Hinrunde der Werkself Bei Bayer 04 drückt der Schuh immer woanders

Nürnberg · Bayer 04-Torwart Lukas Hradecky sieht Parallelen zwischen dem 1:1 in Nürnberg und dem bisherigen Saisonverlauf der Werkself. Unter normalen Wetterbedingungen hätte sein Team einen klaren Sieg eingefahren, ist sich der Finne sicher.

 Ein Finne steht im Regen: Leverkusens Torwart Lukas Hradecky.

Ein Finne steht im Regen: Leverkusens Torwart Lukas Hradecky.

Foto: imago/Jan Huebner/Jan Huebner/Voigt

Lukas Hradecky war nach 90 durchnässten Minuten auf dem mit Pfützen übersäten Rasen des Max-Morlock-Stadions nicht zu beneiden. Zum einen, weil die Verhältnisse die wohl schlimmsten waren, mit denen man als Torwart konfrontiert werden kann. Und außerdem, weil das von Dominik Kohr abgefälschte sowie von Wendell vorbereitete Gegentor unhaltbar war. Abgesehen davon zeigte der 29-Jährige eine starke Leistung.

Dennoch blieb es nach den Treffern von Kai Havertz und Georg Margreitter bei einem 1:1, das keinem der beiden Teams weiterhilft. „Das war grenzwertig“, sagte Hradecky bezogen auf den eigentlich unbespielbaren Rasen. „Es gab einige Situationen, in denen sich der Ball nicht normal bewegt hat.“ In der Analyse des Ergebnisses war der finnische Nationalkeeper aber klar wie das Wasser, das unaufhörlich niederprasselte: „Das war zu wenig. Bei allem Respekt – bei normalen Verhältnissen hätten wir 2:0 oder 3:0 gewonnen.“

Irgendwie sei die Partie in Nürnberg in ihrem denkwürdigen Verlauf auch eine Zusammenfassung der bisherigen Hinrunde von Bayer 04. Wenn das Spielerische passe, seien es andere Dinge, die eben nicht passten. Zum Beispiel das Ergebnis. „Wir haben es gut gemacht, aber durch das Wetter ist Nürnberg mit seiner physischen Qualität in das Spiel gekommen. Mir tut es leid für die Mannschaft. Wir müssen jetzt Punkte holen.“

Die nächste Gelegenheit dazu hat Bayer 04 am kommenden Samstag gegen den FC Augsburg (15.30 Uhr). Lukas Hradecky hofft dann auf eine trockenere Witterung. „Von mir aus kann es minus fünf Grad sein. Das ist einfacher.“ Der Druck zu punkten wird aber auch unabhängig von den meteorologischen Umständen größer und größer unterm Bayer-Kreuz.

Sorge bereitet die Verletzung von Sven Bender. Der Abwehrchef musste in Nürnberg zur Halbzeit mit Knöchelproblemen vom Platz. Nach einer ernsthaften Verletzung klang es im Nachgang der Partie aber nicht. Bei Karim Bellarabi, der in den Schlussminuten bei bereits ausgeschöpften Wechselkontingent vom Platz ging, habe „der Muskel zugemacht“, teilte der Verein mit. Eine genauere Diagnose müsse man abwarten.

Kai Havertz, der mit seinem ebenso sehenswerten wie lässigen Heber ins rechte Eck die verdiente Führung erzielte, war nach dem Schlusspfiff angefressen. „Bitter“ sei das 1:1, sagte er. Im Moment laufe alles gegen die Werkself. „Wir haben trotzdem ein gutes Spiel gemacht. Aber bei den Bedingungen konnte kein richtiges Fußballspiel zustande kommen.“

Leverkusens Trainer Heiko Herrlich, der im Nürnberger Dauerregen seinen 47. Geburtstag erlebte, sah es ähnlich: „Am Ende waren es irreguläre Platzbedingungen. Wir hätten das zweite oder dritte Tor machen können, aber es ist uns nicht gelungen.“ Das klingt einfach, macht die Lage der Werkself, die auf Platz elf feststeckt, aber freilich nicht einfacher.

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