Kandidat in TV-Show Xantener quält sich durchs Höllencamp

Xanten · Andreas Bours ist am Donnerstagabend bei „Hart. Härter. Höllencamp“ auf Pro7 Maxx zu sehen. Als gefragt wurde, ob er an der Survival-Show teilnehmen möchte, musste er nicht lange überlegen. Dennoch war es eine Grenzerfahrung für ihn.

 Andreas Bours im Liegestütz an den Geräten der Street-Workout-Fläche im Kurpark am Ostwall. Dort wurde er auch von der Produktionsfirma gecastet.

Andreas Bours im Liegestütz an den Geräten der Street-Workout-Fläche im Kurpark am Ostwall. Dort wurde er auch von der Produktionsfirma gecastet.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

 Es ist Ende Juni, als Andreas Bours auf der Ladefläche eines Trucks sitzt und durch den Westerwald gefahren wird. Plötzlich stoppt der Wagen, Bours und neun andere Mitstreiter werden mit harschen Ansagen aufgefordert, auszusteigen. Es sind die ersten Minuten von insgesamt drei Tagen, an denen der 29-jährige Xantener an seine Grenzen gehen wird – sowohl körperlich als auch psychisch.

Denn Bours ist einer von 40 Kandidaten, die im Frühsommer für die Survival-Show „Hart. Härter. Höllencamp“ ausgewählt wurden. Am Donnerstagabend wird die Folge mit ihm auf ProSieben Maxx ausgestrahlt. „Ich absolviere seit einigen Jahren Triathlons für den TuS Xanten. Der Verein wurde auch von der Produktionsfirma angeschrieben, ob es geeignete Kandidaten in unseren Reihen gäbe. Ich habe sofort zugesagt“, berichtet Bours, der eigentlich als Ingenieur für Inovyn in Rheinberg arbeitet.

Das Konzept der Show ist denkbar einfach. Hitze, Müdigkeit, Schmerzen, 72 Stunden Anstrengungen und kaum Schlaf: Insgesamt 40 Kandidaten (zehn pro Sendung) zwischen 21 und 51 Jahren stellen sich Prüfungen, wie sie bei militärischen Ausbildungen und Spezialeinheiten praktiziert werden. Wer sich überschätzt sich oder die Regeln missachtet und möglicherweise die Gruppe oder sich selbst gefährdet, kann jederzeit aus dem Experiment genommen werden oder selbst das Projekt verlassen. Nach den Prüfungen bleibt pro Sendung ein Kandidat übrig, die besten vier messen sich am Ende in einer Final-Show.

An und über die eigenen Grenzen gehen – von dieser Idee war Bours direkt begeistert. „Ich war bei der Bundeswehr und habe schon immer viel Sport getrieben. Erst Fitnessstudio, dann Strongman-Runs über die Marathon-Distanz.“ Inzwischen ist er beim Triathlon angekommen. Doch die Herausforderungen, die in der Sendung auf ihn warteten, waren noch einmal völlig andere. „Auch wenn es für eine Fernseh-Sendung war: Das war bitterer Ernst.“ Von Anfang an. Alle seien direkt gedrillt worden, die Aufgaben hätten die Kandidaten nach wenigen Minuten auf den Zahnfleisch gehen lassen. „Dagegen war meine Zeit bei der Bundeswehr ein Klacks. Das hier war die härteste Sache meines Lebens.“

Zu den Aufgaben zählte es unter anderem, sich von einem 50 Meter hohen Turm abzuseilen, im Team einen 350 Kilogramm schweren Baumstamm, der den Boden nicht berühren durfte, über mehrere Kilometer zu tragen oder mitten in der Nacht von Granatschlägen geweckt zu werden und danach bei Stroboskop-Licht und simuliertem Kindergeschrei eine Stunde lang still an einer Wand zu stehen. Und zwischendurch mussten immer wieder Liegestütze oder Sit-Ups gemacht werden. „Ich glaube nach den drei Tagen waren es rund 800 Liegestütze“, berichtet Bours.

Einige der Kandidaten hätten bereits nach wenigen Minuten die Reißleine gezogen. Und auch er habe in einem kurzen Moment am dritten Tag darüber nachgedacht, aufzugeben. „Aber ich wollte das unbedingt durchziehen, wollte mich überwinden. Und letztlich habe ich für mich persönlich mitgenommen, dass Schmerzen eigentlich nur im Kopf existieren.“

Ob es für Andreas Bours letztlich auch gereicht hat, sich für die Final-Show zu qualifizieren, ist am Donnerstagabend ab 20.15 Uhr auf ProSieben Maxx zu sehen.

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