Weihbschof Rolf Lohmann „Putins Worte sind Hass und Zerstörung“

Xanten · In seiner Predigt am Aschermittwoch hat Weihbischof Rolf Lohmann den russischen Präsidenten Putin scharf kritisiert. Deutliche Worte fand er auch für den Patriarchen in Moskau. Dagegen dankte er allen, die sich für Frieden, Flüchtlinge und die Menschen in der Ukraine einsetzen.

Rolf Lohmann ist Weihbischof für den Niederrhein.

Rolf Lohmann ist Weihbischof für den Niederrhein.

Foto: Pohl/Achim Pohl

Weihbischof Rolf Lohmann hat in seiner Predigt am Aschermittwoch im Xantener Dom zum Frieden aufgerufen. Den Angriffskrieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisierte der Geistliche scharf. Lohmann sprach von einem „Aggressor, für den Diplomatie ein Fremdwort ist“. Putins Worte seien „Hass und Zerstörung, die dem eigenen Machterhalt dienen“.

Der Weihbischof zeigte auch Unverständnis für die Haltung des Patriarchen der orthodoxen Kirche in Moskau. Er frage sich, ob für den russischen Geistlichen ein anderes Evangelium gelte: „Oder wie kann man sich der Haltung eines Machthabers blind anschließen, für den die Feindschaft und der Hass und die Gier oberste Priorität haben?“

In seiner Predigt erinnerte Lohmann daran, dass die ukrainische Bevölkerung unter Putins Angriff leide und dass viele Menschen auf der Flucht seien. Er ging auch auf die Sorgen und Ängste der Menschen in Deutschland ein, die befürchten, dass sich der Krieg ausweiten könne. In diese Situation hinein beginne die 40-tägige Fastenzeit zur Vorbereitung auf das Osterfest, das Fest des Lebens, der Auferstehung, sagte Lohmann. „Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen! Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott!“ Dieser Text der Lesung aus dem Buch Joel sei ein Aufruf zu einer Friedensordnung und auf alle Menschen gemünzt.

„Die Frage von Umkehr kommt uns aber genauso nah, wenn wir auf das kriegerische Treiben eines Herrn Putin schauen, wo wir alle eine Abkehr vom Bösen herbeisehnen würden, die Wirklichkeit der Bilder der Zerstörung aber eine andere Sprache sprechen“, sagte Lohmann weiter. Für ihn heiße ein „Kehrt-um-zum-Herrn“, sich der Friedensordnung des Evangeliums anzuschließen und damit ernst zu machen.

Weiter sagte Lohmann, dass es stark sei, zu sehen, wie die Menschen für Flüchtende aus den Kriegsgebieten da seien oder gegen den Krieg demonstrierten. „Das Spendenaufkommen für die notleidende Bevölkerung ist groß, hilfreich und wichtig. Wir sind weiterhin gefordert.“

(wer)
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