Pferdesport Werth erwartet Nachwuchs

Die derzeit suspendierte Isabell Werth ist schwanger. Ellen Schulten-Baumer, die zweite Dressurreiterin aus Rheinberg, hofft nach ihrem CHIO-Auftritt auf eine EM-Nominierung.

Das ist Isabell Werth
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Foto: dpa, frg tba

Die vergangenen Wochen waren für die Rheinberger Dressur-Königin Isabell Werth die "schlimmste Zeit ihres Lebens". Doch bei allen Diskussionen um das Thema Medikation oder doch Doping im Umgang mit den Pferden gibt es für die 39-jährige Olympiasiegerin auch wieder Aufhellendes am Horizont.

Allem voran die schöne Nachricht, dass sie Nachwuchs erwartet. "Ja, es stimmt, ich bekomme ein Baby. Ich wollte es eigentlich noch nicht öffentlich machen. Das CHIO in Aachen wäre mein letztes Turnier gewesen. Danach hätte ich mich der Gesundheit zuliebe zunächst zurück gezogen", bestätigte sie gestern gegenüber der RP. Durch die Dopingvorwürfe gegen die Rheinbergerin (die RP berichtete) wurden ihre Pläne indes komplett über den Haufen geworfen.

Haya nimmt Isabell in Schutz

Erfreut war sie zudem darüber, dass sie Rückendeckung aus der Reitsport-Prominenz erhielt. Die FEI-Präsidentin Prinzessin Haya hatte gestern öffentlich erklärt: " Ich glaube nicht, dass Isabell Werth eine Betrügerin ist." Sie brüskierte damit auch den nationalen Verband FN, der sich zu Werth bislang stets neutral verhalten hatte.

Haya bezeichnete Werth als "eine unserer Heldinnen", die den Sport und die Pferde liebe. Werth habe "ihr Leben lang" die Werte hoch gehalten, die die FEI vertrete.

Die Schuld für das Auffinden des Psychopharmakon Fluphenzin bei Werths Pferd Whisper gab Haya dem Veterinär. "Ich glaube, sie ist von ihrem Tierarzt schlecht beraten worden." Die 35 Jahre alte Haya, Ehefrau des Scheichs von Dubai und seit 2006 Reiter-Präsidentin, betonte, dass Werth nicht beabsichtigt hätte, etwas Schlechtes zu tun: "Ich bin überzeugt, dass sie eine sehr intelligente Frau ist." Werth habe ihr ganzes Leben lang "viele persönliche Opfer" gebracht und würde "für einen solchen Betrug ihre Karriere nicht wegwerfen".

Janssen: "Das verdient sie nicht"

Auch der niederländische Dressur-Teamchef Sjef Janssen hat den Umgang mit Werth scharf kritisiert. "Was sie in Deutschland mit dieser Lady machen, ist ein Desaster", sagte Janssen beim CHIO in Aachen. "Selbstverständlich hat sie einen Fehler gemacht, aber sie killen sie." Der Niederländer erklärte weiter: "Sie ist eine der besten Pferdefrauen, die dieses Land je hervorgebracht hat. Das verdient sie nicht."

(RP)
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