Schlussmann Frederik Rönnow in diese Reihe ein, der die nun stärkere, aber noch immer ineffiziente Werkself mit seinen Paraden zur Verzweiflung trieb. Bas Dost setzte mit seinem Tor zum 3:0 den Schlusspunkt (80.).

So war es nicht verwunderlich, dass Bayer-Keeper Lukas Hradecky anschließend von einem „gebrauchten Tag“ sprach und feststellte: „Die ersten 20 Minuten waren inakzeptabel.“ Stürmer Kevin Volland hatte ebenfalls eine „miserable Anfangsphase“ gesehen und erklärte: „Solche 20 Minuten wie zu Beginn dürfen uns nie wieder passieren – nicht bei diesem Verein und nicht unter diesem Trainer.“

Trainer Bosz schlug in die gleiche Kerbe und bemängelte darüber hinaus die „fehlende Aggressivität gegen den Ball.“ Durch die Auswechslung von Mitchell Weiser für Karim Bellarabi nach nur 30 Minuten hatte der niederländische Coach der Werkself ein Zeichen gesetzt, um zu zeigen, wie unzufrieden er mit dem Auftritt seines Teams war. „Ich darf nur dreimal wechseln, sonst hätte ich womöglich noch mehr Spieler herausgenommen. Aber wir mussten reagieren“, erklärte Bosz.

 Frankfurts Goncalo Paciencia überwindet Leverkusens Aleksandar Dragovic und schießt das Tor zum 1:0.

Frankfurts Goncalo Paciencia überwindet Leverkusens Aleksandar Dragovic und schießt das Tor zum 1:0.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Der 55-Jährige versprach, gemeinsam mit der Mannschaft „die nötigen Schlüsse“ aus dem 0:3 bei der Eintracht zu ziehen. Das wird auch zwingend notwendig sein, denn die Aufgaben werden in den kommenden Tagen und Wochen freilich nicht einfacher. Bereits am Dienstag (18.55 Uhr) ist Bayer in der Champions League bei Atlético Madrid zu Gast.

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