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Positiver Doping-Test Dressurreiterin Werth trennt sich von Tierarzt

Rheinberg/Düsseldorf (RP). Isabell Werth hat erste Konsequenzen aus dem positiven Doping-Fall bei ihrem Nachwuchspferd Whisper gezogen. Die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin aus Rheinberg hat sich nach Informationen dieser Zeitung von dem umstrittenen Schweizer Tierarzt Hans Stihl getrennt.

Das ist Isabell Werth
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Foto: dpa, frg tba

"Sie muss diesen Schritt unternehmen, weil das Vertrauensverhältnis zu Stihl gestört ist, sagt Werths Anwalt Ulf Walz. Stihl habe sich nach der Behandlung des Wallachs Whisper mit dem Mittel Fluphenazin einen "kapitalen Fehler" bei der Angabe der Abbauzeit erlaubt.

Werth hatte den einmaligen Einsatz vor dem Weltverband FEI zugegeben und ihn mit der Therapie wegen der so genannten Zitterkrankheit erklärt. Sie selbst habe nicht gewusst, dass die Behandlung von Pferden in Europa mit dem Präparat generell verboten sei.

Der "Fall Werth" wird vor dem Tribunal der FEI im schweizerischen Lausanne vermutlich erst Ende des Monats verhandelt. Die erfolgreichste Dressurreiterin ist seit dem vergangenen Donnerstag suspendiert und wartet nun auf das endgültige Strafmaß.

Insider rechnen damit, dass Werth eine Strafe von sechs bis acht Monaten auferlegt bekommt. Strafmildernd kann sich ihr schnelles Geständnis und die nun erfolgte Distanzierung von Tierarzt Stihl auswirken. Da der Wirkstoff Fluphenazin auf der Dopingliste steht, muss sie damit rechnen, für die Olympischen Spiele 2010 in London gesperrt zu werden.

Die Verantwortlichen des CHIO, dem Weltfest des Pferdesports in Aachen, geben sich trotz der Negativmeldungen demonstrativ kämpferisch. "So schlimm der Fall Werth für den Reitsport war, so gut ist er für die neuen Regeln", sagt CHIO-Geschäftsführer Michael Mronz.

Nur dank zusätzlicher Doping-Kontrollen sei die fünfmalige Dressur-Olympiasiegerin aufgeflogen. "Wir müssen diesen Weg weiterverfolgen. Nur so haben wir eine Chance auf sauberen Sport", sagt Mronz, der trotz der Krise keine Zuschauer-Einbußen zu beklagen hat.

Die Turnierveranstalter kündigen verschärfte Maßnahmen im Anti-Doping-Kampf an. Jedes achte Pferd soll in Aachen kontrolliert werden, die Beine der Tiere werden mit einer Thermografie-Kamera auf unerlaubte Scharfmacher untersucht. Die Zahl der "Aufpasser" (Stewards) wurde auf 42 erhöht.

(RP)
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