Reparaturcafé in der Bogenbinderhalle in Wermelskirchen Eine zweite Chance für defekte Haushaltsgeräte

Wermelskirchen · Im Reparaturcafé nehmen ehrenamtliche Helfer alle zwei Wochen verschiedene Geräte in der Bogenbinderhalle der Katt an. Nach der Reparatur können Besitzer ihre Mixer, Staubsauger oder ähnliches wieder abholen.

 Reparaturcafé unter besonderen Bedingungen: Peter Kirchertz (l.) und Manfred vom Stein (M.) nehmen in der Bogenbinderhalle von einem Kunden einen defekten Staubsauger an. 

Reparaturcafé unter besonderen Bedingungen: Peter Kirchertz (l.) und Manfred vom Stein (M.) nehmen in der Bogenbinderhalle von einem Kunden einen defekten Staubsauger an. 

Foto: Theresa Demski

Kaum öffnet das Reparaturcafé am Donnerstag in der Katt seine Türen, herrscht Hochbetrieb. „Gut, dass wir vorbereitet sind“, sagt Manfred vom Stein und blickt auf den Einbahnstraßenverkehr, der in der Bogenbinderhallte für die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen sorgt. Die Menschen bringen ihre Staubsauger und Kaffeemaschinen, Mixer, kleine Computer und Toaster.

„Während der Corona-Monate wurden wir oft angesprochen, wann wir wieder öffnen“, erzählt vom Stein. Den Menschen fehlte das regelmäßige Angebot im Kampf gegen die Wegwerfmentalität: Vor Corona hatten sich jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat vor dem Seminarraum in der Stadtbücherei Schlangen gebildet, weil Wermelskirchener ihre defekten Geräte zu den Ehrenamtlichen brachten – und es dann meist wieder repariert mitnehmen konnten.

Um nun aber wieder die Türen öffnen und defekten Geräten eine zweite Chance geben zu können, mussten Manfred vom Stein und Hans-Erwin Hermann neue Wege gehen. Sie schrieben ein Konzept für die Wieder-Eröffnung des Reparaturcafés. Das Ordnungsamt stimmte zu. Seitdem nimmt das Team die defekten Geräte an, notiert die Daten der Besitzer und beauftragt die Ehrenamtlichen dann mit einer Reparatur in der heimischen Werkstatt. So wird der Aufenthalt für die Besucher deutlich verkürzt. „Wir haben außerdem alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen“, sagt vom Stein. Dazu gehört ein Helfer, der am Eingang die Einweisung übernimmt, auf den Spender mit Desinfektionsmittel hinweist und dann weiter zum Wartebereich führt.

Hier hat das Team Stühle mit Abstand aufgestellt, falls Wartezeiten entstehen. Hinter Plexiglas nehmen Freiwillige die Geräte an, vergeben Auftragsnummern und Abholscheine und verstauen das Gerät samt Dokument in einer Kiste. Der Kunde geht nachhause und wartet auf einen Anruf. „Dann kann er sein Gerät beim nächsten Termin hier wieder abholen“, erklärt vom Stein.

Auf Kaffee, Kuchen und Geselligkeit muss das Reparaturcafé vorerst verzichten – der Betrieb ist trotzdem groß. An diesem Tag kommen mehr als 20 Gäste mit ihren defekten Geräten und durchlaufen den Parcours in der Bogenbinderhalle. Kurz, bevor die Türen am frühen Abend schließen, kommen die rund 20 Ehrenamtlichen und holen die Geräte ab, um sich ihrer Reparatur zu widmen. „Wir nehmen auch weiterhin aussortiere Geräte an, um sie später zu spenden“, erklärt vom Stein, „und können wir ein Gerät nicht mehr reparieren, sorgen wir für die Verschrottung.“

Sonderregeln hat das Team für die speziellen Fälle der Kaffeevollautomaten geschaffen. „Wir bitten Kunden, Termine mit uns abzustimmen“, sagt Hans-Erwin Hermann. Die finden dann in der kleinen Werkstatt am Wolfhagen statt, die das Team inzwischen nutzt. Dort widmen sich die Fachleute der Reparatur.

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