Schnelles Internet in Alpen, Sonsbeck und Xanten Fristen für Glasfaser-Anträge enden

Alpen/Sonsbeck/Xanten · Alpen, Sonsbeck und Xanten wollen ihre Randgebiete ans schnelle Internet anbinden. Wer noch einen kostenlosen Anschluss im Zuge des geförderten Ausbauprojekts haben möchte, muss sich allerdings sputen.

 Leerrohre für Glasfaserleitungen für schnelles Internet liegen an einer Landstraße.

Leerrohre für Glasfaserleitungen für schnelles Internet liegen an einer Landstraße.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Die einen sitzen bereits auf heißen Kohlen, die anderen scheinen noch recht unentschlossen. Doch lange Bedenkzeit besteht für die Anträge zum geförderten Glasfaserausbau in Alpen, Xanten und Sonsbeck nicht mehr. Die Fristen für die Vertragsabschlüsse enden bald, in Alpen ist zum Beispiel schon am kommenden Samstag Schluss. „Wer jetzt nicht reagiert, ist selber schuld“, sagt Alpens Wirtschaftsförderer Thomas Janßen.

Wie berichtet, planen die Kommunen Alpen, Sonsbeck und Xanten, ihre „weißen Flecken“ beim Anschluss ans schnelle Internet von den Karten zu tilgen. Dafür haben sie sich zur Projektregion zusammengeschlossen, um gemeinsam Fördermittel von Bund und Land für den Breitbandausbau zu beantragen. Gesagt, getan. Die Bewilligung ist auch da: Rund 8,3 Millionen steuert der Bund für das Projekt hinzu, weitere 6,6 Millionen Euro kommen vom Land NRW. Den Kommunen bleibt ein Eigenanteil von zehn Prozent zur Finanzierung des insgesamt 16,6 Millionen teuren Vorhabens, um ihre Randbereiche an die Datenautobahn anzubinden. Mit der Deutschen Glasfaser ist auch schon ein passender Projektpartner dafür gefunden. Sogar der Baustart für die 353 Kilometer lange Trasse zur Verlegung der rund 934 Kilometer langen Glasfaserleitungen ist inzwischen erfolgt.

Hinter den Erwartungen liegt allerdings die Nachfrage der Bürger. Beim ersten Spatenstich für das Projekt am Glasfaserhauptverteiler in Xanten lag die Quote – also der Anteil der Haushalte, die einen Glasfaseranschluss beantragt hatten – für Xanten erst bei 37 Prozent. Da sei noch Luft nach oben, befand damals Bürgermeister Thomas Görtz. Mit einem Anschreiben an mehrere hundert Haushalte warb die Stadt deshalb nochmals dafür, sich den kostenlosen Anschluss zu sichern. „Das ist eine Chance, die die Bürger ergreifen sollten“, betont Thomas Rynders, Fachbereichsleiter Service und für den Breitbandausbau in Xanten zuständig. „Jetzt wird der Anschluss mit Steuergeldern finanziert, will aber jemand irgendwann später nachrüsten, muss er für die Kosten selbst aufkommen“, erklärt er. Und die seien bei den notwendigen Tiefbauarbeiten nicht unerheblich. Das Anschreiben habe Wirkung gezeigt, so Rynders. Gut 35 Anträge seien hinzugekommen. „Wir wollen aber auch nicht inflationär Schreiben verschicken“, ergänzt er und hofft darauf, dass die Bürger sich zumindest mit der Option auseinandersetzen.

Gründe für fehlendes Interesse sieht Alpens Wirtschaftsförderer Janßen darin, dass einigen Bürgern der bestehende Anschluss derzeit wohl noch ausreiche. Er betont aber: „Die Entwicklung der Technik schreitet rasend schnell voran, in paar Jahren stößt man damit an Grenzen.“ Während der Corona-Pandemie hätten viele Bürger bereits diese Erfahrung machen müssen, als etwa die Kinder online ihre Schulaufgaben erledigten und die Videokonferenz der Eltern plötzlich nicht mehr störungsfrei lief.

Janßen erinnert an die eigenwirtschaftlichen Ausbaupläne der Deutschen Glasfaser vor einigen Jahren in Alpens Ortskern. Damals haben zwei Ausbaugebiete nördlich der Lindenallee/Burgstraße die Mindestquote von 40 Prozent bei der Bedarfsanalyse nicht erreicht. Das Unternehmen sah die Wirtschaftlichkeit nicht gewährleistet. Daraufhin blieben rund 1000 Haushalte von der Datenautobahn abgetrennt.

Zwei gute Nachrichten gibt es jedoch. Erstens: Eine Mindestquote gibt es bei dem Projekt für die Randgebiete von Alpen, Sonsbeck und Xanten nicht. Denn die Kosten für den Ausbau sind durch die Fördermittel von Bund und Land sowie die kommunalen Eigenleistungen bereits gedeckt. „Das Vorhaben wird auf jeden Fall realisiert. Wer keinen Anschluss beantragt, bekommt die Leitungen lediglich bis an die Grundstückgrenze verlegt“, erklärt Rynders. Zweitens: Da die Deutsche Glasfaser also ohnehin in der Region arbeitet, bekommen die beiden Alpener Quartiere nördlich der Lindenallee/Burgstraße abermals die Möglichkeit, ihren Bedarf zu signalisieren. Die Abfrage startet am 26. September.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort