Eishockey-Rivalen arbeiten zusammen Was DEG und KEV sich von der Kooperation versprechen

Düsseldorf · Für viele Fans klingt es nach einem Aprilscherz: Die rheinischen Eishockey-Rivalen Krefeld Pinguine und Düsseldorfer EG wollen nach dem Abstieg des KEV zusammenarbeiten. Worum es im Kern der Vereinbarung geht.

Sommerderby 2022: Düsseldorfer EG, Krefeld Pinguine und Kölner Haie im Wettstreit
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DEG, Haie und Pinguine beim Sommerderby 2022

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Foto: Schoofs/schoofs

Die erwartbaren Internet-Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Hier Häme und Frust, dort Lob und Vorfreude. Manche wiederum wollten es gar nicht glauben: Das muss doch ein Aprilscherz sein, kommentierten Fans beider Seiten. Doch es war keiner, es ist Realität: In der kommenden Eishockey-Saison kooperieren die alten Rivalen aus Düsseldorf und Krefeld miteinander, tauschen Spieler miteinander aus.

Das ist möglich, weil die Krefeld Pinguine in der Vorsaison aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) abgestiegen sind. Im September starten sie also in der DEL2, als einziges Team aus NRW, weswegen sie fernab der gegenseitigen Abneigung der beiden Fan-Lager der logische Partner für die Düsseldorfer EG sind. Die Nähe biete „optimale Bedingungen für eine Zusammenarbeit“, sagt DEG-Manager Niki Mondt, nun gebe es die „Möglichkeit, sehr kurzfristig junge Spieler dort einzusetzen, wo sie gebraucht werden“.

Derartige Kooperationen zwischen Erst- und Zweitligisten gibt es seit Jahren, kaum ein Team kann sich eine eigene zweite Mannschaft leisten. Also suchen sich DEL-Teams einen Partnerverein in der DEL2, bei dem junge Spieler, die überzählig sind, spielen können. Im Idealfall profitieren alle Seiten: Die Spieler bekommen Eiszeit, der Erstligist hat niemanden untätig auf der Tribüne sitzen, der Zweitligist bekommt Spieler, die ihn besser machen. So zumindest in der Theorie, in der Praxis hakt es nicht selten. Da die Wege häufig weit sind, fällt der kurzfristige Austausch meistens flach, und viele Zweitligisten haben gar keinen Platz im Kader frei. In Krefeld soll das anders aussehen, laut Geschäftsführer Sergey Saveljev sollen die jungen Düsseldorfer „den bestehenden Kader ergänzen und zu einer helfenden Hand“ werden.

Welche Spieler genau infrage kommen, steht noch nicht fest. Aber da die DEG gleich neun Spieler im Kader hat, die 23 Jahre oder jünger sind, dürfte es für den KEV regelmäßig Verstärkung aus der Landeshauptstadt geben. Weitere Kandidaten könnten die besten Talente aus der Düsseldorfer U20 sein. Vielleicht kommt sogar mal Alexander Blank (20), der Jungnationalspieler wechselte vor der Saison von Krefeld nach Düsseldorf.

 KEV und DEG gehen küfnftig gemeinsame Wege

KEV und DEG gehen küfnftig gemeinsame Wege

Foto: KEV

Auch Hendrik Hane (21), seit der Verpflichtung von Toptorhüter Henrik Haukeland die klare Nummer zwei bei der DEG, könnte hin und wieder für die Pinguine spielen. Das wäre dann wirklich eine Kooperation, die den Namen auch verdient hätte. Und die vielleicht den ein oder anderen Fan überzeugen könnte, für den eine Zusammenarbeit mit dem alten Rivalen das letzte ist, was er erleben möchte.

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